Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.auch die Schoreels im reinen Lichte des Himmels; Die blinde Wuth wahnsinniger Fanatiker, die auch die Schoreels im reinen Lichte des Himmels; Die blinde Wuth wahnſinniger Fanatiker, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0090" n="80"/> auch die Schoreels im reinen Lichte des Himmels;<lb/> entfernt von unnatürlicher Künſtelei oder gewaltſam<lb/> erzwungnem blendendem Scheinen, und in der Aus-<lb/> führung auch der zarteſten Einzelheiten, konnte er<lb/> vielleicht nur durch van Eyck übertroffen werden.<lb/> Sie ſind in nichts unterſchieden, als in jenem unaus-<lb/> ſprechlichen Zauber, der von den Gebilden van<lb/> Eycks ausgeht, und ihn als den Einzigen bezeichnet,<lb/> dem hierin keiner ſeiner Nachfolger völlig gleichkam,<lb/> und dennoch ſteht ſelbſt hierin Schoreel ihm neben<lb/> Hemling näher als Alle.</p><lb/> <p>Die blinde Wuth wahnſinniger Fanatiker, die<lb/> ich leider ſchon ſo oft in dieſen Blättern anklagen<lb/> mußte, hat uns auch um viele der unſchätzbarſten<lb/> Meiſterwerke Schoreels gebracht. Jm Jahr 1566,<lb/> nur vier Jahr nach ſeinem Tode, verbrannten,<lb/> zerbrachen, zerſtörten die furchtbaren Bilderſtürmer<lb/> beinahe alle ſeine in Kirchen und Klöſtern aufbe-<lb/> wahrten Gemälde, von denen die mehrſten gerade<lb/> aus ſeiner beſten Zeit ſtammten; auch die koſtbaren<lb/> Thüren des Hochaltars in der Marienkirche zu<lb/> Utrecht, und die berühmte Kreuzigung in der alten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0090]
auch die Schoreels im reinen Lichte des Himmels;
entfernt von unnatürlicher Künſtelei oder gewaltſam
erzwungnem blendendem Scheinen, und in der Aus-
führung auch der zarteſten Einzelheiten, konnte er
vielleicht nur durch van Eyck übertroffen werden.
Sie ſind in nichts unterſchieden, als in jenem unaus-
ſprechlichen Zauber, der von den Gebilden van
Eycks ausgeht, und ihn als den Einzigen bezeichnet,
dem hierin keiner ſeiner Nachfolger völlig gleichkam,
und dennoch ſteht ſelbſt hierin Schoreel ihm neben
Hemling näher als Alle.
Die blinde Wuth wahnſinniger Fanatiker, die
ich leider ſchon ſo oft in dieſen Blättern anklagen
mußte, hat uns auch um viele der unſchätzbarſten
Meiſterwerke Schoreels gebracht. Jm Jahr 1566,
nur vier Jahr nach ſeinem Tode, verbrannten,
zerbrachen, zerſtörten die furchtbaren Bilderſtürmer
beinahe alle ſeine in Kirchen und Klöſtern aufbe-
wahrten Gemälde, von denen die mehrſten gerade
aus ſeiner beſten Zeit ſtammten; auch die koſtbaren
Thüren des Hochaltars in der Marienkirche zu
Utrecht, und die berühmte Kreuzigung in der alten
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