Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822.

Bild:
<< vorherige Seite


"die Maler und Bildhauer, haben mir große Ehre
"gethan in ihrer Versammlung."

"War bei Frau Margareth, ließ ihr meinen
"Kaiser sehen, und wollt ihr denselben verehren,
"sie nahm ihn aber durchaus nit an. Am Freytage
"zeigte sie mir alle ihre schöne Sachen, darunter
"sahe ich bei vierzig kleine Täfelein von Ölfarben,
"so schön, daß ich dergleichen nie gesehen hab. Bat
"Frau Margareth um Meister Jakobs (Jakob Cor-
"nelis, Schorrels Lehrer) Büchlein, sie sagte aber
"sie hätte es ihrem Maler (Bernhard von Oelay)
"zugesagt. Sah auch eine schöne Bibliothek."

"Bin am Samstag von Mecheln gen Antorff
"kommen. Mich hat zu Gast geladen Meister Lucas,
"der in Kupfer sticht, ist ein klein Männlein und bür-
"tig von Leyden aus Holland, der war zu Antorff."

"Den Bernhard Stecher und sein Weib konter-
"feit, und Meister Lucas mit dem Stefft."

"Jch hab in allem meinem Machen, Zehrun-
"gen, Verkaufen, und anderer Handlung Nachtheil
"gehabt in Niederland, in all meinen Sachen, gegen
"großen und niedern Ständen, und sonderlich hat


„die Maler und Bildhauer, haben mir große Ehre
„gethan in ihrer Verſammlung.“

„War bei Frau Margareth, ließ ihr meinen
„Kaiſer ſehen, und wollt ihr denſelben verehren,
„ſie nahm ihn aber durchaus nit an. Am Freytage
„zeigte ſie mir alle ihre ſchöne Sachen, darunter
„ſahe ich bei vierzig kleine Täfelein von Ölfarben,
„ſo ſchön, daß ich dergleichen nie geſehen hab. Bat
„Frau Margareth um Meiſter Jakobs (Jakob Cor-
„nelis, Schorrels Lehrer) Büchlein, ſie ſagte aber
„ſie hätte es ihrem Maler (Bernhard von Oelay)
„zugeſagt. Sah auch eine ſchöne Bibliothek.“

„Bin am Samſtag von Mecheln gen Antorff
„kommen. Mich hat zu Gaſt geladen Meiſter Lucas,
„der in Kupfer ſticht, iſt ein klein Männlein und bür-
„tig von Leyden aus Holland, der war zu Antorff.“

„Den Bernhard Stecher und ſein Weib konter-
„feit, und Meiſter Lucas mit dem Stefft.“

„Jch hab in allem meinem Machen, Zehrun-
„gen, Verkaufen, und anderer Handlung Nachtheil
„gehabt in Niederland, in all meinen Sachen, gegen
„großen und niedern Ständen, und ſonderlich hat

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <cit>
            <quote><pb facs="#f0268" n="256"/><lb/>
&#x201E;die Maler und Bildhauer, haben mir große Ehre<lb/>
&#x201E;gethan in ihrer Ver&#x017F;ammlung.&#x201C;</quote>
          </cit>
        </p><lb/>
        <p>
          <cit>
            <quote>&#x201E;War bei Frau Margareth, ließ ihr meinen<lb/>
&#x201E;Kai&#x017F;er &#x017F;ehen, und wollt ihr den&#x017F;elben verehren,<lb/>
&#x201E;&#x017F;ie nahm ihn aber durchaus nit an. Am Freytage<lb/>
&#x201E;zeigte &#x017F;ie mir alle ihre &#x017F;chöne Sachen, darunter<lb/>
&#x201E;&#x017F;ahe ich bei vierzig kleine Täfelein von Ölfarben,<lb/>
&#x201E;&#x017F;o &#x017F;chön, daß ich dergleichen nie ge&#x017F;ehen hab. Bat<lb/>
&#x201E;Frau Margareth um Mei&#x017F;ter Jakobs (Jakob Cor-<lb/>
&#x201E;nelis, Schorrels Lehrer) Büchlein, &#x017F;ie &#x017F;agte aber<lb/>
&#x201E;&#x017F;ie hätte es ihrem Maler (Bernhard von Oelay)<lb/>
&#x201E;zuge&#x017F;agt. Sah auch eine &#x017F;chöne Bibliothek.&#x201C;</quote>
          </cit>
        </p><lb/>
        <p>
          <cit>
            <quote>&#x201E;Bin am Sam&#x017F;tag von Mecheln gen Antorff<lb/>
&#x201E;kommen. Mich hat zu Ga&#x017F;t geladen Mei&#x017F;ter Lucas,<lb/>
&#x201E;der in Kupfer &#x017F;ticht, i&#x017F;t ein klein Männlein und bür-<lb/>
&#x201E;tig von Leyden aus Holland, der war zu Antorff.&#x201C;</quote>
          </cit>
        </p><lb/>
        <p>
          <cit>
            <quote>&#x201E;Den Bernhard Stecher und &#x017F;ein Weib konter-<lb/>
&#x201E;feit, und Mei&#x017F;ter Lucas mit dem Stefft.&#x201C;</quote>
          </cit>
        </p><lb/>
        <p>
          <cit>
            <quote>&#x201E;Jch hab in allem meinem Machen, Zehrun-<lb/>
&#x201E;gen, Verkaufen, und anderer Handlung Nachtheil<lb/>
&#x201E;gehabt in Niederland, in all meinen Sachen, gegen<lb/>
&#x201E;großen und niedern Ständen, und &#x017F;onderlich hat<lb/></quote>
          </cit>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[256/0268] „die Maler und Bildhauer, haben mir große Ehre „gethan in ihrer Verſammlung.“ „War bei Frau Margareth, ließ ihr meinen „Kaiſer ſehen, und wollt ihr denſelben verehren, „ſie nahm ihn aber durchaus nit an. Am Freytage „zeigte ſie mir alle ihre ſchöne Sachen, darunter „ſahe ich bei vierzig kleine Täfelein von Ölfarben, „ſo ſchön, daß ich dergleichen nie geſehen hab. Bat „Frau Margareth um Meiſter Jakobs (Jakob Cor- „nelis, Schorrels Lehrer) Büchlein, ſie ſagte aber „ſie hätte es ihrem Maler (Bernhard von Oelay) „zugeſagt. Sah auch eine ſchöne Bibliothek.“ „Bin am Samſtag von Mecheln gen Antorff „kommen. Mich hat zu Gaſt geladen Meiſter Lucas, „der in Kupfer ſticht, iſt ein klein Männlein und bür- „tig von Leyden aus Holland, der war zu Antorff.“ „Den Bernhard Stecher und ſein Weib konter- „feit, und Meiſter Lucas mit dem Stefft.“ „Jch hab in allem meinem Machen, Zehrun- „gen, Verkaufen, und anderer Handlung Nachtheil „gehabt in Niederland, in all meinen Sachen, gegen „großen und niedern Ständen, und ſonderlich hat

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/268
Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/268>, abgerufen am 22.11.2024.