Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

Bild:
<< vorherige Seite

Fl
und stößt wie ein Ochs, und streifet ab, wie ein
Jäger.

Wenn die Hörner der Fluth ihn stoßen, die
Flur ihm abstreifen. Noah, 189 S.
Sie wird auch bepflüget!
Da sie schon zwanzig Tage geschirmt die Flu-
then bepflüget. Noah, 286 S.

Dieses Pflügen verrichten sie eigentlich mit Cara-
ken
und Caravellen, in deren Rippen der Hie-
rarch
verschlossen ist, der sich auf der Sündfluth
retten will. Er nahm das Muster zu diesem
Schiffe von dem Luftschiffe des weit listigern Teu-
fels, als Satan, Adramelechs; dieses aber ist
von dem Fuhrwerke hergenommen, das Ariost
nach den Monden angeleget. Die Riesen fan-
gen ein jämmerliches Lärmen an, und nothzüchti-
gen
darinnen alle Weibespersonen: eine zu einer
Epopöe sich wohl schickende Episode!

Og stand zwischen die Schneiden der blanken
Schwerter und flehte:
Schonet, o! schonet der Fluthentflohnen, der
Hoffnung der Erde!
Gebt dem Schwert nicht das Blut der Freund'
u. Edeln zu schlürfen! e. d.

Wenn das Schwert es nur nicht getrunken hätte;
geschlürfet würde es wohl nicht haben. Sollte
das die in dem 1 Verse nicht ein Druckfehler seyn?
Auf die Frage wo? gehöret sonst die Nehmen-
dung.

Flug.

Es ist gewöhnlich, daß Dichter fliegen; sie
fliegen aber manchmal so hoch,

Daß

Fl
und ſtoͤßt wie ein Ochs, und ſtreifet ab, wie ein
Jaͤger.

Wenn die Hoͤrner der Fluth ihn ſtoßen, die
Flur ihm abſtreifen. Noah, 189 S.
Sie wird auch bepfluͤget!
Da ſie ſchon zwanzig Tage geſchirmt die Flu-
then bepfluͤget. Noah, 286 S.

Dieſes Pfluͤgen verrichten ſie eigentlich mit Cara-
ken
und Caravellen, in deren Rippen der Hie-
rarch
verſchloſſen iſt, der ſich auf der Suͤndfluth
retten will. Er nahm das Muſter zu dieſem
Schiffe von dem Luftſchiffe des weit liſtigern Teu-
fels, als Satan, Adramelechs; dieſes aber iſt
von dem Fuhrwerke hergenommen, das Arioſt
nach den Monden angeleget. Die Rieſen fan-
gen ein jaͤmmerliches Laͤrmen an, und nothzuͤchti-
gen
darinnen alle Weibesperſonen: eine zu einer
Epopoͤe ſich wohl ſchickende Epiſode!

Og ſtand zwiſchen die Schneiden der blanken
Schwerter und flehte:
Schonet, o! ſchonet der Fluthentflohnen, der
Hoffnung der Erde!
Gebt dem Schwert nicht das Blut der Freund’
u. Edeln zu ſchluͤrfen! e. d.

Wenn das Schwert es nur nicht getrunken haͤtte;
geſchluͤrfet wuͤrde es wohl nicht haben. Sollte
das die in dem 1 Verſe nicht ein Druckfehler ſeyn?
Auf die Frage wo? gehoͤret ſonſt die Nehmen-
dung.

Flug.

Es iſt gewoͤhnlich, daß Dichter fliegen; ſie
fliegen aber manchmal ſo hoch,

Daß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0174" n="148"/><fw place="top" type="header">Fl</fw><lb/>
und <hi rendition="#fr">&#x017F;to&#x0364;ßt</hi> wie ein Ochs, und <hi rendition="#fr">&#x017F;treifet ab,</hi> wie ein<lb/>
Ja&#x0364;ger.</p><lb/>
            <cit>
              <quote>Wenn die <hi rendition="#fr">Ho&#x0364;rner der Fluth</hi> ihn <hi rendition="#fr">&#x017F;toßen,</hi> die<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Flur</hi> ihm <hi rendition="#fr">ab&#x017F;treifen. Noah, 189 S.</hi></hi><lb/>
Sie wird auch <hi rendition="#fr">bepflu&#x0364;get!</hi><lb/>
Da &#x017F;ie &#x017F;chon zwanzig Tage <hi rendition="#fr">ge&#x017F;chirmt</hi> die <hi rendition="#fr">Flu-<lb/><hi rendition="#et">then bepflu&#x0364;get. Noah, 286 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Die&#x017F;es <hi rendition="#fr">Pflu&#x0364;gen</hi> verrichten &#x017F;ie eigentlich mit <hi rendition="#fr">Cara-<lb/>
ken</hi> und <hi rendition="#fr">Caravellen,</hi> in deren <hi rendition="#fr">Rippen</hi> der <hi rendition="#fr">Hie-<lb/>
rarch</hi> ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, der &#x017F;ich auf der <hi rendition="#fr">Su&#x0364;ndfluth</hi><lb/>
retten will. Er nahm das Mu&#x017F;ter zu die&#x017F;em<lb/>
Schiffe von dem <hi rendition="#fr">Luft&#x017F;chiffe</hi> des weit li&#x017F;tigern Teu-<lb/>
fels, als Satan, <hi rendition="#fr">Adramelechs;</hi> die&#x017F;es aber i&#x017F;t<lb/>
von dem Fuhrwerke hergenommen, das <hi rendition="#fr">Ario&#x017F;t</hi><lb/>
nach den <hi rendition="#fr">Monden</hi> angeleget. Die <hi rendition="#fr">Rie&#x017F;en</hi> fan-<lb/>
gen ein ja&#x0364;mmerliches La&#x0364;rmen an, und <hi rendition="#fr">nothzu&#x0364;chti-<lb/>
gen</hi> darinnen alle Weibesper&#x017F;onen: eine zu einer<lb/>
Epopo&#x0364;e &#x017F;ich wohl &#x017F;chickende Epi&#x017F;ode!</p><lb/>
            <cit>
              <quote><hi rendition="#fr">Og</hi> &#x017F;tand zwi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">die</hi> Schneiden der blanken<lb/><hi rendition="#et">Schwerter und flehte:</hi><lb/>
Schonet, o! &#x017F;chonet der <hi rendition="#fr">Fluthentflohnen,</hi> der<lb/><hi rendition="#et">Hoffnung der Erde!</hi><lb/>
Gebt dem <hi rendition="#fr">Schwert</hi> nicht das <hi rendition="#fr">Blut</hi> der Freund&#x2019;<lb/><hi rendition="#et">u. Edeln zu <hi rendition="#fr">&#x017F;chlu&#x0364;rfen! e. d.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Wenn das Schwert es nur nicht <hi rendition="#fr">getrunken</hi> ha&#x0364;tte;<lb/><hi rendition="#fr">ge&#x017F;chlu&#x0364;rfet</hi> wu&#x0364;rde es wohl nicht haben. Sollte<lb/>
das <hi rendition="#fr">die</hi> in dem 1 Ver&#x017F;e nicht ein Druckfehler &#x017F;eyn?<lb/>
Auf die Frage <hi rendition="#fr">wo?</hi> geho&#x0364;ret &#x017F;on&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Nehmen-<lb/>
dung.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Flug.</head>
            <p>Es i&#x017F;t gewo&#x0364;hnlich, daß Dichter <hi rendition="#fr">fliegen;</hi> &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#fr">fliegen</hi> aber manchmal &#x017F;o <hi rendition="#fr">hoch,</hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Daß</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0174] Fl und ſtoͤßt wie ein Ochs, und ſtreifet ab, wie ein Jaͤger. Wenn die Hoͤrner der Fluth ihn ſtoßen, die Flur ihm abſtreifen. Noah, 189 S. Sie wird auch bepfluͤget! Da ſie ſchon zwanzig Tage geſchirmt die Flu- then bepfluͤget. Noah, 286 S. Dieſes Pfluͤgen verrichten ſie eigentlich mit Cara- ken und Caravellen, in deren Rippen der Hie- rarch verſchloſſen iſt, der ſich auf der Suͤndfluth retten will. Er nahm das Muſter zu dieſem Schiffe von dem Luftſchiffe des weit liſtigern Teu- fels, als Satan, Adramelechs; dieſes aber iſt von dem Fuhrwerke hergenommen, das Arioſt nach den Monden angeleget. Die Rieſen fan- gen ein jaͤmmerliches Laͤrmen an, und nothzuͤchti- gen darinnen alle Weibesperſonen: eine zu einer Epopoͤe ſich wohl ſchickende Epiſode! Og ſtand zwiſchen die Schneiden der blanken Schwerter und flehte: Schonet, o! ſchonet der Fluthentflohnen, der Hoffnung der Erde! Gebt dem Schwert nicht das Blut der Freund’ u. Edeln zu ſchluͤrfen! e. d. Wenn das Schwert es nur nicht getrunken haͤtte; geſchluͤrfet wuͤrde es wohl nicht haben. Sollte das die in dem 1 Verſe nicht ein Druckfehler ſeyn? Auf die Frage wo? gehoͤret ſonſt die Nehmen- dung. Flug. Es iſt gewoͤhnlich, daß Dichter fliegen; ſie fliegen aber manchmal ſo hoch, Daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/174
Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/174>, abgerufen am 27.11.2024.