Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.
lauffe eilends und geschwinde. Studiosus. Was wilstu denn machen? Pickelhering. Jch wolte eilends und geschwinde lauffen. Stud. Weistu denn wohin? Pickelher. Je nein/ wo sol ich denn eilends und ge- schwinde hinlauffen? Sagt doch fein eilends und geschwinde. Stud. So wil ich dirs sagen/ wo du hin gehen solst. Gehe allhier in die nechste Gasse zu einem Manne/ (Pickelh. gehet) aber verzieh doch/ du bist hefftig geschwinde/ was wolstu denn zu ihm sagen. Pickelhering. Das wird er jo wissen. Stud. Du bist ein wunderlicher Kautz/ du bist ge- wiß noch nicht viel unter Leuten gewesen. Pickelhering. Jch begehre mir auch nicht viel drunter/ es setzt gemeiniglich Schläge/ wenn man unter den Leuten ist/ ich wil lieber oben bleiben. Stud. So gehe hin zu dem Mann/ und sage es weh- ren drey grobe Bacchanten da. Pickelher. Was seynd das für Dinger/ es seynd gewiß gar
lauffe eilends und geſchwinde. Studioſus. Was wilſtu denn machen? Pickelhering. Jch wolte eilends und geſchwinde lauffen. Stud. Weiſtu denn wohin? Pickelher. Je nein/ wo ſol ich denn eilends und ge- ſchwinde hinlauffen? Sagt doch fein eilends und geſchwinde. Stud. So wil ich dirs ſagen/ wo du hin gehen ſolſt. Gehe allhier in die nechſte Gaſſe zu einem Manne/ (Pickelh. gehet) aber verzieh doch/ du biſt hefftig geſchwinde/ was wolſtu denn zu ihm ſagen. Pickelhering. Das wird er jo wiſſen. Stud. Du biſt ein wunderlicher Kautz/ du biſt ge- wiß noch nicht viel unter Leuten geweſen. Pickelhering. Jch begehre mir auch nicht viel drunter/ es ſetzt gemeiniglich Schlaͤge/ wenn man unter den Leuten iſt/ ich wil lieber oben bleiben. Stud. So gehe hin zu dem Mann/ und ſage es weh- ren drey grobe Bacchanten da. Pickelher. Was ſeynd das fuͤr Dinger/ es ſeynd gewiß gar
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#PIC"> <p><pb facs="#f0082"/> lauffe eilends und geſchwinde.</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#aq">Studioſus.</hi> </speaker><lb/> <p>Was wilſtu denn machen?</p> </sp><lb/> <sp who="#PIC"> <speaker>Pickelhering.</speaker><lb/> <p>Jch wolte eilends und geſchwinde lauffen.</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#aq">Stud.</hi> </speaker><lb/> <p>Weiſtu denn wohin?</p> </sp><lb/> <sp who="#PIC"> <speaker>Pickelher.</speaker><lb/> <p>Je nein/ wo ſol ich denn eilends und ge-<lb/> ſchwinde hinlauffen? Sagt doch fein eilends und<lb/> geſchwinde.</p> </sp> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#aq">Stud.</hi> </speaker><lb/> <p>So wil ich dirs ſagen/ wo du hin gehen ſolſt.<lb/> Gehe allhier in die nechſte Gaſſe zu einem Manne/</p><lb/> <stage>(Pickelh. gehet)</stage> <p>aber verzieh doch/ du biſt hefftig<lb/> geſchwinde/ was wolſtu denn zu ihm ſagen.</p> </sp><lb/> <sp who="#PIC"> <speaker>Pickelhering.</speaker><lb/> <p>Das wird er jo wiſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#aq">Stud.</hi> </speaker><lb/> <p>Du biſt ein wunderlicher Kautz/ du biſt ge-<lb/> wiß noch nicht viel unter Leuten geweſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#PIC"> <speaker>Pickelhering.</speaker><lb/> <p>Jch begehre mir auch nicht viel drunter/ es<lb/> ſetzt gemeiniglich Schlaͤge/ wenn man unter den<lb/> Leuten iſt/ ich wil lieber oben bleiben.</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#aq">Stud.</hi> </speaker><lb/> <p>So gehe hin zu dem Mann/ und ſage es weh-<lb/> ren drey grobe <hi rendition="#aq">Bacchanten</hi> da.</p> </sp><lb/> <sp who="#PIC"> <speaker>Pickelher.</speaker><lb/> <p>Was ſeynd das fuͤr Dinger/ es ſeynd gewiß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gar</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0082]
lauffe eilends und geſchwinde.
Studioſus.
Was wilſtu denn machen?
Pickelhering.
Jch wolte eilends und geſchwinde lauffen.
Stud.
Weiſtu denn wohin?
Pickelher.
Je nein/ wo ſol ich denn eilends und ge-
ſchwinde hinlauffen? Sagt doch fein eilends und
geſchwinde.
Stud.
So wil ich dirs ſagen/ wo du hin gehen ſolſt.
Gehe allhier in die nechſte Gaſſe zu einem Manne/
(Pickelh. gehet) aber verzieh doch/ du biſt hefftig
geſchwinde/ was wolſtu denn zu ihm ſagen.
Pickelhering.
Das wird er jo wiſſen.
Stud.
Du biſt ein wunderlicher Kautz/ du biſt ge-
wiß noch nicht viel unter Leuten geweſen.
Pickelhering.
Jch begehre mir auch nicht viel drunter/ es
ſetzt gemeiniglich Schlaͤge/ wenn man unter den
Leuten iſt/ ich wil lieber oben bleiben.
Stud.
So gehe hin zu dem Mann/ und ſage es weh-
ren drey grobe Bacchanten da.
Pickelher.
Was ſeynd das fuͤr Dinger/ es ſeynd gewiß
gar
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/82 |
Zitationshilfe: | Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/82>, abgerufen am 16.02.2025. |