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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Au
Wie sie alle so schön sind! Schlüpfrige Schö-
nen!
So giebts auch trockene? Welch ein
Klumpen von Schönheiten!

Aurora hat ein Bett.

Das war bisher noch zwei-
felhaft; der Hr. von Haller aber hat es am Gan-
ges
gefunden. Jhr Gast, der Herr Apollo,
oder Phöbus, der alte, der alle Tage zu ihr
kömmt, seine Pferde bey ihr ausspannet, und ru-
het, wird sich dessen bedienen. Haller, 7 S.

O! Jüngling! rufte jener Weise,
Warum hat deine Heldenreise
Sich in Aurorens Bett gewagt? etc.

Wann eine Reise sich zu einer Schönen ins Bett
waget, so hat es keine Gefahr; wann aber ein
Held, ein Jüngling ins Bett steiget: dann!
dann! Aurorens Gold hat oft die Berge ver-
goldet;
auf der 23 S. durchstreifet sie die Berge.


Wann nun von Titans Glanz die Wiesen sich
entzünden,
Und in dem falben Gras des Volkes Hoffnung
reift;
So eilt der muntre Hirt nach den bethauten
Gründen,
Eh' noch Aurorens Gold der Berge Höh
durchstreift. etc.

Wir bewundern diese Art, Häu zu machen; erst-
lich zündet die Sonne die Wiesen an; dann
reifet in der Asche die Hoffnung, und wird
Häu.
Welch ein Häu!

Ausgraben.

Schätze graben saget der Deut-
sche.
Der Schweizer hingegen: aus uns

Schätze
B 5

Au
Wie ſie alle ſo ſchoͤn ſind! Schluͤpfrige Schoͤ-
nen!
So giebts auch trockene? Welch ein
Klumpen von Schoͤnheiten!

Aurora hat ein Bett.

Das war bisher noch zwei-
felhaft; der Hr. von Haller aber hat es am Gan-
ges
gefunden. Jhr Gaſt, der Herr Apollo,
oder Phoͤbus, der alte, der alle Tage zu ihr
koͤmmt, ſeine Pferde bey ihr ausſpannet, und ru-
het, wird ſich deſſen bedienen. Haller, 7 S.

O! Juͤngling! rufte jener Weiſe,
Warum hat deine Heldenreiſe
Sich in Aurorens Bett gewagt? ꝛc.

Wann eine Reiſe ſich zu einer Schoͤnen ins Bett
waget, ſo hat es keine Gefahr; wann aber ein
Held, ein Juͤngling ins Bett ſteiget: dann!
dann! Aurorens Gold hat oft die Berge ver-
goldet;
auf der 23 S. durchſtreifet ſie die Berge.


Wann nun von Titans Glanz die Wieſen ſich
entzuͤnden,
Und in dem falben Gras des Volkes Hoffnung
reift;
So eilt der muntre Hirt nach den bethauten
Gruͤnden,
Eh’ noch Aurorens Gold der Berge Hoͤh
durchſtreift. ꝛc.

Wir bewundern dieſe Art, Haͤu zu machen; erſt-
lich zuͤndet die Sonne die Wieſen an; dann
reifet in der Aſche die Hoffnung, und wird
Haͤu.
Welch ein Haͤu!

Ausgraben.

Schaͤtze graben ſaget der Deut-
ſche.
Der Schweizer hingegen: aus uns

Schaͤtze
B 5
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[25/0051] Au Wie ſie alle ſo ſchoͤn ſind! Schluͤpfrige Schoͤ- nen! So giebts auch trockene? Welch ein Klumpen von Schoͤnheiten! Aurora hat ein Bett. Das war bisher noch zwei- felhaft; der Hr. von Haller aber hat es am Gan- ges gefunden. Jhr Gaſt, der Herr Apollo, oder Phoͤbus, der alte, der alle Tage zu ihr koͤmmt, ſeine Pferde bey ihr ausſpannet, und ru- het, wird ſich deſſen bedienen. Haller, 7 S. O! Juͤngling! rufte jener Weiſe, Warum hat deine Heldenreiſe Sich in Aurorens Bett gewagt? ꝛc. Wann eine Reiſe ſich zu einer Schoͤnen ins Bett waget, ſo hat es keine Gefahr; wann aber ein Held, ein Juͤngling ins Bett ſteiget: dann! dann! Aurorens Gold hat oft die Berge ver- goldet; auf der 23 S. durchſtreifet ſie die Berge. Wann nun von Titans Glanz die Wieſen ſich entzuͤnden, Und in dem falben Gras des Volkes Hoffnung reift; So eilt der muntre Hirt nach den bethauten Gruͤnden, Eh’ noch Aurorens Gold der Berge Hoͤh durchſtreift. ꝛc. Wir bewundern dieſe Art, Haͤu zu machen; erſt- lich zuͤndet die Sonne die Wieſen an; dann reifet in der Aſche die Hoffnung, und wird Haͤu. Welch ein Haͤu! Ausgraben. Schaͤtze graben ſaget der Deut- ſche. Der Schweizer hingegen: aus uns Schaͤtze B 5

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/51>, abgerufen am 24.11.2024.