Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.bieten angenommen hatte, mit ihm auf den Weg, Während seiner Abwesenheit übertrug der Pro- Joe, der die Stadt durch das bereits abgeschlos- An einem Morgen wurden indeß die Bewohner bieten angenommen hatte, mit ihm auf den Weg, Während ſeiner Abweſenheit übertrug der Pro- Joe, der die Stadt durch das bereits abgeſchloſ- An einem Morgen wurden indeß die Bewohner <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0115" n="109"/> bieten angenommen hatte, mit ihm auf den Weg,<lb/> um das ſich im ſüdlichen Theile der Grafſchaft zu-<lb/> ſammenziehende Mormon-Heer zu inſpiciren.</p><lb/> <p>Während ſeiner Abweſenheit übertrug der Pro-<lb/> phet einem gewiſſen <hi rendition="#g">Daniel Bute,</hi> einem fanati-<lb/> ſchen Prieſter und nach ihm ſelbſt dem Vornehmſten<lb/> im Range, die Oberaufſicht in Nauvoo; denn er<lb/> wollte Hieram, den er ſonſt damit betraut haben<lb/> würde, nicht aus ſeiner Nähe miſſen.</p><lb/> <p>Joe, der die Stadt durch das bereits abgeſchloſ-<lb/> ſene und noch abzuſchließende Bündniß mit den Wil-<lb/> den völlig geſichert glaubte, auch auf ſeine Marmons<lb/> unter allen Verhältniſſen rechnen durfte, entblößte<lb/> Nanvoo von allen Truppen und konzentrirte ſeine ge-<lb/> ſammte Streitmacht an der Grenze der Grafſchaft,<lb/> um von dort aus erſt Jllinois und ſpäter dann auch<lb/> Miſſouri, überfallen zu können, wohin Rachſucht und<lb/> Liebe ihn mit gleicher Stärke trieben.</p><lb/> <p>An einem Morgen wurden indeß die Bewohner<lb/> von Nauvoo durch ein ſeltſames Schauſpiel in Schre-<lb/> cken und Staunen geſetzt. Ueber die über den Des-<lb/> Moines geſchlagene Brücke zog nämlich ein ſtarker Zug<lb/> Sioux in die Stadt ein, und zu dem großen Markt-<lb/> platze hin, wo er Halt machte. Alle waren in vol-<lb/> lem und glänzendem Waffenſchmuck, die Pferde ſogar<lb/> mit vielen ſilbernen Zierrathen geſchmückt, die Krieger<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [109/0115]
bieten angenommen hatte, mit ihm auf den Weg,
um das ſich im ſüdlichen Theile der Grafſchaft zu-
ſammenziehende Mormon-Heer zu inſpiciren.
Während ſeiner Abweſenheit übertrug der Pro-
phet einem gewiſſen Daniel Bute, einem fanati-
ſchen Prieſter und nach ihm ſelbſt dem Vornehmſten
im Range, die Oberaufſicht in Nauvoo; denn er
wollte Hieram, den er ſonſt damit betraut haben
würde, nicht aus ſeiner Nähe miſſen.
Joe, der die Stadt durch das bereits abgeſchloſ-
ſene und noch abzuſchließende Bündniß mit den Wil-
den völlig geſichert glaubte, auch auf ſeine Marmons
unter allen Verhältniſſen rechnen durfte, entblößte
Nanvoo von allen Truppen und konzentrirte ſeine ge-
ſammte Streitmacht an der Grenze der Grafſchaft,
um von dort aus erſt Jllinois und ſpäter dann auch
Miſſouri, überfallen zu können, wohin Rachſucht und
Liebe ihn mit gleicher Stärke trieben.
An einem Morgen wurden indeß die Bewohner
von Nauvoo durch ein ſeltſames Schauſpiel in Schre-
cken und Staunen geſetzt. Ueber die über den Des-
Moines geſchlagene Brücke zog nämlich ein ſtarker Zug
Sioux in die Stadt ein, und zu dem großen Markt-
platze hin, wo er Halt machte. Alle waren in vol-
lem und glänzendem Waffenſchmuck, die Pferde ſogar
mit vielen ſilbernen Zierrathen geſchmückt, die Krieger
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