Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.namentlich in den Weingegenden, vertauschen, da sie Nichts kann diesen Farmers erwünschter kommen, Um den Gästen alle nur erdenkliche Ehre anthun namentlich in den Weingegenden, vertauſchen, da ſie Nichts kann dieſen Farmers erwünſchter kommen, Um den Gäſten alle nur erdenkliche Ehre anthun <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0212" n="206"/> namentlich in den Weingegenden, vertauſchen, da ſie<lb/> gut gehalten, genährt und gekleidet werden. Wie<lb/> ihre Gebieter, hört man ſie den ganzen Tag über la-<lb/> chen, ſingen und pfeifen; ſie gehen tanzend zur Ar-<lb/> beit und zeigen ſtets ein heiteres, lachendes Geſicht,<lb/> eine völlig zufriedene Miene.</p><lb/> <p>Nichts kann dieſen Farmers erwünſchter kommen,<lb/> als die Veranlaſſung zu einem Feſte. Dazu wird die<lb/> ganze Nachbarſchaft, die entferntere durch reitende Bo-<lb/> ten, eingeladen und Alles kommt mit Sack und Pack<lb/> an, und eben ſo gern, als man ſie freundlich einge-<lb/> laden hatte.</p><lb/> <p>Um den Gäſten alle nur erdenkliche Ehre anthun<lb/> zu können, nehmen die jungen Burſche die Flinte unter<lb/> den Arm und gehen auf die Jagd. Eine Menge von<lb/> Rothwild, wilden Truthähnen, Feldhühnern u. ſ. w.<lb/> wird erlegt und nach Haus geſchafft; die Frauen ſcho-<lb/> nen weder die Speiſekammer, noch den zahmen Vieh-<lb/> ſtand, die Männer nicht den Weinkeller; die Netze<lb/> werden in den Fluß oder Creeck geworfen, im Walde<lb/> wird den Waben der wilden Bienen nachgeſtellt und<lb/> auf dem Herde werden ſo große Kuchen gebacken, daß<lb/> es unmöglich ſeyn würde, ſie zu bewältigen; auch<lb/> dürfen die angefertigten Speiſen nicht alle verzehrt<lb/> werden, wenn der Feſtgeber nicht für knauſerig gel-<lb/> ten will.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [206/0212]
namentlich in den Weingegenden, vertauſchen, da ſie
gut gehalten, genährt und gekleidet werden. Wie
ihre Gebieter, hört man ſie den ganzen Tag über la-
chen, ſingen und pfeifen; ſie gehen tanzend zur Ar-
beit und zeigen ſtets ein heiteres, lachendes Geſicht,
eine völlig zufriedene Miene.
Nichts kann dieſen Farmers erwünſchter kommen,
als die Veranlaſſung zu einem Feſte. Dazu wird die
ganze Nachbarſchaft, die entferntere durch reitende Bo-
ten, eingeladen und Alles kommt mit Sack und Pack
an, und eben ſo gern, als man ſie freundlich einge-
laden hatte.
Um den Gäſten alle nur erdenkliche Ehre anthun
zu können, nehmen die jungen Burſche die Flinte unter
den Arm und gehen auf die Jagd. Eine Menge von
Rothwild, wilden Truthähnen, Feldhühnern u. ſ. w.
wird erlegt und nach Haus geſchafft; die Frauen ſcho-
nen weder die Speiſekammer, noch den zahmen Vieh-
ſtand, die Männer nicht den Weinkeller; die Netze
werden in den Fluß oder Creeck geworfen, im Walde
wird den Waben der wilden Bienen nachgeſtellt und
auf dem Herde werden ſo große Kuchen gebacken, daß
es unmöglich ſeyn würde, ſie zu bewältigen; auch
dürfen die angefertigten Speiſen nicht alle verzehrt
werden, wenn der Feſtgeber nicht für knauſerig gel-
ten will.
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