Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.brennenden Bedürfnisse verzehrt zu werden, den Arnold, der den von Joe gegebenen Befehl Joram's Eintritt unterbrach die in seinem Ge- -- "Gehen Sie jetzt," wandte sich Joe an brennenden Bedürfniſſe verzehrt zu werden, den Arnold, der den von Joe gegebenen Befehl Joram’s Eintritt unterbrach die in ſeinem Ge- — „Gehen Sie jetzt,“ wandte ſich Joe an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0102" n="96"/> brennenden Bedürfniſſe verzehrt zu werden, den<lb/> ſüßen Vaternamen von den Lippen deſſelben, nur<lb/> ein einziges freundliches Wort von ihnen zu verneh-<lb/> men, und es doch nicht zu wagen, es, unter Auf-<lb/> deckung des wahren Verhältniſſes, zu fordern, welche<lb/> namenloſe Qual! Mit Allem, was noch gut, noch<lb/> unentweiht in ihm war, ſtrebte er dieſem Sohne<lb/> entgegen, und Alles, was gut, edel, erhaben in<lb/> Arnolden war, ſtieß ihn zurück. Welch’ ein Ver-<lb/> hältniß! Welche Unnatur!</p><lb/> <p>Arnold, der den von Joe gegebenen Befehl<lb/> durch die offen gelaſſene Thür gehört hatte, wußte<lb/> nicht, was er denken, was glauben ſollte. Mehre<lb/> Male fragte er ſich, ob nicht vielleicht alles Dieſes<lb/> nur ein Traum ſei und er noch im tiefen Schlafe<lb/> am Saum des Waldes liege? denn wie hätte wohl<lb/> noch Lebenshoffnung, nachdem was früher, und<lb/> ſelbſt jetzt, zwiſchen ihm und dem Propheten vorge-<lb/> fallen war, in ihm aufkommen können?</p><lb/> <p>Joram’s Eintritt unterbrach die in ſeinem Ge-<lb/> hirn umherfluthende Gedankenreihe; erſterer meldete,<lb/> daß das Pferd bereit ſei.</p><lb/> <p>— „Gehen Sie jetzt,“ wandte ſich Joe an<lb/> Arnold, „und wenn es möglich iſt, ſo ſuchen Sie<lb/> gerechter als bisher gegen mich zu ſeyn!“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [96/0102]
brennenden Bedürfniſſe verzehrt zu werden, den
ſüßen Vaternamen von den Lippen deſſelben, nur
ein einziges freundliches Wort von ihnen zu verneh-
men, und es doch nicht zu wagen, es, unter Auf-
deckung des wahren Verhältniſſes, zu fordern, welche
namenloſe Qual! Mit Allem, was noch gut, noch
unentweiht in ihm war, ſtrebte er dieſem Sohne
entgegen, und Alles, was gut, edel, erhaben in
Arnolden war, ſtieß ihn zurück. Welch’ ein Ver-
hältniß! Welche Unnatur!
Arnold, der den von Joe gegebenen Befehl
durch die offen gelaſſene Thür gehört hatte, wußte
nicht, was er denken, was glauben ſollte. Mehre
Male fragte er ſich, ob nicht vielleicht alles Dieſes
nur ein Traum ſei und er noch im tiefen Schlafe
am Saum des Waldes liege? denn wie hätte wohl
noch Lebenshoffnung, nachdem was früher, und
ſelbſt jetzt, zwiſchen ihm und dem Propheten vorge-
fallen war, in ihm aufkommen können?
Joram’s Eintritt unterbrach die in ſeinem Ge-
hirn umherfluthende Gedankenreihe; erſterer meldete,
daß das Pferd bereit ſei.
— „Gehen Sie jetzt,“ wandte ſich Joe an
Arnold, „und wenn es möglich iſt, ſo ſuchen Sie
gerechter als bisher gegen mich zu ſeyn!“
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