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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.

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Lust hatte, von der Einladung Joe Smiths Gebrauch
zu machen, das Geheimniß enthüllen, das die Häus-
lichkeit des Propheten umgab, und man wird es ei-
nem jungen Manne wohl kaum verdenken, daß er ei-
ner so natürlichen Neugierde bei der ersten sich ihm
darbietenden günstigen Gelegenheit nachgab.

Er hatte Joe Smith den Riß zu einer neuen
Brücke, die dieser über den Nauvoo begrenzenden Des
Moines schlagen lassen wollte, vorzulegen und wandte
sich mit der Forderung an seinen Hauswirth, den al-
ten John Adams, ihn bei dem Propheten anzu-
melden.

-- "Sie anmelden, Sir?" fragte dieser und
sah ihn dabei so verwundert an, als habe er ihm den
Auftrag gegeben, ihm eine Audienz beim lieben Gott
zu verschaffen. "Sie wissen doch, Sir" ......

-- "Jch weiß Alles und befehle euch nochmals,
mich bei Herrn Smith anzumelden," unterbrach ihn
Arnold ungeduldig.

Der Alte entfernte sich kopfschüttelnd und einige
Worte vor sich hinmurmelnd, aber er gehorchte doch
und als er nach etwa zehn Minuten durch den Gar-
ten zu Arnolden zurückkehrte, hatten seine sonst star-
ren und finstern Gesichtszüge einen ganz andern, viel
freundlichern Ausdruck angenommen.

-- "Der Herr General-Lieutenant erwartet Sie,

7 *

Luſt hatte, von der Einladung Joe Smiths Gebrauch
zu machen, das Geheimniß enthüllen, das die Häus-
lichkeit des Propheten umgab, und man wird es ei-
nem jungen Manne wohl kaum verdenken, daß er ei-
ner ſo natürlichen Neugierde bei der erſten ſich ihm
darbietenden günſtigen Gelegenheit nachgab.

Er hatte Joe Smith den Riß zu einer neuen
Brücke, die dieſer über den Nauvoo begrenzenden Des
Moines ſchlagen laſſen wollte, vorzulegen und wandte
ſich mit der Forderung an ſeinen Hauswirth, den al-
ten John Adams, ihn bei dem Propheten anzu-
melden.

— „Sie anmelden, Sir?“ fragte dieſer und
ſah ihn dabei ſo verwundert an, als habe er ihm den
Auftrag gegeben, ihm eine Audienz beim lieben Gott
zu verſchaffen. „Sie wiſſen doch, Sir“ ......

— „Jch weiß Alles und befehle euch nochmals,
mich bei Herrn Smith anzumelden,“ unterbrach ihn
Arnold ungeduldig.

Der Alte entfernte ſich kopfſchüttelnd und einige
Worte vor ſich hinmurmelnd, aber er gehorchte doch
und als er nach etwa zehn Minuten durch den Gar-
ten zu Arnolden zurückkehrte, hatten ſeine ſonſt ſtar-
ren und finſtern Geſichtszüge einen ganz andern, viel
freundlichern Ausdruck angenommen.

— „Der Herr General-Lieutenant erwartet Sie,

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[99/0107] Luſt hatte, von der Einladung Joe Smiths Gebrauch zu machen, das Geheimniß enthüllen, das die Häus- lichkeit des Propheten umgab, und man wird es ei- nem jungen Manne wohl kaum verdenken, daß er ei- ner ſo natürlichen Neugierde bei der erſten ſich ihm darbietenden günſtigen Gelegenheit nachgab. Er hatte Joe Smith den Riß zu einer neuen Brücke, die dieſer über den Nauvoo begrenzenden Des Moines ſchlagen laſſen wollte, vorzulegen und wandte ſich mit der Forderung an ſeinen Hauswirth, den al- ten John Adams, ihn bei dem Propheten anzu- melden. — „Sie anmelden, Sir?“ fragte dieſer und ſah ihn dabei ſo verwundert an, als habe er ihm den Auftrag gegeben, ihm eine Audienz beim lieben Gott zu verſchaffen. „Sie wiſſen doch, Sir“ ...... — „Jch weiß Alles und befehle euch nochmals, mich bei Herrn Smith anzumelden,“ unterbrach ihn Arnold ungeduldig. Der Alte entfernte ſich kopfſchüttelnd und einige Worte vor ſich hinmurmelnd, aber er gehorchte doch und als er nach etwa zehn Minuten durch den Gar- ten zu Arnolden zurückkehrte, hatten ſeine ſonſt ſtar- ren und finſtern Geſichtszüge einen ganz andern, viel freundlichern Ausdruck angenommen. — „Der Herr General-Lieutenant erwartet Sie, 7 *

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/107>, abgerufen am 24.11.2024.