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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.

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nommen hatte, das Wort; "hier bin ich; womit
kann ich Jhnen noch dienen?"

-- "Ohne Zeugen! Allein!" ..... sagte der
Verwundete mit kaum vernehmbarer Stimme; er
wollte noch etwas hinzufügen, allein seine Schwäche
war zu groß, als daß er den Satz hätte vollenden
können. Der Wundarzt verstand ihn und entfernte
sich; Arnold nahm seine Stelle am Fuße des Bet-
tes ein.

Mehre Minuten vergingen, bevor der Prophet
wieder so viele Kraft gewonnen hatte, um einige Worte
hervorbringen zu können. Jn seinen während des
Schlummers so ruhigen Gesichtszügen zeigte sich jetzt
die lebhafteste Unruhe; man sah ihnen die Angst
an, die der Sterbende vielleicht bei dem Gedanken
empfand, mit seinem Geheimnisse auf dem Herzen
in das unbekannte Jenseits hinübergehen zu müssen;
wahrscheinlich aber war sie es auch, die die bereits
dahinschwindenden Lebensgeister noch auf einige we-
nige Minuten wieder zurückrief und ihm die Fähig-
keit verlieh, zu Arnolden zu reden.

-- "Sagt Dir Dein Herz bei meinem Anblick
noch immer nichts?" fragte er diesen mit einem
Blicke, worin sich zugleich der höchste Schmerz und

nommen hatte, das Wort; „hier bin ich; womit
kann ich Jhnen noch dienen?“

— „Ohne Zeugen! Allein!“ ..... ſagte der
Verwundete mit kaum vernehmbarer Stimme; er
wollte noch etwas hinzufügen, allein ſeine Schwäche
war zu groß, als daß er den Satz hätte vollenden
können. Der Wundarzt verſtand ihn und entfernte
ſich; Arnold nahm ſeine Stelle am Fuße des Bet-
tes ein.

Mehre Minuten vergingen, bevor der Prophet
wieder ſo viele Kraft gewonnen hatte, um einige Worte
hervorbringen zu können. Jn ſeinen während des
Schlummers ſo ruhigen Geſichtszügen zeigte ſich jetzt
die lebhafteſte Unruhe; man ſah ihnen die Angſt
an, die der Sterbende vielleicht bei dem Gedanken
empfand, mit ſeinem Geheimniſſe auf dem Herzen
in das unbekannte Jenſeits hinübergehen zu müſſen;
wahrſcheinlich aber war ſie es auch, die die bereits
dahinſchwindenden Lebensgeiſter noch auf einige we-
nige Minuten wieder zurückrief und ihm die Fähig-
keit verlieh, zu Arnolden zu reden.

— „Sagt Dir Dein Herz bei meinem Anblick
noch immer nichts?“ fragte er dieſen mit einem
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[178/0184] nommen hatte, das Wort; „hier bin ich; womit kann ich Jhnen noch dienen?“ — „Ohne Zeugen! Allein!“ ..... ſagte der Verwundete mit kaum vernehmbarer Stimme; er wollte noch etwas hinzufügen, allein ſeine Schwäche war zu groß, als daß er den Satz hätte vollenden können. Der Wundarzt verſtand ihn und entfernte ſich; Arnold nahm ſeine Stelle am Fuße des Bet- tes ein. Mehre Minuten vergingen, bevor der Prophet wieder ſo viele Kraft gewonnen hatte, um einige Worte hervorbringen zu können. Jn ſeinen während des Schlummers ſo ruhigen Geſichtszügen zeigte ſich jetzt die lebhafteſte Unruhe; man ſah ihnen die Angſt an, die der Sterbende vielleicht bei dem Gedanken empfand, mit ſeinem Geheimniſſe auf dem Herzen in das unbekannte Jenſeits hinübergehen zu müſſen; wahrſcheinlich aber war ſie es auch, die die bereits dahinſchwindenden Lebensgeiſter noch auf einige we- nige Minuten wieder zurückrief und ihm die Fähig- keit verlieh, zu Arnolden zu reden. — „Sagt Dir Dein Herz bei meinem Anblick noch immer nichts?“ fragte er dieſen mit einem Blicke, worin ſich zugleich der höchſte Schmerz und

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/184>, abgerufen am 22.12.2024.