saget haben: man gebe ihr ein Langes, und lasse das Häschen laufen.
Aber sie wurden vom Sem die eitle Sorge gelehret. d. i. sie wurden belehret, daß sie nicht gescheidt wären. Er tritt darauf mit ihnen einen Streit an; erwähnet der verstäubten Sämchen; nen- net die Sündfluth eine Wasserdecke; also auch Feuer eine Feuerdecke. Er saget: Oft ist ein Volk von Blumen aus einer Blu- me gewachsen.
Wir wollen, wegen dieses Volkes, unsern Gärtner fragen; weil wir fürchten: dieses Volk könne uns aus unserm Garten treiben. Weiter spricht Sem von einem Baume, der oft Schatten, für ganze Heerden, verbreitet. Ja! ja! wenn sechs Schafe eine Heerde sind. Er sa- get: die Luft wehete uns, aus fernen Ge- genden, Amerika, Asien, Afrika, Blu- men zu; bald werden wir nicht mehr säen: denn wir warten auf einen Wind, der uns aus Jn- dien die schönsten Blumen zuwehe; die sich wie Blasen elastisch erheben, und spatzieren ge- hen. Da ist es leicht, Gärtner seyn! Noch ein Herbst, und zwar ein Herbst, den sechs Seelen, drey Fräulein und drey Männlein, tragen können.
Jtzo begunnen sie auch den Herbst in die Arche zu legen. Noah, 222 S.
Die Arche muß sehr groß gewesen seyn, wenn sie auch nur die Aepfel hätten hineinlegen, und die ar-
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ſaget haben: man gebe ihr ein Langes, und laſſe das Haͤschen laufen.
Aber ſie wurden vom Sem die eitle Sorge gelehret. d. i. ſie wurden belehret, daß ſie nicht geſcheidt waͤren. Er tritt darauf mit ihnen einen Streit an; erwaͤhnet der verſtaͤubten Saͤmchen; nen- net die Suͤndfluth eine Waſſerdecke; alſo auch Feuer eine Feuerdecke. Er ſaget: Oft iſt ein Volk von Blumen aus einer Blu- me gewachſen.
Wir wollen, wegen dieſes Volkes, unſern Gaͤrtner fragen; weil wir fuͤrchten: dieſes Volk koͤnne uns aus unſerm Garten treiben. Weiter ſpricht Sem von einem Baume, der oft Schatten, fuͤr ganze Heerden, verbreitet. Ja! ja! wenn ſechs Schafe eine Heerde ſind. Er ſa- get: die Luft wehete uns, aus fernen Ge- genden, Amerika, Aſien, Afrika, Blu- men zu; bald werden wir nicht mehr ſaͤen: denn wir warten auf einen Wind, der uns aus Jn- dien die ſchoͤnſten Blumen zuwehe; die ſich wie Blaſen elaſtiſch erheben, und ſpatzieren ge- hen. Da iſt es leicht, Gaͤrtner ſeyn! Noch ein Herbſt, und zwar ein Herbſt, den ſechs Seelen, drey Fraͤulein und drey Maͤnnlein, tragen koͤnnen.
Jtzo begunnen ſie auch den Herbſt in die Arche zu legen. Noah, 222 S.
Die Arche muß ſehr groß geweſen ſeyn, wenn ſie auch nur die Aepfel haͤtten hineinlegen, und die ar-
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ſaget haben: man gebe ihr ein Langes, und laſſe
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Aber ſie wurden vom Sem die eitle Sorge
gelehret.
d. i. ſie wurden belehret, daß ſie nicht geſcheidt
waͤren. Er tritt darauf mit ihnen einen Streit
an; erwaͤhnet der verſtaͤubten Saͤmchen; nen-
net die Suͤndfluth eine Waſſerdecke; alſo auch
Feuer eine Feuerdecke. Er ſaget:
Oft iſt ein Volk von Blumen aus einer Blu-
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Wir wollen, wegen dieſes Volkes, unſern Gaͤrtner
fragen; weil wir fuͤrchten: dieſes Volk koͤnne
uns aus unſerm Garten treiben. Weiter ſpricht
Sem von einem Baume, der oft Schatten,
fuͤr ganze Heerden, verbreitet. Ja! ja!
wenn ſechs Schafe eine Heerde ſind. Er ſa-
get: die Luft wehete uns, aus fernen Ge-
genden, Amerika, Aſien, Afrika, Blu-
men zu; bald werden wir nicht mehr ſaͤen: denn
wir warten auf einen Wind, der uns aus Jn-
dien die ſchoͤnſten Blumen zuwehe; die ſich wie
Blaſen elaſtiſch erheben, und ſpatzieren ge-
hen. Da iſt es leicht, Gaͤrtner ſeyn! Noch ein
Herbſt, und zwar ein Herbſt, den ſechs Seelen,
drey Fraͤulein und drey Maͤnnlein, tragen
koͤnnen.
Jtzo begunnen ſie auch den Herbſt in die Arche
zu legen. Noah, 222 S.
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/235>, abgerufen am 30.01.2025.
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