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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.

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hatte, denn ich mußte seine Brust entblößen, um zu
dem darauf bewahrten Kleinod gelangen zu können.
Es glückte mir und hell vom Mond beschienen, leuch-
tete es mir bald in seinem wunderbaren Schimmer,
der mir die Augen fast verblendete, entgegen."

-- "Die Hand, mit der ich es berührte, zit-
terte; sie zitterte auch, als ich die Kette, an der
Opiska Toaki den Talisman auf seiner Brust trug,
leise, in vorsichtigen und langsamen Zügen, ihm un-
ter das Haupt zog, denn um die Beute zu erlangen,
mußte ich die Kette über den Kopf wegziehen, weil
ich es nicht wagen durfte, sie zu zerbrechen."

-- "Jch mußte doch nicht leise und vorsichtig
genug gewesen seyn, denn plötzlich, in eben dem Au-
genblick, wo ich den letzten Zug that und das Kleinod
in meiner zitternden Hand hielt, erhob der Nanawa
das Haupt, öffnete die Augen und fuhr sich mit der
Hand nach der Brust."

-- "Jch gab mich schon verloren und erwartete
den Augenblick, wo er vollends erwachen und den an
ihm begangenen Raub entdecken, mich aber als den
Räuber erkennen und tödten würde. Manitou stand
mir jedoch bei: der Schläfer erwachte nicht völlig,
legte das Haupt wieder nieder, kehrte sich nach
der Seite um, an der sein Weib lag, und schlief
weiter."

hatte, denn ich mußte ſeine Bruſt entblößen, um zu
dem darauf bewahrten Kleinod gelangen zu können.
Es glückte mir und hell vom Mond beſchienen, leuch-
tete es mir bald in ſeinem wunderbaren Schimmer,
der mir die Augen faſt verblendete, entgegen.“

— „Die Hand, mit der ich es berührte, zit-
terte; ſie zitterte auch, als ich die Kette, an der
Opiska Toaki den Talisman auf ſeiner Bruſt trug,
leiſe, in vorſichtigen und langſamen Zügen, ihm un-
ter das Haupt zog, denn um die Beute zu erlangen,
mußte ich die Kette über den Kopf wegziehen, weil
ich es nicht wagen durfte, ſie zu zerbrechen.“

— „Jch mußte doch nicht leiſe und vorſichtig
genug geweſen ſeyn, denn plötzlich, in eben dem Au-
genblick, wo ich den letzten Zug that und das Kleinod
in meiner zitternden Hand hielt, erhob der Nanawa
das Haupt, öffnete die Augen und fuhr ſich mit der
Hand nach der Bruſt.“

— „Jch gab mich ſchon verloren und erwartete
den Augenblick, wo er vollends erwachen und den an
ihm begangenen Raub entdecken, mich aber als den
Räuber erkennen und tödten würde. Manitou ſtand
mir jedoch bei: der Schläfer erwachte nicht völlig,
legte das Haupt wieder nieder, kehrte ſich nach
der Seite um, an der ſein Weib lag, und ſchlief
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[52/0058] hatte, denn ich mußte ſeine Bruſt entblößen, um zu dem darauf bewahrten Kleinod gelangen zu können. Es glückte mir und hell vom Mond beſchienen, leuch- tete es mir bald in ſeinem wunderbaren Schimmer, der mir die Augen faſt verblendete, entgegen.“ — „Die Hand, mit der ich es berührte, zit- terte; ſie zitterte auch, als ich die Kette, an der Opiska Toaki den Talisman auf ſeiner Bruſt trug, leiſe, in vorſichtigen und langſamen Zügen, ihm un- ter das Haupt zog, denn um die Beute zu erlangen, mußte ich die Kette über den Kopf wegziehen, weil ich es nicht wagen durfte, ſie zu zerbrechen.“ — „Jch mußte doch nicht leiſe und vorſichtig genug geweſen ſeyn, denn plötzlich, in eben dem Au- genblick, wo ich den letzten Zug that und das Kleinod in meiner zitternden Hand hielt, erhob der Nanawa das Haupt, öffnete die Augen und fuhr ſich mit der Hand nach der Bruſt.“ — „Jch gab mich ſchon verloren und erwartete den Augenblick, wo er vollends erwachen und den an ihm begangenen Raub entdecken, mich aber als den Räuber erkennen und tödten würde. Manitou ſtand mir jedoch bei: der Schläfer erwachte nicht völlig, legte das Haupt wieder nieder, kehrte ſich nach der Seite um, an der ſein Weib lag, und ſchlief weiter.“

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet02_1846/58>, abgerufen am 24.11.2024.