Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.-- "Jst das dein Ernst, Dina?" fragte sie die -- "Sie sind es, Miß Marie, und Jhr Spie- -- "Jch will deinen Worten Glauben schenken, -- "Jch finde auch daran nichts auszusetzen, -- "Nein, Dina; es würde zu geputzt aus- -- "Jch hörte Mr. Arnold sich nie über diesen -- "Du wirst mir aber doch sagen können, wie -- "Nein, aber schön." -- "Schön, wenn er nicht einmal hübsch ist?" — „Jſt das dein Ernſt, Dina?“ fragte ſie die — „Sie ſind es, Miß Marie, und Jhr Spie- — „Jch will deinen Worten Glauben ſchenken, — „Jch finde auch daran nichts auszuſetzen, — „Nein, Dina; es würde zu geputzt aus- — „Jch hörte Mr. Arnold ſich nie über dieſen — „Du wirſt mir aber doch ſagen können, wie — „Nein, aber ſchön.“ — „Schön, wenn er nicht einmal hübſch iſt?“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0148" n="140"/> <p>— „Jſt das dein Ernſt, Dina?“ fragte ſie die<lb/> Geſchmeichelte, aufſpringend und wieder vor den Spie-<lb/> gel tretend. „Sag’, Dina — aber ſchmeichle mir<lb/> nicht, hörſt du? — ſag’, bin ich wirklich ſchön?“</p><lb/> <p>— „Sie ſind es, Miß Marie, und Jhr Spie-<lb/> gel wird es Jhnen auch ſagen; beruhigen Sie ſich<lb/> alſo.“</p><lb/> <p>— „Jch will deinen Worten Glauben ſchenken,<lb/> Dina, denn du biſt immer wahr; aber dieſe Locke,<lb/> dieſe fatale Locke! Wirſt du mir die noch etwas<lb/> ordnen helfen?“</p><lb/> <p>— „Jch finde auch daran nichts auszuſetzen,<lb/> Miß; aber wollen Sie nicht noch dieſes Halsband an-<lb/> legen?“</p><lb/> <p>— „Nein, Dina; es würde zu geputzt aus-<lb/> ſehen. — Jch glaube, Er zieht eine einfache Toi-<lb/> lette vor; glaubſt du es nicht auch?“</p><lb/> <p>— „Jch hörte Mr. Arnold ſich nie über dieſen<lb/> Gegenſtand ausſprechen,“ war die Antwort.</p><lb/> <p>— „Du wirſt mir aber doch ſagen können, wie<lb/> dieſer junge Mann dir gefällt, Dina? Findeſt du<lb/> ihn hübſch?“</p><lb/> <p>— „Nein, aber ſchön.“</p><lb/> <p>— „Schön, wenn er nicht einmal hübſch iſt?“<lb/> lachte Marie. „Erkläre mir, wie du das verſtehſt,<lb/> Dina!“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [140/0148]
— „Jſt das dein Ernſt, Dina?“ fragte ſie die
Geſchmeichelte, aufſpringend und wieder vor den Spie-
gel tretend. „Sag’, Dina — aber ſchmeichle mir
nicht, hörſt du? — ſag’, bin ich wirklich ſchön?“
— „Sie ſind es, Miß Marie, und Jhr Spie-
gel wird es Jhnen auch ſagen; beruhigen Sie ſich
alſo.“
— „Jch will deinen Worten Glauben ſchenken,
Dina, denn du biſt immer wahr; aber dieſe Locke,
dieſe fatale Locke! Wirſt du mir die noch etwas
ordnen helfen?“
— „Jch finde auch daran nichts auszuſetzen,
Miß; aber wollen Sie nicht noch dieſes Halsband an-
legen?“
— „Nein, Dina; es würde zu geputzt aus-
ſehen. — Jch glaube, Er zieht eine einfache Toi-
lette vor; glaubſt du es nicht auch?“
— „Jch hörte Mr. Arnold ſich nie über dieſen
Gegenſtand ausſprechen,“ war die Antwort.
— „Du wirſt mir aber doch ſagen können, wie
dieſer junge Mann dir gefällt, Dina? Findeſt du
ihn hübſch?“
— „Nein, aber ſchön.“
— „Schön, wenn er nicht einmal hübſch iſt?“
lachte Marie. „Erkläre mir, wie du das verſtehſt,
Dina!“
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |