Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

Bild:
<< vorherige Seite

Kn
cken recht, daß der Herr Rath die Karaiben un-
ter die sittlichen Menschen zählet; und wünschen
ihm Glück zu dieser Erfindung. Wir freuen uns
auch, klippichte oder bergichte Knochen ange-
troffen zu haben.

"-- Neuthürmende Berge
"Standen unter dem Wasser auf --
"Mit zerspaltenem Haupt', mit abgerissenen
Seiten,
"Klippichten Knochen,
die aus den magern
Schenkeln hervorragten." e.d. 359 S.

Da haben wirs! da sehen wir, daß die Berge
keine Waden
haben. Die Berge werden die
Beine gebrochen haben: denn da ragen die
Splitter hervor: die armen Berge!

Knorricht.

Daß die Eichen ein Eingeweid haben,
war unbekannt; daß es knorricht sey, noch unbe-
kannter: am allerunbekanntesten aber war es, daß
es eine Strafe sey, einen ins Eingeweid zu ste-
cken:
allein es ist auch der Eichen Eingeweid.

"Gottes Gesandter trat mit dem Kleinsten der
Schröcken zu ihnen etc.
"Murmelt ihr unter der Last: so will ich den
Eichbaum zerspalten,
"Und euch beyde tief in sein knorrichtes Ein-
geweid klemmen:

"Bis ihr drey langsame Tage darinn ver-
heult habt." Noah, 173 S.

Wie groß mag also das Größte der Schröcken
seyn? Wo mag er doch das Schröcken geführet
haben? Auf dem Helme? Murmelt drücket weit

mehr

Kn
cken recht, daß der Herr Rath die Karaiben un-
ter die ſittlichen Menſchen zaͤhlet; und wuͤnſchen
ihm Gluͤck zu dieſer Erfindung. Wir freuen uns
auch, klippichte oder bergichte Knochen ange-
troffen zu haben.

“— Neuthuͤrmende Berge
“Standen unter dem Waſſer auf —
“Mit zerſpaltenem Haupt’, mit abgeriſſenen
Seiten,
“Klippichten Knochen,
die aus den magern
Schenkeln hervorragten.” e.d. 359 S.

Da haben wirs! da ſehen wir, daß die Berge
keine Waden
haben. Die Berge werden die
Beine gebrochen haben: denn da ragen die
Splitter hervor: die armen Berge!

Knorricht.

Daß die Eichen ein Eingeweid haben,
war unbekannt; daß es knorricht ſey, noch unbe-
kannter: am allerunbekannteſten aber war es, daß
es eine Strafe ſey, einen ins Eingeweid zu ſte-
cken:
allein es iſt auch der Eichen Eingeweid.

“Gottes Geſandter trat mit dem Kleinſten der
Schroͤcken zu ihnen ꝛc.
Murmelt ihr unter der Laſt: ſo will ich den
Eichbaum zerſpalten,
“Und euch beyde tief in ſein knorrichtes Ein-
geweid klemmen:

“Bis ihr drey langſame Tage darinn ver-
heult habt.” Noah, 173 S.

Wie groß mag alſo das Groͤßte der Schroͤcken
ſeyn? Wo mag er doch das Schroͤcken gefuͤhret
haben? Auf dem Helme? Murmelt druͤcket weit

mehr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0274" n="248"/><fw place="top" type="header">Kn</fw><lb/>
cken recht, daß der <hi rendition="#fr">Herr Rath</hi> die <hi rendition="#fr">Karaiben</hi> un-<lb/>
ter die <hi rendition="#fr">&#x017F;ittlichen Men&#x017F;chen</hi> za&#x0364;hlet; und wu&#x0364;n&#x017F;chen<lb/>
ihm Glu&#x0364;ck zu die&#x017F;er Erfindung. Wir freuen uns<lb/>
auch, <hi rendition="#fr">klippichte</hi> oder <hi rendition="#fr">bergichte Knochen</hi> ange-<lb/>
troffen zu haben.</p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x201C;&#x2014; <hi rendition="#fr">Neuthu&#x0364;rmende</hi> Berge<lb/>
&#x201C;Standen unter dem Wa&#x017F;&#x017F;er auf &#x2014;<lb/>
&#x201C;Mit zer&#x017F;paltenem Haupt&#x2019;, mit <hi rendition="#fr">abgeri&#x017F;&#x017F;enen<lb/><hi rendition="#et">Seiten,</hi><lb/>
&#x201C;Klippichten Knochen,</hi> die aus den <hi rendition="#fr">magern<lb/><hi rendition="#et">Schenkeln hervorragten.&#x201D; e.d. 359 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Da haben wirs! da &#x017F;ehen wir, <hi rendition="#fr">daß die Berge<lb/>
keine Waden</hi> haben. Die Berge werden die<lb/><hi rendition="#fr">Beine gebrochen haben:</hi> denn da <hi rendition="#fr">ragen</hi> die<lb/>
Splitter <hi rendition="#fr">hervor:</hi> die armen <hi rendition="#fr">Berge!</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Knorricht.</head>
            <p>Daß die <hi rendition="#fr">Eichen</hi> ein <hi rendition="#fr">Eingeweid</hi> haben,<lb/>
war unbekannt; daß es <hi rendition="#fr">knorricht</hi> &#x017F;ey, noch unbe-<lb/>
kannter: am allerunbekannte&#x017F;ten aber war es, daß<lb/>
es eine Strafe &#x017F;ey, <hi rendition="#fr">einen ins Eingeweid zu &#x017F;te-<lb/>
cken:</hi> allein es i&#x017F;t auch der <hi rendition="#fr">Eichen Eingeweid.</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x201C;Gottes Ge&#x017F;andter trat mit dem <hi rendition="#fr">Klein&#x017F;ten der</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Schro&#x0364;cken</hi> zu ihnen &#xA75B;c.</hi><lb/>
&#x201C;<hi rendition="#fr">Murmelt</hi> ihr unter der La&#x017F;t: &#x017F;o will ich den<lb/><hi rendition="#et">Eichbaum zer&#x017F;palten,</hi><lb/>
&#x201C;Und euch beyde tief in &#x017F;ein <hi rendition="#fr">knorrichtes Ein-<lb/><hi rendition="#et">geweid klemmen:</hi></hi><lb/>
&#x201C;Bis ihr drey <hi rendition="#fr">lang&#x017F;ame Tage</hi> darinn <hi rendition="#fr">ver-</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">heult</hi> habt.&#x201D; <hi rendition="#fr">Noah, 173 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Wie groß mag al&#x017F;o das <hi rendition="#fr">Gro&#x0364;ßte der Schro&#x0364;cken</hi><lb/>
&#x017F;eyn? <hi rendition="#fr">Wo</hi> mag er doch das <hi rendition="#fr">Schro&#x0364;cken</hi> gefu&#x0364;hret<lb/>
haben? Auf dem <hi rendition="#fr">Helme? Murmelt</hi> dru&#x0364;cket weit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mehr</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[248/0274] Kn cken recht, daß der Herr Rath die Karaiben un- ter die ſittlichen Menſchen zaͤhlet; und wuͤnſchen ihm Gluͤck zu dieſer Erfindung. Wir freuen uns auch, klippichte oder bergichte Knochen ange- troffen zu haben. “— Neuthuͤrmende Berge “Standen unter dem Waſſer auf — “Mit zerſpaltenem Haupt’, mit abgeriſſenen Seiten, “Klippichten Knochen, die aus den magern Schenkeln hervorragten.” e.d. 359 S. Da haben wirs! da ſehen wir, daß die Berge keine Waden haben. Die Berge werden die Beine gebrochen haben: denn da ragen die Splitter hervor: die armen Berge! Knorricht. Daß die Eichen ein Eingeweid haben, war unbekannt; daß es knorricht ſey, noch unbe- kannter: am allerunbekannteſten aber war es, daß es eine Strafe ſey, einen ins Eingeweid zu ſte- cken: allein es iſt auch der Eichen Eingeweid. “Gottes Geſandter trat mit dem Kleinſten der Schroͤcken zu ihnen ꝛc. “Murmelt ihr unter der Laſt: ſo will ich den Eichbaum zerſpalten, “Und euch beyde tief in ſein knorrichtes Ein- geweid klemmen: “Bis ihr drey langſame Tage darinn ver- heult habt.” Noah, 173 S. Wie groß mag alſo das Groͤßte der Schroͤcken ſeyn? Wo mag er doch das Schroͤcken gefuͤhret haben? Auf dem Helme? Murmelt druͤcket weit mehr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/274
Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/274>, abgerufen am 24.11.2024.