Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. die Bewandniß des höllischen Bodems/ deutet der Pro-phet Esaias also an cap. 34. v. 9. Da werden ihre Bä- che zu Pech werden/ und ihre Erde zu Schwefel/ ja ihr Land wird zu brennendem Peche werden. Be- denk diesen Grund/ Land und Bodem in der Hölle/ da die Flüsse glüender Schwefel und das Land bren- nendes Pech seyn wird. Wurmicht-voll) Dieses compositum, quasi (wel-
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. die Bewandniß des hoͤlliſchen Bodems/ deutet der Pro-phet Eſaias alſo an cap. 34. v. 9. Da werden ihre Baͤ- che zu Pech werden/ und ihre Erde zu Schwefel/ ja ihr Land wird zu brennendem Peche werden. Be- denk dieſen Grund/ Land und Bodem in der Hoͤlle/ da die Fluͤſſe gluͤender Schwefel und das Land bren- nendes Pech ſeyn wird. Wurmicht-voll) Dieſes compoſitum, quaſi (wel-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="45"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.</hi></fw><lb/> die Bewandniß des hoͤlliſchen Bodems/ deutet der Pro-<lb/> phet <hi rendition="#aq">Eſaias</hi> alſo an <hi rendition="#aq">cap. 34. v.</hi> 9. Da werden ihre <hi rendition="#fr">Baͤ-<lb/> che</hi> zu <hi rendition="#fr">Pech</hi> werden/ und ihre <hi rendition="#fr">Erde</hi> zu <hi rendition="#fr">Schwefel/</hi> ja<lb/> ihr Land wird zu <hi rendition="#fr">brennendem Peche</hi> werden. Be-<lb/> denk dieſen Grund/ Land und Bodem in der Hoͤlle/ da<lb/> die Fluͤſſe <hi rendition="#fr">gluͤender Schwefel</hi> und das Land <hi rendition="#fr">bren-<lb/> nendes Pech</hi> ſeyn wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Wurmicht-voll</hi>) Dieſes <hi rendition="#aq">compoſitum, quaſi<lb/> dicas, vermiculoſitate refertum,</hi> zielet dahin; Weil<lb/> GOtt ſo mancherlei Straffe durch Wuͤrme erweiſet/<lb/> als/ da die Jſraeliter von dem Manna wider Gottes<lb/> Befehl etwas biß morgen uͤberlaſſen wolten/ da ließ<lb/> GOtt ſo fort <hi rendition="#fr">Wuͤrme</hi> darin wachſen zur Straffe/ und<lb/> daß es ſtinckend wurde <hi rendition="#aq">Exod. 16. v.</hi> 20. Da Jonas<lb/> ſich gar unzeitig uͤber den Kuͤrbis ſo ſehr erfreuete/ da<lb/> verſchaffete der HErꝛ ſo fort zur Straffe einen <hi rendition="#fr">Wurm/</hi><lb/> der den Kuͤrbis ſtach/ daß er verdorrete <hi rendition="#aq">Jon. 4. v.</hi> 7.<lb/> Wie <hi rendition="#fr">Wuͤrme</hi> zur Straffe werden die Weinberge ver-<lb/> zehren <hi rendition="#aq">Deut. 28. v.</hi> 39. Wie <hi rendition="#fr">Wuͤrme</hi> zur Straffe im<lb/> Lande ſein 1. <hi rendition="#aq">Reg. 8. v. 37. 2. Chron. 6. v.</hi> 28. Wie<lb/><hi rendition="#g">GOTT</hi> den gottloſen Koͤnig <hi rendition="#aq">Herodem Agrippam</hi><lb/> ſchlug/ daß er gefreſſen ward von den <hi rendition="#fr">Wuͤrmen/</hi> und<lb/> alſo ſeinen Geiſt elendigſt aufgab <hi rendition="#aq">vid. Act. 12. v.</hi> 23.