Rede -- nur einen Augenblick Gehör gegeben haben, wenn wir die Vermuthung hätten hegen dürfen, daß er Dein Feind wäre; denn Deine Feinde sind unsre Feinde und Deine Freunde unsre Freunde. Gebiete also über uns und sage, was wir für Dich thun, worin wir Dir dienen sollen. Zugleich aber rathe ich Dir, ungesäumt unsre Brüder, die Sioux, aufzu- suchen, denn wie wir gehört haben, rüsten die sich bereits mit Macht, dem Propheten zu Hülfe zu zie- hen und haben auch schon seine Geschenke ange- nommen."
-- "So rüstet auch Jhr Euch, meine Freunde," nahm Arnold das Wort, als der Nanawa seine Rede geendet hatte, "und haltet Euch auf den ersten Wink bereit, mir nach dem zunächst bedrohten Platze zu folgen; denn ich darf nicht daran zweifeln, daß die Mormons ungesäumt mit großer Macht über meine und Eure Freunde herfallen werden."
-- "Es soll geschehen, was Du wünschest, mein Bruder, und Du kannst fest auf uns rechnen. Gebe nur der große Geist, daß Du noch zeitig genug bei unsern Brüdern anlangest, um auch sie für die Sache Deiner Freunde zu gewinnen," war die Antwort des großen Pelikans. "Wenn es Dir recht ist," fügte er hinzu, "so sollen einige von uns Dich durch die Prairie zu den Sioux begleiten, einestheils, um Dir
Rede — nur einen Augenblick Gehör gegeben haben, wenn wir die Vermuthung hätten hegen dürfen, daß er Dein Feind wäre; denn Deine Feinde ſind unſre Feinde und Deine Freunde unſre Freunde. Gebiete alſo über uns und ſage, was wir für Dich thun, worin wir Dir dienen ſollen. Zugleich aber rathe ich Dir, ungeſäumt unſre Brüder, die Sioux, aufzu- ſuchen, denn wie wir gehört haben, rüſten die ſich bereits mit Macht, dem Propheten zu Hülfe zu zie- hen und haben auch ſchon ſeine Geſchenke ange- nommen.“
— „So rüſtet auch Jhr Euch, meine Freunde,“ nahm Arnold das Wort, als der Nanawa ſeine Rede geendet hatte, „und haltet Euch auf den erſten Wink bereit, mir nach dem zunächſt bedrohten Platze zu folgen; denn ich darf nicht daran zweifeln, daß die Mormons ungeſäumt mit großer Macht über meine und Eure Freunde herfallen werden.“
— „Es ſoll geſchehen, was Du wünſcheſt, mein Bruder, und Du kannſt feſt auf uns rechnen. Gebe nur der große Geiſt, daß Du noch zeitig genug bei unſern Brüdern anlangeſt, um auch ſie für die Sache Deiner Freunde zu gewinnen,“ war die Antwort des großen Pelikans. „Wenn es Dir recht iſt,“ fügte er hinzu, „ſo ſollen einige von uns Dich durch die Prairie zu den Sioux begleiten, einestheils, um Dir
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Rede — nur einen Augenblick Gehör gegeben haben,
wenn wir die Vermuthung hätten hegen dürfen, daß
er Dein Feind wäre; denn Deine Feinde ſind unſre
Feinde und Deine Freunde unſre Freunde. Gebiete
alſo über uns und ſage, was wir für Dich thun,
worin wir Dir dienen ſollen. Zugleich aber rathe ich
Dir, ungeſäumt unſre Brüder, die Sioux, aufzu-
ſuchen, denn wie wir gehört haben, rüſten die ſich
bereits mit Macht, dem Propheten zu Hülfe zu zie-
hen und haben auch ſchon ſeine Geſchenke ange-
nommen.“
— „So rüſtet auch Jhr Euch, meine Freunde,“
nahm Arnold das Wort, als der Nanawa ſeine Rede
geendet hatte, „und haltet Euch auf den erſten Wink
bereit, mir nach dem zunächſt bedrohten Platze zu
folgen; denn ich darf nicht daran zweifeln, daß die
Mormons ungeſäumt mit großer Macht über meine
und Eure Freunde herfallen werden.“
— „Es ſoll geſchehen, was Du wünſcheſt, mein
Bruder, und Du kannſt feſt auf uns rechnen. Gebe
nur der große Geiſt, daß Du noch zeitig genug bei
unſern Brüdern anlangeſt, um auch ſie für die Sache
Deiner Freunde zu gewinnen,“ war die Antwort des
großen Pelikans. „Wenn es Dir recht iſt,“ fügte
er hinzu, „ſo ſollen einige von uns Dich durch die
Prairie zu den Sioux begleiten, einestheils, um Dir
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/109>, abgerufen am 28.07.2024.
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