Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.sem Grunde nahm er mich in sein Haus, ließ mich -- "Jch ersuche Sie um jede Jhnen mögliche Arnold, dem dieses Anerbieten sehr erwünscht Viel länger als sonst -- er wußte selbst nicht, ſem Grunde nahm er mich in ſein Haus, ließ mich — „Jch erſuche Sie um jede Jhnen mögliche Arnold, dem dieſes Anerbieten ſehr erwünſcht Viel länger als ſonſt — er wußte ſelbſt nicht, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="10"/> ſem Grunde nahm er mich in ſein Haus, ließ mich<lb/> wochenlang mit ihr allein, in der Hoffnung, daß<lb/> ihre Schönheit mich bethören und ich blindlings mich<lb/> in ein Liebesverhältniß ſtürzen würde. Jch werde Jh-<lb/> nen das Alles noch weitläufiger aus einander ſetzen,<lb/> nachdem Sie die Jhnen anvertrauten Papiere geleſen<lb/> haben werden,“ ſchloß Arnold ſeine Rede.</p><lb/> <p>— „Jch erſuche Sie um jede Jhnen mögliche<lb/> Aufklärung,“ war die Antwort; „Sie werden be-<lb/> greifen, Sir, wie wichtig alle dieſe Umſtände für<lb/> mich, und auch für Mr. Carlin, ſeyn müſſen. Jetzt<lb/> aber kommen Sie, wenn es Jhnen gefällig iſt, mit<lb/> mir in’s Haus, damit ich Jhnen die für Sie beſtimm-<lb/> ten Zimmer zeigen kann, denn ich hoffe, daß Sie es<lb/> mir nicht abſchlagen werden, mein Gaſt zu ſeyn.“</p><lb/> <p>Arnold, dem dieſes Anerbieten ſehr erwünſcht<lb/> kam, dankte durch eine Verbeugung, der Gouverneur<lb/> gab ihm den Arm und führte ihn durch mehre Säle<lb/> und Corridors zu zwei ſehr hübſch eingerichteten Zim-<lb/> mern, die eine überaus reizende Ausſicht in den Gar-<lb/> ten gewährten. Als er ſich allein in denſelben ſah,<lb/> benutzte er die ihm gelaſſene Muße, um ſich umzu-<lb/> kleiden, denn man hatte ſein Gepäck bereits hinauf<lb/> gebracht.</p><lb/> <p>Viel länger als ſonſt — er wußte ſelbſt nicht,<lb/> wie das kam — verweilte er vor dem Spiegel, um<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0016]
ſem Grunde nahm er mich in ſein Haus, ließ mich
wochenlang mit ihr allein, in der Hoffnung, daß
ihre Schönheit mich bethören und ich blindlings mich
in ein Liebesverhältniß ſtürzen würde. Jch werde Jh-
nen das Alles noch weitläufiger aus einander ſetzen,
nachdem Sie die Jhnen anvertrauten Papiere geleſen
haben werden,“ ſchloß Arnold ſeine Rede.
— „Jch erſuche Sie um jede Jhnen mögliche
Aufklärung,“ war die Antwort; „Sie werden be-
greifen, Sir, wie wichtig alle dieſe Umſtände für
mich, und auch für Mr. Carlin, ſeyn müſſen. Jetzt
aber kommen Sie, wenn es Jhnen gefällig iſt, mit
mir in’s Haus, damit ich Jhnen die für Sie beſtimm-
ten Zimmer zeigen kann, denn ich hoffe, daß Sie es
mir nicht abſchlagen werden, mein Gaſt zu ſeyn.“
Arnold, dem dieſes Anerbieten ſehr erwünſcht
kam, dankte durch eine Verbeugung, der Gouverneur
gab ihm den Arm und führte ihn durch mehre Säle
und Corridors zu zwei ſehr hübſch eingerichteten Zim-
mern, die eine überaus reizende Ausſicht in den Gar-
ten gewährten. Als er ſich allein in denſelben ſah,
benutzte er die ihm gelaſſene Muße, um ſich umzu-
kleiden, denn man hatte ſein Gepäck bereits hinauf
gebracht.
Viel länger als ſonſt — er wußte ſelbſt nicht,
wie das kam — verweilte er vor dem Spiegel, um
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |