Ein Geräusch vor dem Hause, dem Waffenge- klirr und lautes Rufen folgte, schreckte sie aus ihren schmerzlichen Träumereien auf.
-- "Licht! Fackeln!" hörte sie schreien. Dann wieder: "Zu den Waffen! zu den Waffen! Ver- rath!"
Schwerter klirrten an einander, Schüsse blitzten durch die dunkle Nacht hin; ein furchtbares Geheul von nie bisher von Floren gehörten Stimmen, Flüche, Verwünschungen, Todesgeröchel, Oeffnen und Zuschla- gen der Thüren, alles Dieses schallte wild durch ein- ander und machte das Blut in den Adern des armen Mädchens erstarren.
-- "Hieher! Hieher! Mir zu Hülfe! Jch habe ihn!" ließ sich plötzlich eine Stimme vernehmen, die ihr bekannt schien.
Sie öffnete das Fenster und schaute hinaus. Ein Lichtschein fiel aus einem Zimmer in der untern Etage auf zwei kämpfende Männer, die die Waffen weggeworfen oder verloren hatten und ihre Kräfte im Ringen gegen einander erprobten.
-- "Arnold! Arnold!" rief jetzt Flora, denn sie hatte diesen erkannt, -- sie konnte nicht daran
Neuntes Kapitel.
Ein Geräuſch vor dem Hauſe, dem Waffenge- klirr und lautes Rufen folgte, ſchreckte ſie aus ihren ſchmerzlichen Träumereien auf.
— „Licht! Fackeln!“ hörte ſie ſchreien. Dann wieder: „Zu den Waffen! zu den Waffen! Ver- rath!“
Schwerter klirrten an einander, Schüſſe blitzten durch die dunkle Nacht hin; ein furchtbares Geheul von nie bisher von Floren gehörten Stimmen, Flüche, Verwünſchungen, Todesgeröchel, Oeffnen und Zuſchla- gen der Thüren, alles Dieſes ſchallte wild durch ein- ander und machte das Blut in den Adern des armen Mädchens erſtarren.
— „Hieher! Hieher! Mir zu Hülfe! Jch habe ihn!“ ließ ſich plötzlich eine Stimme vernehmen, die ihr bekannt ſchien.
Sie öffnete das Fenſter und ſchaute hinaus. Ein Lichtſchein fiel aus einem Zimmer in der untern Etage auf zwei kämpfende Männer, die die Waffen weggeworfen oder verloren hatten und ihre Kräfte im Ringen gegen einander erprobten.
— „Arnold! Arnold!“ rief jetzt Flora, denn ſie hatte dieſen erkannt, — ſie konnte nicht daran
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Neuntes Kapitel.
Ein Geräuſch vor dem Hauſe, dem Waffenge-
klirr und lautes Rufen folgte, ſchreckte ſie aus ihren
ſchmerzlichen Träumereien auf.
— „Licht! Fackeln!“ hörte ſie ſchreien. Dann
wieder: „Zu den Waffen! zu den Waffen! Ver-
rath!“
Schwerter klirrten an einander, Schüſſe blitzten
durch die dunkle Nacht hin; ein furchtbares Geheul
von nie bisher von Floren gehörten Stimmen, Flüche,
Verwünſchungen, Todesgeröchel, Oeffnen und Zuſchla-
gen der Thüren, alles Dieſes ſchallte wild durch ein-
ander und machte das Blut in den Adern des armen
Mädchens erſtarren.
— „Hieher! Hieher! Mir zu Hülfe! Jch habe
ihn!“ ließ ſich plötzlich eine Stimme vernehmen, die
ihr bekannt ſchien.
Sie öffnete das Fenſter und ſchaute hinaus.
Ein Lichtſchein fiel aus einem Zimmer in der untern
Etage auf zwei kämpfende Männer, die die Waffen
weggeworfen oder verloren hatten und ihre Kräfte
im Ringen gegen einander erprobten.
— „Arnold! Arnold!“ rief jetzt Flora, denn
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/156>, abgerufen am 28.07.2024.
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