Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Bergmännische Redens-Arten. Sattel/ ist ein hart Stück Holtz mit einem Loch in der Mitten/ dadurch stecket man zugleich bey denen ausgehauenen Schwingen eine Spindel durch/ damit sich solcher Sat- tel mit dem darauff liegenden Gestänge hin und wieder be- wegen könne. Sau/ eine flache Grube in dem Pochwerck unter dem Plan- herd/ in welcher der Schlich/ so mit der Trübe abfället/ auffgefangen wird. Saubern/ i. e. Vor Ort die Berge oder Gänge weg- räumen. Satz/ ist eine gewisse Länge/ oder Höhe an Kunst-Röhren/ dadurch das Wasser aus der Grube gehoben wird/ und sind zweyerley; Niedrige und Hohe Sätze: Ein Niedriger Satz hebet über fünff Lachter/ und ein Hoher über zwölff Lachter nicht; Ein Niedriger Satz ist von einer Kolben-Röhre/ oder Ausguß/ dann von einer Steckel-Kiel/ darauff das Thürel oder Ventil, und von zwey oder anderthalben Senck-Kielen/ glei- ches Geböhres mit dem Steckel-Kiel/ die Kolben- Röhre ist eine Lachter/ das andere Röhrwerck vier Lachter lang; Ein Hoher Satz aber ist meistens von fünff Uffsatz-Röhren/ deren iede mit funffzehen oder achtzehen Eisernen Ringen beschlagen/ so dann mit einer eingefasten und beschlagenen Kolben-Röhre acht biß drey- zehen böhricht/ daran ein Steckel-Kiel/ und andere Kiele/ so hoch das Wasser folgen will/ zwey böhrigt. Satz-Gezähe/ nennet man 1. Keil/ und 2. Stück oder Federn. Satz hinein richten/ die Röhren in Sumpff richten/ da- mit das Wasser kan heraus gezogen werden. Satz liedern/ ist den Holm mit neuen Ledern belegen. Schacht/
Bergmaͤnniſche Redens-Arten. Sattel/ iſt ein hart Stuͤck Holtz mit einem Loch in der Mitten/ dadurch ſtecket man zugleich bey denen ausgehauenen Schwingen eine Spindel durch/ damit ſich ſolcher Sat- tel mit dem darauff liegenden Geſtaͤnge hin und wieder be- wegen koͤnne. Sau/ eine flache Grube in dem Pochwerck unter dem Plan- herd/ in welcher der Schlich/ ſo mit der Truͤbe abfaͤllet/ auffgefangen wird. Saubern/ i. e. Vor Ort die Berge oder Gaͤnge weg- raͤumen. Satz/ iſt eine gewiſſe Laͤnge/ oder Hoͤhe an Kunſt-Roͤhren/ dadurch das Waſſer aus der Grube gehoben wird/ und ſind zweyerley; Niedrige und Hohe Saͤtze: Ein Niedriger Satz hebet uͤber fuͤnff Lachter/ und ein Hoher uͤber zwoͤlff Lachter nicht; Ein Niedriger Satz iſt von einer Kolben-Roͤhre/ oder Ausguß/ dann von einer Steckel-Kiel/ darauff das Thuͤrel oder Ventil, und von zwey oder anderthalben Senck-Kielen/ glei- ches Geboͤhres mit dem Steckel-Kiel/ die Kolben- Roͤhre iſt eine Lachter/ das andere Roͤhrwerck vier Lachter lang; Ein Hoher Satz aber iſt meiſtens von fuͤnff Uffſatz-Roͤhren/ deren iede mit funffzehen oder achtzehen Eiſernen Ringen beſchlagen/ ſo dann mit einer eingefaſten und beſchlagenen Kolben-Roͤhre acht biß drey- zehen boͤhricht/ daran ein Steckel-Kiel/ und andere Kiele/ ſo hoch das Waſſer folgen will/ zwey boͤhrigt. Satz-Gezaͤhe/ nennet man 1. Keil/ und 2. Stück oder Federn. Satz hinein richten/ die Roͤhren in Sumpff richten/ da- mit das Waſſer kan heraus gezogen werden. Satz liedern/ iſt den Holm mit neuen Ledern belegen. Schacht/
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Bergmaͤnniſche Redens-Arten.
Sattel/ iſt ein hart Stuͤck Holtz mit einem Loch in der Mitten/
dadurch ſtecket man zugleich bey denen ausgehauenen
Schwingen eine Spindel durch/ damit ſich ſolcher Sat-
tel mit dem darauff liegenden Geſtaͤnge hin und wieder be-
wegen koͤnne.
Sau/ eine flache Grube in dem Pochwerck unter dem Plan-
herd/ in welcher der Schlich/ ſo mit der Truͤbe abfaͤllet/
auffgefangen wird.
Saubern/ i. e. Vor Ort die Berge oder Gaͤnge weg-
raͤumen.
Satz/ iſt eine gewiſſe Laͤnge/ oder Hoͤhe an Kunſt-Roͤhren/
dadurch das Waſſer aus der Grube gehoben wird/
und ſind zweyerley; Niedrige und Hohe Saͤtze:
Ein Niedriger Satz hebet uͤber fuͤnff Lachter/ und
ein Hoher uͤber zwoͤlff Lachter nicht; Ein Niedriger
Satz iſt von einer Kolben-Roͤhre/ oder Ausguß/ dann
von einer Steckel-Kiel/ darauff das Thuͤrel oder Ventil,
und von zwey oder anderthalben Senck-Kielen/ glei-
ches Geboͤhres mit dem Steckel-Kiel/ die Kolben-
Roͤhre iſt eine Lachter/ das andere Roͤhrwerck vier
Lachter lang; Ein Hoher Satz aber iſt meiſtens
von fuͤnff Uffſatz-Roͤhren/ deren iede mit funffzehen oder
achtzehen Eiſernen Ringen beſchlagen/ ſo dann mit einer
eingefaſten und beſchlagenen Kolben-Roͤhre acht biß drey-
zehen boͤhricht/ daran ein Steckel-Kiel/ und andere Kiele/
ſo hoch das Waſſer folgen will/ zwey boͤhrigt.
Satz-Gezaͤhe/ nennet man 1. Keil/ und 2. Stück oder
Federn.
Satz hinein richten/ die Roͤhren in Sumpff richten/ da-
mit das Waſſer kan heraus gezogen werden.
Satz liedern/ iſt den Holm mit neuen Ledern belegen.
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