schaft, oder dem Gerüchte von der Gesand- schaft zugehöre.
Jüngerschaft, die himmlische.
So sollten v. R. W. viele deutsche Gesellschaften heissen, die bey lebendigem Leibe schon himmlische Jünger sind; d. i. klopstockisiren.
"Doch nicht jener zugleich, der, der himmli- schen Jüngerschaft unwehrt, "Jesum verrieth." Off. St. Klopst. 73 S.
So könnte man auch die Teufel die höllische Jün- gerschaft nennen. Wir bekennen uns zur Himmli- schen. Eben in dieses Fach gehöret die himmlische.
Jugend, d. i. Engel.
Folglich giebt es auch Greise unter ihnen; folglich wäre Eloa der Aelteste: Eloa das Geschöpf Klopstocks. e. d. 11 S.
"Selige friedsame Thäler, vordem von der Jugend des Himmels "Liebreich besucht etc."
Der göttliche Dichter brauchet friedsam a. St. ruhig, und selig a. St. glückselig. Jm Vor- beygehen merken wir an, daß der Verfasser des Hermanns Unrecht hat, den Himmel nicht bey Dingen ins Spiel zu mengen, die durch Men- schen können verrichtet werden. Er hat da- durch seinem Gedichte ein gewisses Feuer geraubt, welches Homer und Klopstock, durch die Men- ge Teufel und Götter, die sie mit einflechten, den unsterblichen Gesängen ertheilet haben, die die heydnische und meßianische Religion enthalten. Furchtsame Dichter sollten sich daher nicht auf den Parnaß wagen; und ein Held hat weit mehr Ehre
davon,
Ju
ſchaft, oder dem Geruͤchte von der Geſand- ſchaft zugehoͤre.
Juͤngerſchaft, die himmliſche.
So ſollten v. R. W. viele deutſche Geſellſchaften heiſſen, die bey lebendigem Leibe ſchon himmliſche Juͤnger ſind; d. i. klopſtockiſiren.
“Doch nicht jener zugleich, der, der himmli- ſchen Juͤngerſchaft unwehrt, “Jeſum verrieth.” Off. St. Klopſt. 73 S.
So koͤnnte man auch die Teufel die hoͤlliſche Juͤn- gerſchaft nennen. Wir bekennen uns zur Himmli- ſchen. Eben in dieſes Fach gehoͤret die himmliſche.
Jugend, d. i. Engel.
Folglich giebt es auch Greiſe unter ihnen; folglich waͤre Eloa der Aelteſte: Eloa das Geſchoͤpf Klopſtocks. e. d. 11 S.
“Selige friedſame Thaͤler, vordem von der Jugend des Himmels “Liebreich beſucht ꝛc.”
Der goͤttliche Dichter brauchet friedſam a. St. ruhig, und ſelig a. St. gluͤckſelig. Jm Vor- beygehen merken wir an, daß der Verfaſſer des Hermanns Unrecht hat, den Himmel nicht bey Dingen ins Spiel zu mengen, die durch Men- ſchen koͤnnen verrichtet werden. Er hat da- durch ſeinem Gedichte ein gewiſſes Feuer geraubt, welches Homer und Klopſtock, durch die Men- ge Teufel und Goͤtter, die ſie mit einflechten, den unſterblichen Geſaͤngen ertheilet haben, die die heydniſche und meßianiſche Religion enthalten. Furchtſame Dichter ſollten ſich daher nicht auf den Parnaß wagen; und ein Held hat weit mehr Ehre
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“Doch nicht jener zugleich, der, der himmli-
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“Jeſum verrieth.” Off. St. Klopſt. 73 S.
So koͤnnte man auch die Teufel die hoͤlliſche Juͤn-
gerſchaft nennen. Wir bekennen uns zur Himmli-
ſchen. Eben in dieſes Fach gehoͤret die himmliſche.
Jugend, d. i. Engel. Folglich giebt es auch Greiſe
unter ihnen; folglich waͤre Eloa der Aelteſte:
Eloa das Geſchoͤpf Klopſtocks. e. d. 11 S.
“Selige friedſame Thaͤler, vordem von der
Jugend des Himmels
“Liebreich beſucht ꝛc.”
Der goͤttliche Dichter brauchet friedſam a. St.
ruhig, und ſelig a. St. gluͤckſelig. Jm Vor-
beygehen merken wir an, daß der Verfaſſer des
Hermanns Unrecht hat, den Himmel nicht bey
Dingen ins Spiel zu mengen, die durch Men-
ſchen koͤnnen verrichtet werden. Er hat da-
durch ſeinem Gedichte ein gewiſſes Feuer geraubt,
welches Homer und Klopſtock, durch die Men-
ge Teufel und Goͤtter, die ſie mit einflechten, den
unſterblichen Geſaͤngen ertheilet haben, die die
heydniſche und meßianiſche Religion enthalten.
Furchtſame Dichter ſollten ſich daher nicht auf den
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/262>, abgerufen am 04.03.2025.
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