gewiß fand eine nicht minder große Anzahl derselben im Laufe der Zeiten ihren Untergang, und wahr- scheinlich liegt auch noch manches unerkannt, in Staub und Dunkel verborgen.
Ausser der Übung seiner Kunst beschäftigte er sich auch mit der Feder, und erwarb sich als Schrift- steller ebenfalls Achtung und Ehre, so daß seine Werke in französischen, lateinischen und italiänischen Übersetzungen auch im Auslande gar bald bekannt wurden. Er schrieb mehrere Werke über Geometrie, Perspective, Proportion des menschlichen Körpers, sogar über einen seiner Kunst ganz fremden Gegen- stand, über Fortifikation; welche Schrift 1527 unter dem Titel: "Etliche Underricht, zu Befesti- gung der Stätt, Schloß und Flecken," im Druck erschien, nebst einer Zueignung an den römischen König Ferdinand. Seine vier Bücher von der Bild- und Maler-Kunst wurden von Paulo Galluci aus dem lateinischen ins italiänische übersetzt, und um ein fünftes Buch vermehrt. Diese Übersetzung ward im Jahr 1594 zu Venedig in Folio-Format gedruckt.
gewiß fand eine nicht minder große Anzahl derſelben im Laufe der Zeiten ihren Untergang, und wahr- ſcheinlich liegt auch noch manches unerkannt, in Staub und Dunkel verborgen.
Auſſer der Übung ſeiner Kunſt beſchäftigte er ſich auch mit der Feder, und erwarb ſich als Schrift- ſteller ebenfalls Achtung und Ehre, ſo daß ſeine Werke in franzöſiſchen, lateiniſchen und italiäniſchen Überſetzungen auch im Auslande gar bald bekannt wurden. Er ſchrieb mehrere Werke über Geometrie, Perſpective, Proportion des menſchlichen Körpers, ſogar über einen ſeiner Kunſt ganz fremden Gegen- ſtand, über Fortifikation; welche Schrift 1527 unter dem Titel: „Etliche Underricht, zu Befeſti- gung der Stätt, Schloß und Flecken,“ im Druck erſchien, nebſt einer Zueignung an den römiſchen König Ferdinand. Seine vier Bücher von der Bild- und Maler-Kunſt wurden von Paulo Galluci aus dem lateiniſchen ins italiäniſche überſetzt, und um ein fünftes Buch vermehrt. Dieſe Überſetzung ward im Jahr 1594 zu Venedig in Folio-Format gedruckt.
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gewiß fand eine nicht minder große Anzahl derſelben
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Staub und Dunkel verborgen.
Auſſer der Übung ſeiner Kunſt beſchäftigte er
ſich auch mit der Feder, und erwarb ſich als Schrift-
ſteller ebenfalls Achtung und Ehre, ſo daß ſeine
Werke in franzöſiſchen, lateiniſchen und italiäniſchen
Überſetzungen auch im Auslande gar bald bekannt
wurden. Er ſchrieb mehrere Werke über Geometrie,
Perſpective, Proportion des menſchlichen Körpers,
ſogar über einen ſeiner Kunſt ganz fremden Gegen-
ſtand, über Fortifikation; welche Schrift 1527
unter dem Titel: „Etliche Underricht, zu Befeſti-
gung der Stätt, Schloß und Flecken,“ im Druck
erſchien, nebſt einer Zueignung an den römiſchen
König Ferdinand. Seine vier Bücher von der Bild-
und Maler-Kunſt wurden von Paulo Galluci aus
dem lateiniſchen ins italiäniſche überſetzt, und um
ein fünftes Buch vermehrt. Dieſe Überſetzung ward
im Jahr 1594 zu Venedig in Folio-Format
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/244>, abgerufen am 23.11.2024.
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