"doch leidlich würden gewesen seyn, wenn sie in "ungebundener Rede wären vorgetragen wor- "den."
Wir danken für den Rath, und wollen ihn allent- halben einrücken, wo Sie sich über die Vernunft schwingen.
Verjüngen mit einer Nachricht den Lebensodem.
Das nennen wir ungemein; das war noch nie ge- sagt worden; und das sagen der Herr Rath. Sie verjüngen Odem; und verältern - - Aber es ist auch ein Lebensodem: dem freylich das Leben hauchet. Unser Odem ist dadurch verjünget worden, und wir wünschen dem Hrn. Rathe eine gleiche Verjüngung, noch mehr Li- nien der Lenden, oder Früchte des Verstandes von Jhnen zu sehen.
"Wahrlich! Heut ist Seths Gott mit deinen Tritten gewesen, "Daß du den Lebensodem mir mit der Nach- richt verjüngest. Noah, 19 S.
Mit deinen Tritten gewesen klinget auch besser, als mit dir seyn.
Verkannt.
Vor diesem sagte man: ich habe Sie verkannt; es hieß noch nicht: ich kenne Sie nicht: unser Seher aber nennet einen Mann, der in der Eingezogenheit lebet, einen verkann- tern Mann. Jesus
"trat itzt in die stillere Wohnung "Eines verkannten u. redlichen Mannes. -- Off. 142 S
Darne-
Ve
“doch leidlich wuͤrden geweſen ſeyn, wenn ſie in “ungebundener Rede waͤren vorgetragen wor- “den.”
Wir danken fuͤr den Rath, und wollen ihn allent- halben einruͤcken, wo Sie ſich uͤber die Vernunft ſchwingen.
Verjuͤngen mit einer Nachricht den Lebensodem.
Das nennen wir ungemein; das war noch nie ge- ſagt worden; und das ſagen der Herr Rath. Sie verjuͤngen Odem; und veraͤltern - - Aber es iſt auch ein Lebensodem: dem freylich das Leben hauchet. Unſer Odem iſt dadurch verjuͤnget worden, und wir wuͤnſchen dem Hrn. Rathe eine gleiche Verjuͤngung, noch mehr Li- nien der Lenden, oder Fruͤchte des Verſtandes von Jhnen zu ſehen.
“Wahrlich! Heut iſt Seths Gott mit deinen Tritten geweſen, “Daß du den Lebensodem mir mit der Nach- richt verjuͤngeſt. Noah, 19 S.
Mit deinen Tritten geweſen klinget auch beſſer, als mit dir ſeyn.
Verkannt.
Vor dieſem ſagte man: ich habe Sie verkannt; es hieß noch nicht: ich kenne Sie nicht: unſer Seher aber nennet einen Mann, der in der Eingezogenheit lebet, einen verkann- tern Mann. Jeſus
“trat itzt in die ſtillere Wohnung “Eines verkannten u. redlichen Mannes. — Off. 142 S
Darne-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><hirendition="#et"><pbfacs="#f0460"n="434"/><fwplace="top"type="header">Ve</fw><lb/>“doch leidlich wuͤrden geweſen ſeyn, wenn ſie in<lb/>“ungebundener Rede waͤren vorgetragen wor-<lb/>“den.”</hi></p><lb/><p>Wir danken fuͤr den Rath, und wollen ihn allent-<lb/>
halben einruͤcken, wo <hirendition="#fr">Sie</hi>ſich uͤber die Vernunft<lb/>ſchwingen.</p></div><lb/><divn="3"><head>Verjuͤngen mit einer Nachricht den Lebensodem.</head><lb/><p>Das nennen wir ungemein; das war noch nie ge-<lb/>ſagt worden; und das ſagen der <hirendition="#fr">Herr Rath.</hi><lb/>
Sie <hirendition="#fr">verjuͤngen Odem;</hi> und <hirendition="#fr">veraͤltern</hi> - -<lb/>
Aber es iſt auch ein <hirendition="#fr">Lebensodem:</hi> dem freylich<lb/><hirendition="#fr">das Leben hauchet.</hi> Unſer <hirendition="#fr">Odem</hi> iſt dadurch<lb/><hirendition="#fr">verjuͤnget</hi> worden, und wir wuͤnſchen <hirendition="#fr">dem Hrn.<lb/>
Rathe</hi> eine gleiche <hirendition="#fr">Verjuͤngung, noch mehr Li-<lb/>
nien der Lenden, oder Fruͤchte des Verſtandes</hi><lb/>
von <hirendition="#fr">Jhnen</hi> zu ſehen.</p><lb/><cit><quote>“Wahrlich! Heut iſt <hirendition="#fr">Seths Gott</hi> mit deinen<lb/><hirendition="#et">Tritten geweſen,</hi><lb/>“Daß du <hirendition="#fr">den Lebensodem</hi> mir mit der <hirendition="#fr">Nach-<lb/><hirendition="#et">richt verjuͤngeſt. Noah, 19 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Mit deinen <hirendition="#fr">Tritten geweſen</hi> klinget auch beſſer,<lb/>
als <hirendition="#fr">mit dir</hi>ſeyn.</p></div><lb/><divn="3"><head>Verkannt.</head><p>Vor dieſem ſagte man: ich habe Sie<lb/><hirendition="#fr">verkannt;</hi> es hieß noch nicht: <hirendition="#fr">ich kenne Sie<lb/>
nicht:</hi> unſer <hirendition="#fr">Seher</hi> aber nennet einen <hirendition="#fr">Mann,</hi><lb/>
der in der <hirendition="#fr">Eingezogenheit</hi> lebet, einen <hirendition="#fr">verkann-<lb/>
tern Mann. Jeſus</hi></p><lb/><cit><quote>“trat itzt in die <hirendition="#fr">ſtillere Wohnung</hi><lb/>“Eines <hirendition="#fr">verkannten</hi> u. redlichen Mannes. —<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Off. 142 S</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Darne-</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[434/0460]
Ve
“doch leidlich wuͤrden geweſen ſeyn, wenn ſie in
“ungebundener Rede waͤren vorgetragen wor-
“den.”
Wir danken fuͤr den Rath, und wollen ihn allent-
halben einruͤcken, wo Sie ſich uͤber die Vernunft
ſchwingen.
Verjuͤngen mit einer Nachricht den Lebensodem.
Das nennen wir ungemein; das war noch nie ge-
ſagt worden; und das ſagen der Herr Rath.
Sie verjuͤngen Odem; und veraͤltern - -
Aber es iſt auch ein Lebensodem: dem freylich
das Leben hauchet. Unſer Odem iſt dadurch
verjuͤnget worden, und wir wuͤnſchen dem Hrn.
Rathe eine gleiche Verjuͤngung, noch mehr Li-
nien der Lenden, oder Fruͤchte des Verſtandes
von Jhnen zu ſehen.
“Wahrlich! Heut iſt Seths Gott mit deinen
Tritten geweſen,
“Daß du den Lebensodem mir mit der Nach-
richt verjuͤngeſt. Noah, 19 S.
Mit deinen Tritten geweſen klinget auch beſſer,
als mit dir ſeyn.
Verkannt. Vor dieſem ſagte man: ich habe Sie
verkannt; es hieß noch nicht: ich kenne Sie
nicht: unſer Seher aber nennet einen Mann,
der in der Eingezogenheit lebet, einen verkann-
tern Mann. Jeſus
“trat itzt in die ſtillere Wohnung
“Eines verkannten u. redlichen Mannes. —
Off. 142 S
Darne-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/460>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.