men, auf den ätherischen Auen spatzieren zu ge- hen, und ambrirte Düfte zu riechen: wo werden dann die elfenbeinerne Palläste bleiben? Sollen sie auch mitzotteln? Hat doch Homer auch Stühle, die da spatzieren gehen.
Beekelt.
Dieses Wortes Sinn muß in dem Zür- cherischen Wörterbuche gesuchet werden. Mei- nes würde viel gewinnen u. desto deutlicher werden.
Sein künstlicher Geschmack beekelt seinen Stand. Haller 19 S.
Er hat einen künstlichen Geschmack war noch nicht gesaget worden. Er hat einen Geschmack an künstlichen Sachen war zu gemein. Soll aber das künstlich hier nicht ekel bedeuten?
Bebrüten.
Der Geiz bebrütet Gold. Haller, 34 S. Welche Eyer! Wenn also der Geizhals sein Geld in den Kasten thut: so legt er Eyer ins Nest. Allein, es ist nicht so, daß er brüten will. Die Vögel sollen nicht ausfliegen; sie thun es auch nicht, bis ein barmherziger Sohn die Gefangenen erlöst; und sein Haus mit ihnen durchjauchzet.
Befahren.
Die Luft mit Liedern beseegeln, be- fahren, bereiten; d. h. in der einfältigen Spra- che singen:
Singende Chöre befuhren die Luft mit zärtli- chen Liedern. Noah, 60 S.
So waren denn die Lieder die Wagen, und die Kehlen die Pferde.
Befeuert.
Das Geblüt, das kein Jachzorn be- feuert; oder beschießt. So muß man denken.
Jn ihren Adern fließt ein unverfälscht Geblüte,
Darinn
C 3
Be
men, auf den aͤtheriſchen Auen ſpatzieren zu ge- hen, und ambrirte Duͤfte zu riechen: wo werden dann die elfenbeinerne Pallaͤſte bleiben? Sollen ſie auch mitzotteln? Hat doch Homer auch Stuͤhle, die da ſpatzieren gehen.
Beekelt.
Dieſes Wortes Sinn muß in dem Zuͤr- cheriſchen Woͤrterbuche geſuchet werden. Mei- nes wuͤrde viel gewinnen u. deſto deutlicher werden.
Sein kuͤnſtlicher Geſchmack beekelt ſeinen Stand. Haller 19 S.
Er hat einen kuͤnſtlichen Geſchmack war noch nicht geſaget worden. Er hat einen Geſchmack an kuͤnſtlichen Sachen war zu gemein. Soll aber das kuͤnſtlich hier nicht ekel bedeuten?
Bebruͤten.
Der Geiz bebruͤtet Gold. Haller, 34 S. Welche Eyer! Wenn alſo der Geizhals ſein Geld in den Kaſten thut: ſo legt er Eyer ins Neſt. Allein, es iſt nicht ſo, daß er bruͤten will. Die Voͤgel ſollen nicht ausfliegen; ſie thun es auch nicht, bis ein barmherziger Sohn die Gefangenen erloͤſt; und ſein Haus mit ihnen durchjauchzet.
Befahren.
Die Luft mit Liedern beſeegeln, be- fahren, bereiten; d. h. in der einfaͤltigen Spra- che ſingen:
Singende Choͤre befuhren die Luft mit zaͤrtli- chen Liedern. Noah, 60 S.
So waren denn die Lieder die Wagen, und die Kehlen die Pferde.
Befeuert.
Das Gebluͤt, das kein Jachzorn be- feuert; oder beſchießt. So muß man denken.
Jn ihren Adern fließt ein unverfaͤlſcht Gebluͤte,
Darinn
C 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbn="37"facs="#f0063"/><fwtype="header"place="top">Be</fw><lb/>
men, auf den <hirendition="#fr">aͤtheriſchen Auen</hi>ſpatzieren zu ge-<lb/>
hen, und <hirendition="#fr">ambrirte Duͤfte</hi> zu riechen: wo werden<lb/>
dann die <hirendition="#fr">elfenbeinerne Pallaͤſte</hi> bleiben? Sollen<lb/>ſie auch <hirendition="#fr">mitzotteln?</hi> Hat doch <hirendition="#fr">Homer</hi> auch<lb/>
Stuͤhle, die da ſpatzieren gehen.</p></div><lb/><divn="3"><head>Beekelt.</head><p>Dieſes Wortes Sinn muß in dem <hirendition="#fr">Zuͤr-<lb/>
cheriſchen Woͤrterbuche</hi> geſuchet werden. Mei-<lb/>
nes wuͤrde viel gewinnen u. deſto deutlicher werden.</p><lb/><cit><quote>Sein <hirendition="#fr">kuͤnſtlicher Geſchmack beekelt</hi>ſeinen<lb/><hirendition="#et">Stand. <hirendition="#fr">Haller 19 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Er hat einen <hirendition="#fr">kuͤnſtlichen Geſchmack</hi> war noch<lb/>
nicht geſaget worden. Er hat einen <hirendition="#fr">Geſchmack<lb/>
an kuͤnſtlichen Sachen</hi> war zu gemein. Soll<lb/>
aber das <hirendition="#fr">kuͤnſtlich</hi> hier nicht <hirendition="#fr">ekel</hi> bedeuten?</p></div><lb/><divn="3"><head>Bebruͤten.</head><p>Der Geiz <hirendition="#fr">bebruͤtet Gold. Haller, 34 S.</hi><lb/>
Welche Eyer! Wenn alſo der Geizhals ſein Geld<lb/>
in den Kaſten thut: ſo legt er <hirendition="#fr">Eyer ins Neſt.</hi><lb/>
Allein, es iſt nicht ſo, daß er <hirendition="#fr">bruͤten</hi> will. Die<lb/>
Voͤgel ſollen nicht ausfliegen; ſie thun es auch<lb/>
nicht, bis ein barmherziger Sohn die Gefangenen<lb/>
erloͤſt; und ſein Haus mit ihnen <hirendition="#fr">durchjauchzet.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>Befahren.</head><p><hirendition="#fr">Die Luft mit Liedern beſeegeln, be-<lb/>
fahren, bereiten;</hi> d. h. in der einfaͤltigen Spra-<lb/>
che <hirendition="#fr">ſingen:</hi></p><lb/><cit><quote>Singende Choͤre <hirendition="#fr">befuhren die Luft mit zaͤrtli-<lb/><hirendition="#et">chen Liedern. Noah, 60 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>So waren denn die <hirendition="#fr">Lieder</hi> die <hirendition="#fr">Wagen,</hi> und die<lb/><hirendition="#fr">Kehlen</hi> die <hirendition="#fr">Pferde.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>Befeuert.</head><p>Das Gebluͤt, das kein <hirendition="#fr">Jachzorn be-<lb/>
feuert;</hi> oder <hirendition="#fr">beſchießt.</hi> So muß man denken.</p><lb/><p>Jn ihren Adern fließt ein unverfaͤlſcht Gebluͤte,</p><lb/><fwtype="sig"place="bottom">C 3</fw><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#fr">Darinn</hi></fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[37/0063]
Be
men, auf den aͤtheriſchen Auen ſpatzieren zu ge-
hen, und ambrirte Duͤfte zu riechen: wo werden
dann die elfenbeinerne Pallaͤſte bleiben? Sollen
ſie auch mitzotteln? Hat doch Homer auch
Stuͤhle, die da ſpatzieren gehen.
Beekelt. Dieſes Wortes Sinn muß in dem Zuͤr-
cheriſchen Woͤrterbuche geſuchet werden. Mei-
nes wuͤrde viel gewinnen u. deſto deutlicher werden.
Sein kuͤnſtlicher Geſchmack beekelt ſeinen
Stand. Haller 19 S.
Er hat einen kuͤnſtlichen Geſchmack war noch
nicht geſaget worden. Er hat einen Geſchmack
an kuͤnſtlichen Sachen war zu gemein. Soll
aber das kuͤnſtlich hier nicht ekel bedeuten?
Bebruͤten. Der Geiz bebruͤtet Gold. Haller, 34 S.
Welche Eyer! Wenn alſo der Geizhals ſein Geld
in den Kaſten thut: ſo legt er Eyer ins Neſt.
Allein, es iſt nicht ſo, daß er bruͤten will. Die
Voͤgel ſollen nicht ausfliegen; ſie thun es auch
nicht, bis ein barmherziger Sohn die Gefangenen
erloͤſt; und ſein Haus mit ihnen durchjauchzet.
Befahren. Die Luft mit Liedern beſeegeln, be-
fahren, bereiten; d. h. in der einfaͤltigen Spra-
che ſingen:
Singende Choͤre befuhren die Luft mit zaͤrtli-
chen Liedern. Noah, 60 S.
So waren denn die Lieder die Wagen, und die
Kehlen die Pferde.
Befeuert. Das Gebluͤt, das kein Jachzorn be-
feuert; oder beſchießt. So muß man denken.
Jn ihren Adern fließt ein unverfaͤlſcht Gebluͤte,
Darinn
C 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/63>, abgerufen am 04.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.