Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Muther und Lehenträger. buch zu stellen/ und Schichtmeister und Steiger zur Zeche vereydenlassen. 19 Nach dem Bestätigen dem Grund-Herren dem Erb- Kux ansagen/ und im Gegenbuch gewehren lassen. 20. Von Stollen aber darff er niemand den Erbtheil anbieten/ vielweniger geben/ so er aber leichtlicher sincken oder Halden stürtzen würde/ hat er üm den Raum/ nach Erkäntnüß der Berg-Ambtleute/ Abtrag zu thun. 21. So einer Fundgruben oder Maaßen auff Qvergän- gen am Tage oder in der Teufe auffgenommen/ sein Feld zum Theil ins Hangende/ theils ins Liegende/ eines ältern und zu- vor verliehenen Ganges gesträcket/ der soll iedes Theil seines Feldes/ so der Gang in Hangend- und Liegenden augenschein- lich/ und die Vierung durch den Aeltern abgebauet ist/ absonder- lich bauen/ oder gewarten/ daß das verlegene Theil auff erfolgtes Freymachen andern verliehen werde. 22. Weil ein ieder Erbfluß ein Gegendrumm machet/ und das Gebürge scheidet/ so kan der Finder oder Muther seine Fund- grube und Maaßen weiter nicht/ als biß zum Mittel des Erb- flusses erstrecken/ und müssen also die Maaßen/ unangesehen/ ob sie gleich in ihrer Muthung älter/ dem Gegendrumm wei- chen. So aber nachgehends der Strom einen andern Lauff nimmet/ oder an einem Ufer etwas ab- und dem andern an- setzt/ auff dem Fall bleibt es bey voriger Streckung des Feldes/ und kan dadurch denen Zechen weder zu-noch ab- gehen. Ober
Muther und Lehentraͤger. buch zu ſtellen/ und Schichtmeiſter und Steiger zuꝛ Zeche vereydenlaſſen. 19 Nach dem Beſtaͤtigen dem Grund-Herren dem Erb- Kux anſagen/ und im Gegenbuch gewehren laſſen. 20. Von Stollen aber darff er niemand den Erbtheil anbieten/ vielweniger geben/ ſo er aber leichtlicher ſincken oder Halden ſtuͤrtzen wuͤrde/ hat er uͤm den Raum/ nach Erkaͤntnuͤß der Berg-Ambtleute/ Abtrag zu thun. 21. So einer Fundgruben oder Maaßen auff Qvergaͤn- gen am Tage oder in der Teufe auffgenommen/ ſein Feld zum Theil ins Hangende/ theils ins Liegende/ eines aͤltern und zu- vor verliehenen Ganges geſtraͤcket/ der ſoll iedes Theil ſeines Feldes/ ſo der Gang in Hangend- und Liegenden augenſchein- lich/ und die Vierung durch den Aeltern abgebauet iſt/ abſonder- lich bauen/ oder gewarten/ daß das verlegene Theil auff erfolgtes Freymachen andern verliehen werde. 22. Weil ein ieder Erbfluß ein Gegendrumm machet/ und das Gebuͤrge ſcheidet/ ſo kan der Finder oder Muther ſeine Fund- grube und Maaßen weiter nicht/ als biß zum Mittel des Erb- fluſſes erſtrecken/ und muͤſſen alſo die Maaßen/ unangeſehen/ ob ſie gleich in ihrer Muthung aͤlter/ dem Gegendrumm wei- chen. So aber nachgehends der Strom einen andern Lauff nimmet/ oder an einem Ufer etwas ab- und dem andern an- ſetzt/ auff dem Fall bleibt es bey voriger Streckung des Feldes/ und kan dadurch denen Zechen weder zu-noch ab- gehen. Obeꝛ
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Muther und Lehentraͤger.
buch zu ſtellen/ und Schichtmeiſter und Steiger zuꝛ Zeche vereyden
laſſen.
19 Nach dem Beſtaͤtigen dem Grund-Herren dem Erb-
Kux anſagen/ und im Gegenbuch gewehren laſſen.
20. Von Stollen aber darff er niemand den Erbtheil
anbieten/ vielweniger geben/ ſo er aber leichtlicher ſincken oder
Halden ſtuͤrtzen wuͤrde/ hat er uͤm den Raum/ nach Erkaͤntnuͤß der
Berg-Ambtleute/ Abtrag zu thun.
21. So einer Fundgruben oder Maaßen auff Qvergaͤn-
gen am Tage oder in der Teufe auffgenommen/ ſein Feld zum
Theil ins Hangende/ theils ins Liegende/ eines aͤltern und zu-
vor verliehenen Ganges geſtraͤcket/ der ſoll iedes Theil ſeines
Feldes/ ſo der Gang in Hangend- und Liegenden augenſchein-
lich/ und die Vierung durch den Aeltern abgebauet iſt/ abſonder-
lich bauen/ oder gewarten/ daß das verlegene Theil auff erfolgtes
Freymachen andern verliehen werde.
22. Weil ein ieder Erbfluß ein Gegendrumm machet/ und
das Gebuͤrge ſcheidet/ ſo kan der Finder oder Muther ſeine Fund-
grube und Maaßen weiter nicht/ als biß zum Mittel des Erb-
fluſſes erſtrecken/ und muͤſſen alſo die Maaßen/ unangeſehen/
ob ſie gleich in ihrer Muthung aͤlter/ dem Gegendrumm wei-
chen. So aber nachgehends der Strom einen andern Lauff
nimmet/ oder an einem Ufer etwas ab- und dem andern an-
ſetzt/ auff dem Fall bleibt es bey voriger Streckung
des Feldes/ und kan dadurch denen Zechen
weder zu-noch ab-
gehen.
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Zitationshilfe: | Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenberg_berginformation_1693/128>, abgerufen am 25.07.2024. |