Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.-- "Jch fürchte, daß das nicht mehr möglich, -- "Und ohne Abschied von mir zu nehmen? -- "Doch ist dem so," versetzte der Prophet; -- "Du glaubst also doch, daß er mich liebt? — „Jch fürchte, daß das nicht mehr möglich, — „Und ohne Abſchied von mir zu nehmen? — „Doch iſt dem ſo,“ verſetzte der Prophet; — „Du glaubſt alſo doch, daß er mich liebt? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0181" n="175"/> <p>— „Jch fürchte, daß das nicht mehr möglich,<lb/> daß er für immer für dich verloren ſeyn wird,“ ant-<lb/> wortete er ihr. „Er hat ſeine Wohnung gekündigt<lb/> und alle ſeine Sachen zu Pferde mit ſich genommen.“</p><lb/> <p>— „Und ohne Abſchied von mir zu nehmen?<lb/> ohne deine Erlaubniß dazu einzuholen, Joe?!“ rief<lb/> ſie mit von Thränen erſtickter Simme. „O, ich kann<lb/> das nicht glauben! So hart, ſo grauſam konnte er<lb/> nicht gegen Die ſeyn, von der er ſich geliebt wußte,<lb/> ſo rückſichtslos auch nicht gegen dich!“</p><lb/> <p>— „Doch iſt dem ſo,“ verſetzte der Prophet;<lb/> „doch darf ich nach dem, was ich von John Adams<lb/> gehört habe, nicht daran zweifeln, daß er nicht wie-<lb/> der zurückkehren wird. Was unſer Verhältniß —<lb/> ſeines zu mir — anbetrifft, ſo ſtand es ihm frei, es<lb/> jeden Augenblick zu löſen, nachdem er die ihm von<lb/> mir angetragene Anſtellung ausgeſchlagen, und ich<lb/> habe kein Recht, ihm wegen ſeines plötzlichen Fort-<lb/> gehens zu zürnen; was aber dich anbetrifft, Marie,<lb/> ſo mochte er ſich vor dem Abſchiede von dir, er<lb/> mochte ſich davor fürchten, ſeine Gefühle dir in dem<lb/> Augenblick gegenüber nicht beherrſchen zu können,<lb/> und allein deshalb ging er, ohne Abſchied von dir<lb/> zu nehmen.“</p><lb/> <p>— „Du glaubſt alſo doch, daß er mich liebt?<lb/> Aber das Sioux-Mädchen. Joe?“ .....</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [175/0181]
— „Jch fürchte, daß das nicht mehr möglich,
daß er für immer für dich verloren ſeyn wird,“ ant-
wortete er ihr. „Er hat ſeine Wohnung gekündigt
und alle ſeine Sachen zu Pferde mit ſich genommen.“
— „Und ohne Abſchied von mir zu nehmen?
ohne deine Erlaubniß dazu einzuholen, Joe?!“ rief
ſie mit von Thränen erſtickter Simme. „O, ich kann
das nicht glauben! So hart, ſo grauſam konnte er
nicht gegen Die ſeyn, von der er ſich geliebt wußte,
ſo rückſichtslos auch nicht gegen dich!“
— „Doch iſt dem ſo,“ verſetzte der Prophet;
„doch darf ich nach dem, was ich von John Adams
gehört habe, nicht daran zweifeln, daß er nicht wie-
der zurückkehren wird. Was unſer Verhältniß —
ſeines zu mir — anbetrifft, ſo ſtand es ihm frei, es
jeden Augenblick zu löſen, nachdem er die ihm von
mir angetragene Anſtellung ausgeſchlagen, und ich
habe kein Recht, ihm wegen ſeines plötzlichen Fort-
gehens zu zürnen; was aber dich anbetrifft, Marie,
ſo mochte er ſich vor dem Abſchiede von dir, er
mochte ſich davor fürchten, ſeine Gefühle dir in dem
Augenblick gegenüber nicht beherrſchen zu können,
und allein deshalb ging er, ohne Abſchied von dir
zu nehmen.“
— „Du glaubſt alſo doch, daß er mich liebt?
Aber das Sioux-Mädchen. Joe?“ .....
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |