So greifen wir swiftische Lobtöne, wann wir, so viel an uns ist, den heiligen Lispelern hofieren; und auf prosaisch jauchzender Harfe greifen.
"Dich, dessen glückliche Hand auf jauchzender Harfe "Davidische Lobtöne greift, "Die wiederholend mit Macht der Himmel nachjauchzet. "Dich sah ich, Wilhelmi! zuerst. Ode an Steinbrück.
Das ist recht, daß der Himmel nachjauchzet; denn, wann ein Dichter seine Leyer stimmet: so muß die Hölle krachen, und die Erde beben.
Löwe.
Opitz sagte ein königlicher Leu: und das hat Grund; bald wird man eine kaiserliche Katze sagen; und das hat auch Grund: Denn Rath Bodmer accentuiret einen fürstlichen Löwen. Noah, 41 S.
"Wüßte er mich hier: so würd' ihn die fremde- ste Gegend nicht halten, "Kein hiebevor unbemerketes Wild, kein fürstlicher Löwe, "Daß er nicht schnell umkehrt, auf meinem Antlitz zu ruhen.
Ein Fürstlicher nicht: vieleicht aber ein grausamer.
Luftcrystall.
Ein Sehrohr aus Luftcrystall, ist das nicht durchsichtig?
"Durch optische Parallaxen "Wußte er aus Luftcrystall telescopische Gläser zu schleifen. Noah, 79 S.
Haben
S 3
Lo Lu
Lobtoͤne greifen; dazu davidiſche.
So greifen wir ſwiftiſche Lobtoͤne, wann wir, ſo viel an uns iſt, den heiligen Liſpelern hofieren; und auf proſaiſch jauchzender Harfe greifen.
“Dich, deſſen gluͤckliche Hand auf jauchzender Harfe “Davidiſche Lobtoͤne greift, “Die wiederholend mit Macht der Himmel nachjauchzet. “Dich ſah ich, Wilhelmi! zuerſt. Ode an Steinbruͤck.
Das iſt recht, daß der Himmel nachjauchzet; denn, wann ein Dichter ſeine Leyer ſtimmet: ſo muß die Hoͤlle krachen, und die Erde beben.
Loͤwe.
Opitz ſagte ein koͤniglicher Leu: und das hat Grund; bald wird man eine kaiſerliche Katze ſagen; und das hat auch Grund: Denn Rath Bodmer accentuiret einen fuͤrſtlichen Loͤwen. Noah, 41 S.
“Wuͤßte er mich hier: ſo wuͤrd’ ihn die fremde- ſte Gegend nicht halten, “Kein hiebevor unbemerketes Wild, kein fuͤrſtlicher Loͤwe, “Daß er nicht ſchnell umkehrt, auf meinem Antlitz zu ruhen.
Ein Fuͤrſtlicher nicht: vieleicht aber ein grauſamer.
Luftcryſtall.
Ein Sehrohr aus Luftcryſtall, iſt das nicht durchſichtig?
“Durch optiſche Parallaxen “Wußte er aus Luftcryſtall teleſcopiſche Glaͤſer zu ſchleifen. Noah, 79 S.
Haben
S 3
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Lo Lu
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uns iſt, den heiligen Liſpelern hofieren; und
auf proſaiſch jauchzender Harfe greifen.
“Dich, deſſen gluͤckliche Hand auf jauchzender
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“Davidiſche Lobtoͤne greift,
“Die wiederholend mit Macht der Himmel
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“Dich ſah ich, Wilhelmi! zuerſt.
Ode an Steinbruͤck.
Das iſt recht, daß der Himmel nachjauchzet;
denn, wann ein Dichter ſeine Leyer ſtimmet: ſo
muß die Hoͤlle krachen, und die Erde beben.
Loͤwe. Opitz ſagte ein koͤniglicher Leu: und das
hat Grund; bald wird man eine kaiſerliche Katze
ſagen; und das hat auch Grund: Denn Rath
Bodmer accentuiret einen fuͤrſtlichen Loͤwen.
Noah, 41 S.
“Wuͤßte er mich hier: ſo wuͤrd’ ihn die fremde-
ſte Gegend nicht halten,
“Kein hiebevor unbemerketes Wild, kein
fuͤrſtlicher Loͤwe,
“Daß er nicht ſchnell umkehrt, auf meinem
Antlitz zu ruhen.
Ein Fuͤrſtlicher nicht: vieleicht aber ein grauſamer.
Luftcryſtall. Ein Sehrohr aus Luftcryſtall, iſt
das nicht durchſichtig?
“Durch optiſche Parallaxen
“Wußte er aus Luftcryſtall teleſcopiſche
Glaͤſer zu ſchleifen. Noah, 79 S.
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/303>, abgerufen am 04.03.2025.
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