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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Ha
H.
Häften. Voller Gefühl des Gerichts --
Stand er auf die Erde geheftet, --
Offenb. St. Kl. 182 S.

Wir wissen nicht recht, ob der
nicht mehr der unsterbliche Seraph,
Gleich dem Menschen von Erde gemacht, --
e. d.

mit den Füßen, oder mit den Augen an die Erde
angenähet gewesen: allein, das wissen wir und
lernen es aus diesen Versen: daß ein unsterbli-
cher Seraph gleich dem Menschen von Erde
gemacht sey;
aber es ist auch St. Kl. Sehraff,
den jener erst aus einer Morgenröthe gehauchet
hatte. Gleich darauf schreyet dieser irdene
Seraph:

Heil mir! daß ich geschaffen bin! Heyl! daß
du ewig bist! Heyl dir! Heyl! Heyl! nicht
Trink Heyl! s. ein Geschaffenes.

Fühlet das Gericht, oder fühlet der Seraph?
der Seraph: denn er danket ja, daß er nach-
empfunden;
und ihm vorempfunden worden.

Hälfte.

Eine Hälfte eines trefflichen Verses ist:
-- schafft Hälften Hälften gleich. Zernitz, 4 S.
Wenn nun die Natur zwo Hälften machet, die
einander gleich sind, wird das ein Ganzes? Man
sehe ein Blatt: ist eine Hälfte, wie die andere?
Zwar die Verse sind einander sehr ähnlich, die der
Herr Zernitz gemacht hat: einer verdreht; der
andere gestutzt.

Häß-
N 2
Ha
H.
Haͤften. Voller Gefuͤhl des Gerichts —
Stand er auf die Erde geheftet, —
Offenb. St. Kl. 182 S.

Wir wiſſen nicht recht, ob der
nicht mehr der unſterbliche Seraph,
Gleich dem Menſchen von Erde gemacht, —
e. d.

mit den Fuͤßen, oder mit den Augen an die Erde
angenaͤhet geweſen: allein, das wiſſen wir und
lernen es aus dieſen Verſen: daß ein unſterbli-
cher Seraph gleich dem Menſchen von Erde
gemacht ſey;
aber es iſt auch St. Kl. Sehraff,
den jener erſt aus einer Morgenroͤthe gehauchet
hatte. Gleich darauf ſchreyet dieſer irdene
Seraph:

Heil mir! daß ich geſchaffen bin! Heyl! daß
du ewig biſt! Heyl dir! Heyl! Heyl! nicht
Trink Heyl! ſ. ein Geſchaffenes.

Fuͤhlet das Gericht, oder fuͤhlet der Seraph?
der Seraph: denn er danket ja, daß er nach-
empfunden;
und ihm vorempfunden worden.

Haͤlfte.

Eine Haͤlfte eines trefflichen Verſes iſt:
— ſchafft Haͤlften Haͤlften gleich. Zernitz, 4 S.
Wenn nun die Natur zwo Haͤlften machet, die
einander gleich ſind, wird das ein Ganzes? Man
ſehe ein Blatt: iſt eine Haͤlfte, wie die andere?
Zwar die Verſe ſind einander ſehr aͤhnlich, die der
Herr Zernitz gemacht hat: einer verdreht; der
andere geſtutzt.

Haͤß-
N 2
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[195/0221] Ha H. Haͤften. Voller Gefuͤhl des Gerichts — Stand er auf die Erde geheftet, — Offenb. St. Kl. 182 S. Wir wiſſen nicht recht, ob der nicht mehr der unſterbliche Seraph, Gleich dem Menſchen von Erde gemacht, — e. d. mit den Fuͤßen, oder mit den Augen an die Erde angenaͤhet geweſen: allein, das wiſſen wir und lernen es aus dieſen Verſen: daß ein unſterbli- cher Seraph gleich dem Menſchen von Erde gemacht ſey; aber es iſt auch St. Kl. Sehraff, den jener erſt aus einer Morgenroͤthe gehauchet hatte. Gleich darauf ſchreyet dieſer irdene Seraph: Heil mir! daß ich geſchaffen bin! Heyl! daß du ewig biſt! Heyl dir! Heyl! Heyl! nicht Trink Heyl! ſ. ein Geſchaffenes. Fuͤhlet das Gericht, oder fuͤhlet der Seraph? der Seraph: denn er danket ja, daß er nach- empfunden; und ihm vorempfunden worden. Haͤlfte. Eine Haͤlfte eines trefflichen Verſes iſt: — ſchafft Haͤlften Haͤlften gleich. Zernitz, 4 S. Wenn nun die Natur zwo Haͤlften machet, die einander gleich ſind, wird das ein Ganzes? Man ſehe ein Blatt: iſt eine Haͤlfte, wie die andere? Zwar die Verſe ſind einander ſehr aͤhnlich, die der Herr Zernitz gemacht hat: einer verdreht; der andere geſtutzt. Haͤß- N 2

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/221>, abgerufen am 21.11.2024.