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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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La
Kurze gezogen werden; und der Herr Rath ist
keine geringe Autorität.

Langgehalstes Cameel, so wie eine kurznackichte
Doris.
-- -- "die Brüder
"Nehmen dem langgehalsten Cameel die
kostbare Last ab." Noah, 112 S.

Wir wollten lieber einer kurznackichten Schönen
das Halsgeschmeid abnehmen: denn es ist auch
eine kostbare Last. Jener hielt sich über folgen-
den Vers auf:

"D'une Epee, ornement & defense a la
fois,
"Pendoit a son cote le magnifique Poids."
Iliade de la Motte.

Jst unserer besser? Jch zweifele!

Längen von seufzenden Zügen,

und Tiefen von
sinkenden Tönen schleifen.
Jst das nicht eine
herrliche Musik? Eine Länge schleifen; eine
Kürze purzeln! Aber wer schleifet denn so? Der
Necromant! Er beschwöret die Teufel! Allein
sie kamen nicht; und das ist nicht zu verwundern.
Wer Teufel höret gern eine solche Musik, davon
das Zetergeschrey die Baß- oder die Grobstim-
me
ist? Wir wollen, zur Bewunderung, die
ganze Stelle hersetzen:

"Dann beschloß (a. St. verschloß) sich der
Necromant in ein finsters Zimmer,
"Seine Beschwörung der Höll im Grauen der
Nacht vorzunehmen.
"Er zerritzte die Brust mit spitzig geschliffenen
Steinen,
"Zwang

La
Kurze gezogen werden; und der Herr Rath iſt
keine geringe Autoritaͤt.

Langgehalstes Cameel, ſo wie eine kurznackichte
Doris.
— — “die Bruͤder
“Nehmen dem langgehalsten Cameel die
koſtbare Laſt ab.” Noah, 112 S.

Wir wollten lieber einer kurznackichten Schoͤnen
das Halsgeſchmeid abnehmen: denn es iſt auch
eine koſtbare Laſt. Jener hielt ſich uͤber folgen-
den Vers auf:

D’une Epée, ornement & defenſe à la
fois,
“Pendoit à ſon côté le magnifique Poids.
Iliade de la Motte.

Jſt unſerer beſſer? Jch zweifele!

Laͤngen von ſeufzenden Zuͤgen,

und Tiefen von
ſinkenden Toͤnen ſchleifen.
Jſt das nicht eine
herrliche Muſik? Eine Laͤnge ſchleifen; eine
Kuͤrze purzeln! Aber wer ſchleifet denn ſo? Der
Necromant! Er beſchwoͤret die Teufel! Allein
ſie kamen nicht; und das iſt nicht zu verwundern.
Wer Teufel hoͤret gern eine ſolche Muſik, davon
das Zetergeſchrey die Baß- oder die Grobſtim-
me
iſt? Wir wollen, zur Bewunderung, die
ganze Stelle herſetzen:

“Dann beſchloß (a. St. verſchloß) ſich der
Necromant in ein finſters Zimmer,
“Seine Beſchwoͤrung der Hoͤll im Grauen der
Nacht vorzunehmen.
“Er zerritzte die Bruſt mit ſpitzig geſchliffenen
Steinen,
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[260/0286] La Kurze gezogen werden; und der Herr Rath iſt keine geringe Autoritaͤt. Langgehalstes Cameel, ſo wie eine kurznackichte Doris. — — “die Bruͤder “Nehmen dem langgehalsten Cameel die koſtbare Laſt ab.” Noah, 112 S. Wir wollten lieber einer kurznackichten Schoͤnen das Halsgeſchmeid abnehmen: denn es iſt auch eine koſtbare Laſt. Jener hielt ſich uͤber folgen- den Vers auf: “D’une Epée, ornement & defenſe à la fois, “Pendoit à ſon côté le magnifique Poids.” Iliade de la Motte. Jſt unſerer beſſer? Jch zweifele! Laͤngen von ſeufzenden Zuͤgen, und Tiefen von ſinkenden Toͤnen ſchleifen. Jſt das nicht eine herrliche Muſik? Eine Laͤnge ſchleifen; eine Kuͤrze purzeln! Aber wer ſchleifet denn ſo? Der Necromant! Er beſchwoͤret die Teufel! Allein ſie kamen nicht; und das iſt nicht zu verwundern. Wer Teufel hoͤret gern eine ſolche Muſik, davon das Zetergeſchrey die Baß- oder die Grobſtim- me iſt? Wir wollen, zur Bewunderung, die ganze Stelle herſetzen: “Dann beſchloß (a. St. verſchloß) ſich der Necromant in ein finſters Zimmer, “Seine Beſchwoͤrung der Hoͤll im Grauen der Nacht vorzunehmen. “Er zerritzte die Bruſt mit ſpitzig geſchliffenen Steinen, “Zwang

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/286>, abgerufen am 24.11.2024.