Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.der schönen und jungen Geliebten gegenüber, daran -- "Jch glaube, daß er mir aus dem Grunde Die Entdeckung, daß Joe Smith bereits so alt Während aber der Werth der Liebe Joes in Ma- der ſchönen und jungen Geliebten gegenüber, daran — „Jch glaube, daß er mir aus dem Grunde Die Entdeckung, daß Joe Smith bereits ſo alt Während aber der Werth der Liebe Joes in Ma- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0156" n="148"/> der ſchönen und jungen Geliebten gegenüber, daran<lb/> liegen mußte, für jünger zu gelten, als er war.“</p><lb/> <p>— „Jch glaube, daß er mir aus dem Grunde<lb/> ein Geheimniß daraus machte,“ verſetzte Marie und<lb/> verſank in ein tiefes Nachdenken.</p><lb/> <p>Die Entdeckung, daß Joe Smith bereits ſo alt<lb/> ſei, machte einen unangenehmen Eindruck auf ſie und<lb/> ſie konnte dieſen Gedanken nicht wieder los werden,<lb/> ſo viele Mühe ſie ſich auch gab. Sie kam ſich ſelbſt<lb/> faſt lächerlich vor, einen Mann, der dem Greiſenal-<lb/> ter nicht mehr ganz fern ſtand, mit ſolcher Gluth<lb/> der Empfindung geliebt zu haben, wie man einen<lb/> Jüngling liebt; o, der arme Joe Smith hatte Viel<lb/> in ihren Augen verloren, ſeit ſie wußte, wie alt,<lb/><hi rendition="#g">„den Fünfzigen ganz nahe,“</hi> er war! Zum<lb/> Glück für ihn ſelbſt und für Marie machte er ſich<lb/> aber jetzt aus dieſem Verluſte nicht eben viel; im Ge-<lb/> gentheil, er würde ſich darüber gefreut haben, wenn<lb/> er gewußt hätte, wie es ſeit der gemachten Ent-<lb/> deckung um Mariens Herz ſtand.</p><lb/> <p>Während aber der Werth der Liebe Joes in Ma-<lb/> riens Herzen geſunken, war Arnold darin geſtiegen: er<lb/> war jung und, wie der Prophet behauptet hatte, ein<lb/> Weiberhaſſer: dies war mehr als genug, ihn für die<lb/> Kokette intereſſant, ja ſehr intereſſant zu machen. Für<lb/> ein Weſen wie Marie mußte das Alter im höchſten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [148/0156]
der ſchönen und jungen Geliebten gegenüber, daran
liegen mußte, für jünger zu gelten, als er war.“
— „Jch glaube, daß er mir aus dem Grunde
ein Geheimniß daraus machte,“ verſetzte Marie und
verſank in ein tiefes Nachdenken.
Die Entdeckung, daß Joe Smith bereits ſo alt
ſei, machte einen unangenehmen Eindruck auf ſie und
ſie konnte dieſen Gedanken nicht wieder los werden,
ſo viele Mühe ſie ſich auch gab. Sie kam ſich ſelbſt
faſt lächerlich vor, einen Mann, der dem Greiſenal-
ter nicht mehr ganz fern ſtand, mit ſolcher Gluth
der Empfindung geliebt zu haben, wie man einen
Jüngling liebt; o, der arme Joe Smith hatte Viel
in ihren Augen verloren, ſeit ſie wußte, wie alt,
„den Fünfzigen ganz nahe,“ er war! Zum
Glück für ihn ſelbſt und für Marie machte er ſich
aber jetzt aus dieſem Verluſte nicht eben viel; im Ge-
gentheil, er würde ſich darüber gefreut haben, wenn
er gewußt hätte, wie es ſeit der gemachten Ent-
deckung um Mariens Herz ſtand.
Während aber der Werth der Liebe Joes in Ma-
riens Herzen geſunken, war Arnold darin geſtiegen: er
war jung und, wie der Prophet behauptet hatte, ein
Weiberhaſſer: dies war mehr als genug, ihn für die
Kokette intereſſant, ja ſehr intereſſant zu machen. Für
ein Weſen wie Marie mußte das Alter im höchſten
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