Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Gegen-Schreiber. seine ratam durch den Gegen-Schreiber sonderlich zuschreiben/durante communione hingegen kan kein Erbe ihm etwas abge- wehren lassen. 22. Richtet einer mit dem andern eine Schenckung auf den Todesfall über Bergtheile auf/ und behält ihm Lebenszeit die Nutzung darvon vor/ lässet aber die Theile ohne alles Beding im Gegenbuch Ihm ab- und dem Donatario zuschreiben/ und es er- eignet sich/ daß der/ dem die Theile geschenckt/ vor dem/ der sie doniret, verstürbet/ der Donator aber nachmahls die Kuxe un- verändert biß zu seinen Tod auff den Donatarium in dem Gegen- buch verbleiben lässet/ solchen falls sind des Donatarii und nicht des Donatoris Erben vor Gewercken zu erklären/ maßen/ nach dem alten wohleingeführten Berg-Gebräuchen das Gegenbuch dem Erb-Titul und Juri Praelationis vorgehet. 23. Wenn aber im Gegenfall die Zuschreibung bey des Do- natoris Leben nicht erfolgt/ so ist der Donatarius binnen vierzehen Tagen/ nach Ablauff des Dreysigsten/ die Gewehr zu suchen schuldig. 24. Ist sonst Contracts-Weise eine gewisse Zeit bedinget/ so sind/ nach deren Verstreichung/ allererst die Kuxe vor erkaufft zu achten. 25. Unterpfändlich verschriebene Theile können/ so lange die- selben durch Bezahlung nicht wieder frey gemachet/ keinen an- dern vergewehret/ oder in andere Wege veralieniret werden. 26. Lässet einer einem andern Scheinweis/ auf Betrug und Vortheil Zechen oder Kuxe zuschreiben/ und wil des Nutzes dar- von heimlich gewartten/ so bleiben solche Theile dem/ dem sie in Gegenbuch einmahl zugeschrieben/ so dieser aber die Theile nicht begehret/ oder die/ denen sie uff erdichtete Nahmen zugeschrieben/ gar nicht vorhanden/ so sind solche Theile/ als verleugnet Gut zu achten/ und dem Landes-Fürsten zugefallen/ iedoch dieses alles salvo jure Creditorum, wenn die Zuschreibung in fraudem dererselben geschehen. Ge- T
Gegen-Schreiber. ſeine ratam durch den Gegen-Schreiber ſonderlich zuſchreiben/durante communione hingegen kan kein Erbe ihm etwas abge- wehren laſſen. 22. Richtet einer mit dem andern eine Schenckung auf den Todesfall uͤber Bergtheile auf/ und behaͤlt ihm Lebenszeit die Nutzung darvon vor/ laͤſſet aber die Theile ohne alles Beding im Gegenbuch Ihm ab- und dem Donatario zuſchreiben/ und es er- eignet ſich/ daß der/ dem die Theile geſchenckt/ vor dem/ der ſie doniret, verſtuͤrbet/ der Donator aber nachmahls die Kuxe un- veraͤndert biß zu ſeinen Tod auff den Donatarium in dem Gegen- buch verbleiben laͤſſet/ ſolchen falls ſind des Donatarii und nicht des Donatoris Erben vor Gewercken zu erklaͤren/ maßen/ nach dem alten wohleingefuͤhrten Berg-Gebraͤuchen das Gegenbuch dem Erb-Titul und Juri Prælationis vorgehet. 23. Wenn aber im Gegenfall die Zuſchreibung bey des Do- natoris Leben nicht erfolgt/ ſo iſt der Donatarius binnen vierzehen Tagen/ nach Ablauff des Dreyſigſten/ die Gewehr zu ſuchen ſchuldig. 24. Iſt ſonſt Contracts-Weiſe eine gewiſſe Zeit bedinget/ ſo ſind/ nach deren Verſtreichung/ allererſt die Kuxe vor erkaufft zu achten. 25. Unterpfaͤndlich verſchriebene Theile koͤnnen/ ſo lange die- ſelben durch Bezahlung nicht wieder frey gemachet/ keinen an- dern vergewehret/ oder in andere Wege veralieniret werden. 26. Laͤſſet einer einem andern Scheinweis/ auf Betrug und Vortheil Zechen oder Kuxe zuſchreiben/ und wil des Nutzes dar- von heimlich gewartten/ ſo bleiben ſolche Theile dem/ dem ſie in Gegenbuch einmahl zugeſchrieben/ ſo dieſer aber die Theile nicht begehret/ oder die/ denen ſie uff erdichtete Nahmen zugeſchrieben/ gar nicht vorhanden/ ſo ſind ſolche Theile/ als verleugnet Gut zu achten/ und dem Landes-Fuͤrſten zugefallen/ iedoch dieſes alles ſalvo jure Creditorum, wenn die Zuſchreibung in fraudem dererſelben geſchehen. Ge- T
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0085" n="73"/><fw place="top" type="header">Gegen-Schreiber.</fw><lb/> ſeine <hi rendition="#aq">ratam</hi> durch den Gegen-Schreiber ſonderlich zuſchreiben/<lb/><hi rendition="#aq">durante communione</hi> hingegen kan kein Erbe ihm etwas abge-<lb/> wehren laſſen.</item><lb/> <item>22. Richtet einer mit dem andern eine Schenckung auf den<lb/> Todesfall uͤber Bergtheile auf/ und behaͤlt ihm Lebenszeit die<lb/> Nutzung darvon vor/ laͤſſet aber die Theile ohne alles Beding im<lb/> Gegenbuch Ihm ab- und dem <hi rendition="#aq">Donatario</hi> zuſchreiben/ und es er-<lb/> eignet ſich/ daß der/ dem die Theile geſchenckt/ vor dem/ der ſie<lb/><hi rendition="#aq">doni</hi>ret, verſtuͤrbet/ der <hi rendition="#aq">Donator</hi> aber nachmahls die Kuxe un-<lb/> veraͤndert biß zu ſeinen Tod auff den <hi rendition="#aq">Donatarium</hi> in dem Gegen-<lb/> buch verbleiben laͤſſet/ ſolchen falls ſind des <hi rendition="#aq">Donatarii</hi> und nicht<lb/> des <hi rendition="#aq">Donatoris</hi> Erben vor Gewercken zu erklaͤren/ maßen/ nach dem<lb/> alten wohleingefuͤhrten Berg-Gebraͤuchen das Gegenbuch dem<lb/> Erb-Titul und <hi rendition="#aq">Juri Prælationis</hi> vorgehet.</item><lb/> <item>23. Wenn aber im Gegenfall die Zuſchreibung bey des <hi rendition="#aq">Do-<lb/> natoris</hi> Leben nicht erfolgt/ ſo iſt der <hi rendition="#aq">Donatarius</hi> binnen vierzehen<lb/> Tagen/ nach Ablauff des Dreyſigſten/ die Gewehr zu ſuchen<lb/> ſchuldig.</item><lb/> <item>24. Iſt ſonſt <hi rendition="#aq">Contracts</hi>-Weiſe eine gewiſſe Zeit bedinget/ ſo<lb/> ſind/ nach deren Verſtreichung/ allererſt die Kuxe vor erkaufft zu<lb/> achten.</item><lb/> <item>25. Unterpfaͤndlich verſchriebene Theile koͤnnen/ ſo lange die-<lb/> ſelben durch Bezahlung nicht wieder frey gemachet/ keinen an-<lb/> dern vergewehret/ oder in andere Wege veralieniret werden.</item><lb/> <item>26. Laͤſſet einer einem andern Scheinweis/ auf Betrug und<lb/> Vortheil Zechen oder Kuxe zuſchreiben/ und wil des Nutzes dar-<lb/> von heimlich gewartten/ ſo bleiben ſolche Theile dem/ dem ſie in<lb/> Gegenbuch einmahl zugeſchrieben/ ſo dieſer aber die Theile nicht<lb/> begehret/ oder die/ denen ſie uff erdichtete Nahmen zugeſchrieben/<lb/> gar nicht vorhanden/ ſo ſind ſolche Theile/ als verleugnet Gut<lb/> zu achten/ und dem Landes-Fuͤrſten zugefallen/ iedoch dieſes alles<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">ſalvo jure Creditorum,</hi> wenn die Zuſchreibung <hi rendition="#aq">in fraudem</hi><lb/> dererſelben geſchehen.</hi></item> </list> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">T</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Ge-</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [73/0085]
Gegen-Schreiber.
ſeine ratam durch den Gegen-Schreiber ſonderlich zuſchreiben/
durante communione hingegen kan kein Erbe ihm etwas abge-
wehren laſſen.
22. Richtet einer mit dem andern eine Schenckung auf den
Todesfall uͤber Bergtheile auf/ und behaͤlt ihm Lebenszeit die
Nutzung darvon vor/ laͤſſet aber die Theile ohne alles Beding im
Gegenbuch Ihm ab- und dem Donatario zuſchreiben/ und es er-
eignet ſich/ daß der/ dem die Theile geſchenckt/ vor dem/ der ſie
doniret, verſtuͤrbet/ der Donator aber nachmahls die Kuxe un-
veraͤndert biß zu ſeinen Tod auff den Donatarium in dem Gegen-
buch verbleiben laͤſſet/ ſolchen falls ſind des Donatarii und nicht
des Donatoris Erben vor Gewercken zu erklaͤren/ maßen/ nach dem
alten wohleingefuͤhrten Berg-Gebraͤuchen das Gegenbuch dem
Erb-Titul und Juri Prælationis vorgehet.
23. Wenn aber im Gegenfall die Zuſchreibung bey des Do-
natoris Leben nicht erfolgt/ ſo iſt der Donatarius binnen vierzehen
Tagen/ nach Ablauff des Dreyſigſten/ die Gewehr zu ſuchen
ſchuldig.
24. Iſt ſonſt Contracts-Weiſe eine gewiſſe Zeit bedinget/ ſo
ſind/ nach deren Verſtreichung/ allererſt die Kuxe vor erkaufft zu
achten.
25. Unterpfaͤndlich verſchriebene Theile koͤnnen/ ſo lange die-
ſelben durch Bezahlung nicht wieder frey gemachet/ keinen an-
dern vergewehret/ oder in andere Wege veralieniret werden.
26. Laͤſſet einer einem andern Scheinweis/ auf Betrug und
Vortheil Zechen oder Kuxe zuſchreiben/ und wil des Nutzes dar-
von heimlich gewartten/ ſo bleiben ſolche Theile dem/ dem ſie in
Gegenbuch einmahl zugeſchrieben/ ſo dieſer aber die Theile nicht
begehret/ oder die/ denen ſie uff erdichtete Nahmen zugeſchrieben/
gar nicht vorhanden/ ſo ſind ſolche Theile/ als verleugnet Gut
zu achten/ und dem Landes-Fuͤrſten zugefallen/ iedoch dieſes alles
ſalvo jure Creditorum, wenn die Zuſchreibung in fraudem
dererſelben geſchehen.
Ge-
T
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |