Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

Bild:
<< vorherige Seite
Hi
mel im Busen: kurz! Himmel über Himmel,
ich weis nicht wo:
Ernst in seinem Gesicht; tief in der Seele
der Himmel! Meß. 117 S.

Folglich haben wir auch aller Orten Höllen.
Wir machen auch Bey- und Nebenwörter dar-
aus. Z. E.

Himmelab:

so wie Himmelan:

-- So wie sich ein Donner im schweflich-
ten Berge
Himmelab stürzt; e. d. 93 S.

ob er gleich nur vom Berge kömmt.
Himmelbenachbarte Alpen.

Einer von den alten,
aber abgesetzten Dichtern hatte spöttischer Weise
einen Berg in die Wochen kommen, und eine
Maus gebähren lassen.
Parturiunt mon-
tes; nascetur ridiculus mus.
Das Ding ist
möglich; und wir sehen aus folgendem, daß,
wann die Alpen in die Wochen kommen, sie
Schweizer gebähren;
und also nicht eine
Maus; nicht eine Ratze.

Wie ein gebohrner Sohn der Himmelbe-
nachbarten Alpen

Fern von ihnen in einem umnebelten niedri-
gen Clima
Schmachtend schnappt nach Odem,
und
nach der Heymath verlanget,
Wenn er noch fern den Connor, den Santus
u. Altemann siehet,
Vor ungehaltner Freud' in allen Gebehrden
ausschweifet. Noah, 363 S.

Wir
Hi
mel im Buſen: kurz! Himmel uͤber Himmel,
ich weis nicht wo:
Ernſt in ſeinem Geſicht; tief in der Seele
der Himmel! Meß. 117 S.

Folglich haben wir auch aller Orten Hoͤllen.
Wir machen auch Bey- und Nebenwoͤrter dar-
aus. Z. E.

Himmelab:

ſo wie Himmelan:

— So wie ſich ein Donner im ſchweflich-
ten Berge
Himmelab ſtuͤrzt; e. d. 93 S.

ob er gleich nur vom Berge koͤmmt.
Himmelbenachbarte Alpen.

Einer von den alten,
aber abgeſetzten Dichtern hatte ſpoͤttiſcher Weiſe
einen Berg in die Wochen kommen, und eine
Maus gebaͤhren laſſen.
Parturiunt mon-
tes; naſcetur ridiculus mus.
Das Ding iſt
moͤglich; und wir ſehen aus folgendem, daß,
wann die Alpen in die Wochen kommen, ſie
Schweizer gebaͤhren;
und alſo nicht eine
Maus; nicht eine Ratze.

Wie ein gebohrner Sohn der Himmelbe-
nachbarten Alpen

Fern von ihnen in einem umnebelten niedri-
gen Clima
Schmachtend ſchnappt nach Odem,
und
nach der Heymath verlanget,
Wenn er noch fern den Connor, den Santus
u. Altemann ſiehet,
Vor ungehaltner Freud’ in allen Gebehrden
ausſchweifet. Noah, 363 S.

Wir
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <cit>
              <quote><pb facs="#f0242" n="216"/><fw place="top" type="header">Hi</fw><lb/><hi rendition="#fr">mel im Bu&#x017F;en:</hi> kurz! <hi rendition="#fr">Himmel u&#x0364;ber Himmel,<lb/>
ich weis nicht wo:<lb/>
Ern&#x017F;t in &#x017F;einem Ge&#x017F;icht; tief in der Seele<lb/><hi rendition="#et">der Himmel! Meß. 117 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Folglich haben wir auch aller Orten <hi rendition="#fr">Ho&#x0364;llen.</hi><lb/>
Wir machen auch <hi rendition="#fr">Bey- und Nebenwo&#x0364;rter</hi> dar-<lb/>
aus. Z. E.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Himmelab:</head>
            <p>&#x017F;o wie <hi rendition="#fr">Himmelan:</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x2014; So wie &#x017F;ich ein Donner <hi rendition="#fr">im &#x017F;chweflich-<lb/><hi rendition="#et">ten Berge</hi><lb/>
Himmelab &#x017F;tu&#x0364;rzt; <hi rendition="#et">e. d. 93 S.</hi></hi><lb/>
ob er gleich nur <hi rendition="#fr">vom Berge ko&#x0364;mmt.</hi></quote>
              <bibl/>
            </cit>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Himmelbenachbarte Alpen.</head>
            <p>Einer von den alten,<lb/>
aber abge&#x017F;etzten Dichtern hatte &#x017F;po&#x0364;tti&#x017F;cher Wei&#x017F;e<lb/>
einen <hi rendition="#fr">Berg in die Wochen kommen, und eine<lb/>
Maus geba&#x0364;hren la&#x017F;&#x017F;en.</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Parturiunt mon-<lb/>
tes; na&#x017F;cetur ridiculus mus.</hi></hi> Das Ding i&#x017F;t<lb/>
mo&#x0364;glich; und wir &#x017F;ehen aus folgendem, daß,<lb/><hi rendition="#fr">wann die Alpen in die Wochen kommen, &#x017F;ie<lb/>
Schweizer geba&#x0364;hren;</hi> und al&#x017F;o nicht eine<lb/><hi rendition="#fr">Maus;</hi> nicht eine <hi rendition="#fr">Ratze.</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>Wie ein <hi rendition="#fr">gebohrner Sohn der Himmelbe-<lb/><hi rendition="#et">nachbarten Alpen</hi></hi><lb/>
Fern von ihnen in <hi rendition="#fr">einem umnebelten niedri-<lb/><hi rendition="#et">gen Clima</hi><lb/>
Schmachtend &#x017F;chnappt nach Odem,</hi> und<lb/><hi rendition="#et">nach der Heymath verlanget,</hi><lb/>
Wenn er noch fern den <hi rendition="#fr">Connor,</hi> den <hi rendition="#fr">Santus</hi><lb/><hi rendition="#et">u. <hi rendition="#fr">Altemann</hi> &#x017F;iehet,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Vor ungehaltner Freud&#x2019; in allen Gebehrden<lb/><hi rendition="#et">aus&#x017F;chweifet. Noah, 363 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0242] Hi mel im Buſen: kurz! Himmel uͤber Himmel, ich weis nicht wo: Ernſt in ſeinem Geſicht; tief in der Seele der Himmel! Meß. 117 S. Folglich haben wir auch aller Orten Hoͤllen. Wir machen auch Bey- und Nebenwoͤrter dar- aus. Z. E. Himmelab: ſo wie Himmelan: — So wie ſich ein Donner im ſchweflich- ten Berge Himmelab ſtuͤrzt; e. d. 93 S. ob er gleich nur vom Berge koͤmmt. Himmelbenachbarte Alpen. Einer von den alten, aber abgeſetzten Dichtern hatte ſpoͤttiſcher Weiſe einen Berg in die Wochen kommen, und eine Maus gebaͤhren laſſen. Parturiunt mon- tes; naſcetur ridiculus mus. Das Ding iſt moͤglich; und wir ſehen aus folgendem, daß, wann die Alpen in die Wochen kommen, ſie Schweizer gebaͤhren; und alſo nicht eine Maus; nicht eine Ratze. Wie ein gebohrner Sohn der Himmelbe- nachbarten Alpen Fern von ihnen in einem umnebelten niedri- gen Clima Schmachtend ſchnappt nach Odem, und nach der Heymath verlanget, Wenn er noch fern den Connor, den Santus u. Altemann ſiehet, Vor ungehaltner Freud’ in allen Gebehrden ausſchweifet. Noah, 363 S. Wir

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/242
Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/242>, abgerufen am 21.11.2024.