Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.lebte keiner, weder in Weimar noch in dessen Umge- Möglich, sogar wahrscheinlich, ist es indessen, Lukas Kranach der jüngere, der einzige Sohn 9 *
lebte keiner, weder in Weimar noch in deſſen Umge- Möglich, ſogar wahrſcheinlich, iſt es indeſſen, Lukas Kranach der jüngere, der einzige Sohn 9 *
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lebte keiner, weder in Weimar noch in deſſen Umge-
bungen, der dieſes vermocht hätte.
Möglich, ſogar wahrſcheinlich, iſt es indeſſen,
daß Lukas Kranachs von ihm ſelbſt für die Kunſt
gebildeter Sohn, Lukas Kranach der jüngere, nach
dem Tode des Vaters ſie vollendet habe, ſo wie
er auch ſchon bei deſſen Leben ihm bei ſeinen größern
Arbeiten behülflich war. Alle dieſe fünf lebensgroße
Bildniſſe ſind trefflich gemalt und kolorirt, beſon-
ders das des mittelſten Prinzen; obgleich die Köpfe
nicht ſo ganz ausgeführt erſcheinen, als die Martin
Luthers und Lukas Kranachs auf der mittlern Tafel.
Ein goldbrokatner Vorhang bildet den Hintergrund,
der dem Ganzen etwas ſehr heiteres gibt; die Hände
ſind wahr und ſchön bei aller Einförmigkeit ihrer
Haltung, und das Ganze beider Tafeln gewährt
einen ſehr freundlichen Eindruck.
Lukas Kranach der jüngere, der einzige Sohn
des würdigen alten Meiſters nach dem Tode ſeines
in Jtalien verſtorbnen Bruders Johann, erreichte
zwar bei weitem nicht den Ruhm ſeines Vaters, war
aber ein guter Maler, beſonders im Porträt, dabei
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