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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.

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-- "Du hast gesehen, Opiska Toaki," versetzte
Waupee mit traurigem Tone, "wohin der Genuß des-
selben führt: dir hat er den geliebten Bruder, mir
hätte er bald den einzigen noch übrig gebliebenen Sohn
gekostet."

Der Chippewa wollte antworten und vielleicht
hätte der Streit zu neuen Feindseligkeiten geführt,
wenn Arnold sein Ansehen in beiden Stämmen nicht
geltend gemacht hätte und zwischen die Streitenden ge-
treten wäre. Auch kehrten die Jünglinge und Kna-
ben, reichlich beladen mit Beute aller Art, zu-
rück. Man hatte, nicht unfern, in der Prairie,
eine Hundestadt entdeckt, wie man die Orte nennt,
worin sich die seltsamen Thiere, Prairiehunde ge-
nannt, in Gesellschaft vieler Hunderte zusammen-
halten und eine Art von Colonie bilden. Eine
Menge dieser Thierchen war erlegt worden, die
jetzt die leckersten Braten hergeben sollten. Jetzt
mußte Alles mit Hand anlegen, und das hob,
zum Glück für beide Theile, die Streitigkeiten
vollends auf. Beim fröhlichen Mahle legte sich end-
lich jegliche Verstimmung und man verließ sich mit
Anbruch der Nacht unter gegenseitigen Freundschafts-
bezeugungen.

-- "Mein bleicher Bruder," nahm Waupee das
Wort, als er sich mit Arnold und White-hawk wie-

— „Du haſt geſehen, Opiska Toaki,“ verſetzte
Waupee mit traurigem Tone, „wohin der Genuß deſ-
ſelben führt: dir hat er den geliebten Bruder, mir
hätte er bald den einzigen noch übrig gebliebenen Sohn
gekoſtet.“

Der Chippewa wollte antworten und vielleicht
hätte der Streit zu neuen Feindſeligkeiten geführt,
wenn Arnold ſein Anſehen in beiden Stämmen nicht
geltend gemacht hätte und zwiſchen die Streitenden ge-
treten wäre. Auch kehrten die Jünglinge und Kna-
ben, reichlich beladen mit Beute aller Art, zu-
rück. Man hatte, nicht unfern, in der Prairie,
eine Hundeſtadt entdeckt, wie man die Orte nennt,
worin ſich die ſeltſamen Thiere, Prairiehunde ge-
nannt, in Geſellſchaft vieler Hunderte zuſammen-
halten und eine Art von Colonie bilden. Eine
Menge dieſer Thierchen war erlegt worden, die
jetzt die leckerſten Braten hergeben ſollten. Jetzt
mußte Alles mit Hand anlegen, und das hob,
zum Glück für beide Theile, die Streitigkeiten
vollends auf. Beim fröhlichen Mahle legte ſich end-
lich jegliche Verſtimmung und man verließ ſich mit
Anbruch der Nacht unter gegenſeitigen Freundſchafts-
bezeugungen.

— „Mein bleicher Bruder,“ nahm Waupee das
Wort, als er ſich mit Arnold und White-hawk wie-

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[53/0061] — „Du haſt geſehen, Opiska Toaki,“ verſetzte Waupee mit traurigem Tone, „wohin der Genuß deſ- ſelben führt: dir hat er den geliebten Bruder, mir hätte er bald den einzigen noch übrig gebliebenen Sohn gekoſtet.“ Der Chippewa wollte antworten und vielleicht hätte der Streit zu neuen Feindſeligkeiten geführt, wenn Arnold ſein Anſehen in beiden Stämmen nicht geltend gemacht hätte und zwiſchen die Streitenden ge- treten wäre. Auch kehrten die Jünglinge und Kna- ben, reichlich beladen mit Beute aller Art, zu- rück. Man hatte, nicht unfern, in der Prairie, eine Hundeſtadt entdeckt, wie man die Orte nennt, worin ſich die ſeltſamen Thiere, Prairiehunde ge- nannt, in Geſellſchaft vieler Hunderte zuſammen- halten und eine Art von Colonie bilden. Eine Menge dieſer Thierchen war erlegt worden, die jetzt die leckerſten Braten hergeben ſollten. Jetzt mußte Alles mit Hand anlegen, und das hob, zum Glück für beide Theile, die Streitigkeiten vollends auf. Beim fröhlichen Mahle legte ſich end- lich jegliche Verſtimmung und man verließ ſich mit Anbruch der Nacht unter gegenſeitigen Freundſchafts- bezeugungen. — „Mein bleicher Bruder,“ nahm Waupee das Wort, als er ſich mit Arnold und White-hawk wie-

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/61>, abgerufen am 05.12.2024.