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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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sie, wie ein altes Weib das Werk, um uns her ver-
zeteln;
und dann wird es tief. Beym Worte
tief ist zu bemerken, daß unsere Dichter es mit
Recht von ihren Versen brauchen. Denn, weil
doch ihre Gedanken in der That sehr morastig sind;
der Morast aber tief und oft unergründlich ist:
so sind ihre Verse tief und unergründlich. Was
Wunder! daß man den Sinn nicht siehet? Der ar-
me Schelm kann ja wohl einsinken.

"Damals sah ich um mich die Pfeile des To-
des verzetelt. Noah, 32 S.
Vierschreitige Sallum.

Dieser vierschreitige
Vers
stehet im Nimr. 506 S.

"Der langhändichte König
"-- Fuhr voll Grimmsüchtigkeit mit seinem
flammichten Reißspieß
"Unter die geschilderten u. gepanzerten Helle-
partirer. etc.

"Die Spießknechte wichen zurück; die Lanzen-
träger der Feinde
"Wehrten ihn nicht von sich ab. Er schlug un-
ter die Kinder von Eber
"Ono, Realja, Stebai, u. den vierschreiti-
gen Sallum. - -

"So wie ein Blackfisch im Wasser sich selbst
mit Dinte bespeyet;
"So röhrte hier dem Caphthorim das
schwarze Blut aus.

Nicht wahr? mein Leser! Hier hat sich unser Hr.
Magister
selbst übertroffen. Das graue asch-

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Vi
ſie, wie ein altes Weib das Werk, um uns her ver-
zeteln;
und dann wird es tief. Beym Worte
tief iſt zu bemerken, daß unſere Dichter es mit
Recht von ihren Verſen brauchen. Denn, weil
doch ihre Gedanken in der That ſehr moraſtig ſind;
der Moraſt aber tief und oft unergruͤndlich iſt:
ſo ſind ihre Verſe tief und unergruͤndlich. Was
Wunder! daß man den Sinn nicht ſiehet? Der ar-
me Schelm kann ja wohl einſinken.

“Damals ſah ich um mich die Pfeile des To-
des verzetelt. Noah, 32 S.
Vierſchreitige Sallum.

Dieſer vierſchreitige
Vers
ſtehet im Nimr. 506 S.

“Der langhaͤndichte Koͤnig
“— Fuhr voll Grimmſuͤchtigkeit mit ſeinem
flammichten Reißſpieß
“Unter die geſchilderten u. gepanzerten Helle-
partirer. ꝛc.

“Die Spießknechte wichen zuruͤck; die Lanzen-
traͤger der Feinde
“Wehrten ihn nicht von ſich ab. Er ſchlug un-
ter die Kinder von Eber
Ono, Realja, Stebai, u. den vierſchreiti-
gen Sallum. - -

“So wie ein Blackfiſch im Waſſer ſich ſelbſt
mit Dinte beſpeyet;
“So roͤhrte hier dem Caphthorim das
ſchwarze Blut aus.

Nicht wahr? mein Leſer! Hier hat ſich unſer Hr.
Magiſter
ſelbſt uͤbertroffen. Das graue aſch-

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[441/0467] Vi ſie, wie ein altes Weib das Werk, um uns her ver- zeteln; und dann wird es tief. Beym Worte tief iſt zu bemerken, daß unſere Dichter es mit Recht von ihren Verſen brauchen. Denn, weil doch ihre Gedanken in der That ſehr moraſtig ſind; der Moraſt aber tief und oft unergruͤndlich iſt: ſo ſind ihre Verſe tief und unergruͤndlich. Was Wunder! daß man den Sinn nicht ſiehet? Der ar- me Schelm kann ja wohl einſinken. “Damals ſah ich um mich die Pfeile des To- des verzetelt. Noah, 32 S. Vierſchreitige Sallum. Dieſer vierſchreitige Vers ſtehet im Nimr. 506 S. “Der langhaͤndichte Koͤnig “— Fuhr voll Grimmſuͤchtigkeit mit ſeinem flammichten Reißſpieß “Unter die geſchilderten u. gepanzerten Helle- partirer. ꝛc. “Die Spießknechte wichen zuruͤck; die Lanzen- traͤger der Feinde “Wehrten ihn nicht von ſich ab. Er ſchlug un- ter die Kinder von Eber “Ono, Realja, Stebai, u. den vierſchreiti- gen Sallum. - - “So wie ein Blackfiſch im Waſſer ſich ſelbſt mit Dinte beſpeyet; “So roͤhrte hier dem Caphthorim das ſchwarze Blut aus. Nicht wahr? mein Leſer! Hier hat ſich unſer Hr. Magiſter ſelbſt uͤbertroffen. Das graue aſch- farbe- E e 5

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/467>, abgerufen am 24.11.2024.