merksamkeit rege machte. Sie stellten Epochen aus dem Leben Johannes des Täufers dar, welches Hemling, wie bekannt, oft und mit aus- gezeichneter Liebe behandelte, wahrscheinlich weil er diesen seinen Namensheiligen besonders ver- ehrte. Don Alonzo Ponz fühlte sich durch den edlen Ausdruck der Gestalten, die hohe Vollendung jeder Einzelheit, und die seltne Pracht der noch ganz frisch erhaltnen Farben dieser Gemälde höchlich angezogen. Er bemühte sich um Nachricht von dem Meister, der in früher Zeit so Hohes vermochte, und fand bald was er suchte in dem Archive des Klosters Miraflores.
Ein Maler, Juan Flamenco, (Johann der Fla- mänder), heißt es darin, hat diese Gemälde im Jahr 1496 begonnen, und im Jahr 1499 vollen- det. Er erhielt dafür, ausser den dazu nöthigen Holztafeln, die ihm vom Kloster geliefert wurden, noch 26735 Maravedis für sich und seine Ge- hülfen.
Nun aber ist ausser Hans Hemling in jener Zeit kein niederländischer Maler bekannt, der die
merkſamkeit rege machte. Sie ſtellten Epochen aus dem Leben Johannes des Täufers dar, welches Hemling, wie bekannt, oft und mit aus- gezeichneter Liebe behandelte, wahrſcheinlich weil er dieſen ſeinen Namensheiligen beſonders ver- ehrte. Don Alonzo Ponz fühlte ſich durch den edlen Ausdruck der Geſtalten, die hohe Vollendung jeder Einzelheit, und die ſeltne Pracht der noch ganz friſch erhaltnen Farben dieſer Gemälde höchlich angezogen. Er bemühte ſich um Nachricht von dem Meiſter, der in früher Zeit ſo Hohes vermochte, und fand bald was er ſuchte in dem Archive des Kloſters Miraflores.
Ein Maler, Juan Flamenco, (Johann der Fla- mänder), heißt es darin, hat dieſe Gemälde im Jahr 1496 begonnen, und im Jahr 1499 vollen- det. Er erhielt dafür, auſſer den dazu nöthigen Holztafeln, die ihm vom Kloſter geliefert wurden, noch 26735 Maravedis für ſich und ſeine Ge- hülfen.
Nun aber iſt auſſer Hans Hemling in jener Zeit kein niederländiſcher Maler bekannt, der die
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merkſamkeit rege machte. Sie ſtellten Epochen
aus dem Leben Johannes des Täufers dar,
welches Hemling, wie bekannt, oft und mit aus-
gezeichneter Liebe behandelte, wahrſcheinlich weil
er dieſen ſeinen Namensheiligen beſonders ver-
ehrte. Don Alonzo Ponz fühlte ſich durch den
edlen Ausdruck der Geſtalten, die hohe Vollendung
jeder Einzelheit, und die ſeltne Pracht der noch
ganz friſch erhaltnen Farben dieſer Gemälde höchlich
angezogen. Er bemühte ſich um Nachricht von dem
Meiſter, der in früher Zeit ſo Hohes vermochte,
und fand bald was er ſuchte in dem Archive des
Kloſters Miraflores.
Ein Maler, Juan Flamenco, (Johann der Fla-
mänder), heißt es darin, hat dieſe Gemälde im
Jahr 1496 begonnen, und im Jahr 1499 vollen-
det. Er erhielt dafür, auſſer den dazu nöthigen
Holztafeln, die ihm vom Kloſter geliefert wurden,
noch 26735 Maravedis für ſich und ſeine Ge-
hülfen.
Nun aber iſt auſſer Hans Hemling in jener
Zeit kein niederländiſcher Maler bekannt, der die
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/185>, abgerufen am 24.11.2024.
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