<lb/> Wie auch auß Gottes Straffe der <hi rendition="#aq">Herodes Magnus</hi><lb/> durch <hi rendition="#fr">Wuͤrme</hi> an heimlichen Orten ſeines Leibes ſchrek-<lb/> lich zerfreſſen und durch ſchreklichen Geſtank verzehret<lb/> ſei/ meldet <hi rendition="#aq">Joſephus antiq. lib. 17. cap</hi> 8. Dem Ertz-<lb/> Ketzer <hi rendition="#aq">Neſtorio</hi> haben die <hi rendition="#fr">Wuͤrme</hi> ſeine laͤſterliche<lb/> Zunge endlich gantz abgefreſſen auß Straffe GOttes/<lb/> wie ſolches der <hi rendition="#aq">Evagrius</hi> erzehlet. Welcher Geſtalt auch<lb/> neulich zu dieſer Zeit der ſonſten langmuͤtige GOtt in<lb/> der Stadt Gartz an der Oder/ wie darauß unter dem<lb/> 14. <hi rendition="#aq">Julii,</hi> 1675. Bericht verhanden/ an einer Weibs-<lb/> Perſon Nahmens Barbe/ daſelbſt erzeugt und gebohren<lb/> <fw place="bottom" type="catch">(wel-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0113]
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
die Bewandniß des hoͤlliſchen Bodems/ deutet der Pro-
phet Eſaias alſo an cap. 34. v. 9. Da werden ihre Baͤ-
che zu Pech werden/ und ihre Erde zu Schwefel/ ja
ihr Land wird zu brennendem Peche werden. Be-
denk dieſen Grund/ Land und Bodem in der Hoͤlle/ da
die Fluͤſſe gluͤender Schwefel und das Land bren-
nendes Pech ſeyn wird.
Wurmicht-voll) Dieſes compoſitum, quaſi
dicas, vermiculoſitate refertum, zielet dahin; Weil
GOtt ſo mancherlei Straffe durch Wuͤrme erweiſet/
als/ da die Jſraeliter von dem Manna wider Gottes
Befehl etwas biß morgen uͤberlaſſen wolten/ da ließ
GOtt ſo fort Wuͤrme darin wachſen zur Straffe/ und
daß es ſtinckend wurde Exod. 16. v. 20. Da Jonas
ſich gar unzeitig uͤber den Kuͤrbis ſo ſehr erfreuete/ da
verſchaffete der HErꝛ ſo fort zur Straffe einen Wurm/
der den Kuͤrbis ſtach/ daß er verdorrete Jon. 4. v. 7.
Wie Wuͤrme zur Straffe werden die Weinberge ver-
zehren Deut. 28. v. 39. Wie Wuͤrme zur Straffe im
Lande ſein 1. Reg. 8. v. 37. 2. Chron. 6. v. 28. Wie
GOTT den gottloſen Koͤnig Herodem Agrippam
ſchlug/ daß er gefreſſen ward von den Wuͤrmen/ und
alſo ſeinen Geiſt elendigſt aufgab vid. Act. 12. v. 23.
Wie auch auß Gottes Straffe der Herodes Magnus
durch Wuͤrme an heimlichen Orten ſeines Leibes ſchrek-
lich zerfreſſen und durch ſchreklichen Geſtank verzehret
ſei/ meldet Joſephus antiq. lib. 17. cap 8. Dem Ertz-
Ketzer Neſtorio haben die Wuͤrme ſeine laͤſterliche
Zunge endlich gantz abgefreſſen auß Straffe GOttes/
wie ſolches der Evagrius erzehlet. Welcher Geſtalt auch
neulich zu dieſer Zeit der ſonſten langmuͤtige GOtt in
der Stadt Gartz an der Oder/ wie darauß unter dem
14. Julii, 1675. Bericht verhanden/ an einer Weibs-
Perſon Nahmens Barbe/ daſelbſt erzeugt und gebohren
(wel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/113 |
Zitationshilfe: | Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/113>, abgerufen am 27.07.2024. |