Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.terpfoten neben ihm sitzenden Bruno, streichelte ihm Arnold, der sich nicht mit in den Kreis der Jndem er so da lag, steckte er zufällig die Hand terpfoten neben ihm ſitzenden Bruno, ſtreichelte ihm Arnold, der ſich nicht mit in den Kreis der Jndem er ſo da lag, ſteckte er zufällig die Hand <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="36"/> terpfoten neben ihm ſitzenden Bruno, ſtreichelte ihm<lb/> das ſeidenweiche Fell und ſah ihm liebevoll in das<lb/> treue Auge.</p><lb/> <p>Arnold, der ſich nicht mit in den Kreis der<lb/> Sioux geſtellt, ſondern ſich am Fuße eines der Hü-<lb/> gel ſo gelagert hatte, daß er die ganze Scene über-<lb/> ſchauen konnte, ſann darüber nach, wie es ihm mög-<lb/> lich werden dürfte, den heldenmüthigen Jüngling doch<lb/> noch zu retten, ſelbſt wenn die von ihm dargebotenen,<lb/> neben ihm im Graſe ruhenden Geſchenke nicht als Lö-<lb/> ſegeld ausreichen ſollten; aber vergebens zermarterte<lb/> er ſein Gehirn, kein Rettungsweg wollte ihm einfal-<lb/> len, ſo daß er mit Furcht und Zittern der Ankunft<lb/> der blutgierigen Chippewas entgegenſah.</p><lb/> <p>Jndem er ſo da lag, ſteckte er zufällig die Hand<lb/> in den Buſen; eine brennende Röthe bedeckte auf ei-<lb/> nen Augenblick ſein Geſicht, ſchnell aber zog er die<lb/> Hand wieder zurück und ſeufzte tief und ſchmerzlich<lb/> auf. Ja, es gab, wenn auch Alles fehl ſchlüge, für<lb/> ihn wohl noch ein Mittel, den armen White-hawk<lb/> zu retten; aber um welchen Preis! Um den des Lieb-<lb/> ſten und Theuerſten, was er auf Erden beſaß, um<lb/> den des Bildniſſes einer von ihm angebeteten Mutter,<lb/> das er auf ſeinem Herzen trug und von dem er ſich<lb/> gelobt hatte, daß es mit ihm begraben werden ſollte!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [36/0044]
terpfoten neben ihm ſitzenden Bruno, ſtreichelte ihm
das ſeidenweiche Fell und ſah ihm liebevoll in das
treue Auge.
Arnold, der ſich nicht mit in den Kreis der
Sioux geſtellt, ſondern ſich am Fuße eines der Hü-
gel ſo gelagert hatte, daß er die ganze Scene über-
ſchauen konnte, ſann darüber nach, wie es ihm mög-
lich werden dürfte, den heldenmüthigen Jüngling doch
noch zu retten, ſelbſt wenn die von ihm dargebotenen,
neben ihm im Graſe ruhenden Geſchenke nicht als Lö-
ſegeld ausreichen ſollten; aber vergebens zermarterte
er ſein Gehirn, kein Rettungsweg wollte ihm einfal-
len, ſo daß er mit Furcht und Zittern der Ankunft
der blutgierigen Chippewas entgegenſah.
Jndem er ſo da lag, ſteckte er zufällig die Hand
in den Buſen; eine brennende Röthe bedeckte auf ei-
nen Augenblick ſein Geſicht, ſchnell aber zog er die
Hand wieder zurück und ſeufzte tief und ſchmerzlich
auf. Ja, es gab, wenn auch Alles fehl ſchlüge, für
ihn wohl noch ein Mittel, den armen White-hawk
zu retten; aber um welchen Preis! Um den des Lieb-
ſten und Theuerſten, was er auf Erden beſaß, um
den des Bildniſſes einer von ihm angebeteten Mutter,
das er auf ſeinem Herzen trug und von dem er ſich
gelobt hatte, daß es mit ihm begraben werden ſollte!
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