Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.einige Geschäftssachen, die ich vor Jhrer Abreise noch Er legte mit diesen Worten zutraulich seinen Viertes Kapitel. Marie saß bei ihrem Eintritte vor ihrer Ma- Jhr sonst so rosiges Gesicht war merklich blei- Sie erwiederte seine Begrüßung nur mit einer kal- einige Geſchäftsſachen, die ich vor Jhrer Abreiſe noch Er legte mit dieſen Worten zutraulich ſeinen Viertes Kapitel. Marie ſaß bei ihrem Eintritte vor ihrer Ma- Jhr ſonſt ſo roſiges Geſicht war merklich blei- Sie erwiederte ſeine Begrüßung nur mit einer kal- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0085" n="79"/> einige Geſchäftsſachen, die ich vor Jhrer Abreiſe noch<lb/> mit Jhnen zu beſprechen wünſche, reden.“</p><lb/> <p>Er legte mit dieſen Worten zutraulich ſeinen<lb/> Arm in Arnolds und Beide begaben ſich in das Wohn-<lb/> zimmer.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Viertes Kapitel</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Marie ſaß bei ihrem Eintritte vor ihrer Ma-<lb/> lerei am Fenſter, legte aber ſogleich den Pinſel nie-<lb/> der und erhob ſich, um Arnolds Begrüßung zu erwie-<lb/> dern. Sie war geſchmackvoll gekleidet, aber zugleich<lb/> im höchſten Grade einfach, denn Arnold hatte ſich<lb/> während ihres Beiſammenlebens einmal darüber aus-<lb/> geſprochen, daß er eine einfache Kleidung einer ge-<lb/> putzten vorziehe, und keins ſeiner Worte war für<lb/> Marie verloren gegangen.</p><lb/> <p>Jhr ſonſt ſo roſiges Geſicht war merklich blei-<lb/> cher geworden und in ihren Augen zeigte ſich ein Aus-<lb/> druck von Melancholie, der ihrem Geſichte einen neuen<lb/> Reiz verlieh; Arnold mußte ſich ſagen, daß er ſie<lb/> nie ſo ſchön, ſo verführeriſch geſehen habe, als in<lb/> dieſem Augenblick.</p><lb/> <p>Sie erwiederte ſeine Begrüßung nur mit einer kal-<lb/> ten Verbeugung und ſuchte ihren Mienen einen Ausdruck<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [79/0085]
einige Geſchäftsſachen, die ich vor Jhrer Abreiſe noch
mit Jhnen zu beſprechen wünſche, reden.“
Er legte mit dieſen Worten zutraulich ſeinen
Arm in Arnolds und Beide begaben ſich in das Wohn-
zimmer.
Viertes Kapitel.
Marie ſaß bei ihrem Eintritte vor ihrer Ma-
lerei am Fenſter, legte aber ſogleich den Pinſel nie-
der und erhob ſich, um Arnolds Begrüßung zu erwie-
dern. Sie war geſchmackvoll gekleidet, aber zugleich
im höchſten Grade einfach, denn Arnold hatte ſich
während ihres Beiſammenlebens einmal darüber aus-
geſprochen, daß er eine einfache Kleidung einer ge-
putzten vorziehe, und keins ſeiner Worte war für
Marie verloren gegangen.
Jhr ſonſt ſo roſiges Geſicht war merklich blei-
cher geworden und in ihren Augen zeigte ſich ein Aus-
druck von Melancholie, der ihrem Geſichte einen neuen
Reiz verlieh; Arnold mußte ſich ſagen, daß er ſie
nie ſo ſchön, ſo verführeriſch geſehen habe, als in
dieſem Augenblick.
Sie erwiederte ſeine Begrüßung nur mit einer kal-
ten Verbeugung und ſuchte ihren Mienen einen Ausdruck
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |