Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.
Buttermilch gäben oder ob sie es nach der Elle ausmässen. Säufft sie aus/ nimbt eine Hand voll Butter/ knetzschet sie durch die Zähne/ sie wollen bezahlet seyn. Pickelh. schmeist dem Bauer die Butter in die Augen/ schlagen sich wieder: Pickelher. büst ein/ weist ihnen endlich einen Beutel mit Gelde/ sagt wenn sie auff das nechste Dorff kähmen/ wolte er sie bezahlen. Der Bauer ist es zu- frieden/ und gehen mit einander. Käthe fährt weiter fort. Aber/ was habt ihr in dem Dorffe zuschicken? Pickelhering. Jch were gerne zum Schulmeister zum Schneider gewest/ ich hette gerne für meine Her- ren ein paar Kleider gehabt. Käthe. Wer sind denn euere Herren? sollen denn die Kleider schön seyn? Pickelher. lacht. So schön und stattlich als sie werden kön- nen. Eines für den Juncker/ und das andere für einen reichen Fucker eines Kauffmanns Sohn/ das sol noch stattlicher seyn. Käthe. Warumb denn? Pickel-
Buttermilch gaͤben oder ob ſie es nach der Elle ausmaͤſſen. Saͤufft ſie aus/ nimbt eine Hand voll Butter/ knetzſchet ſie durch die Zaͤhne/ ſie wollen bezahlet ſeyn. Pickelh. ſchmeiſt dem Bauer die Butter in die Augen/ ſchlagen ſich wieder: Pickelher. buͤſt ein/ weiſt ihnen endlich einen Beutel mit Gelde/ ſagt wenn ſie auff das nechſte Dorff kaͤhmen/ wolte er ſie bezahlen. Der Bauer iſt es zu- frieden/ und gehen mit einander. Kaͤthe faͤhrt weiter fort. Aber/ was habt ihr in dem Dorffe zuſchicken? Pickelhering. Jch were gerne zum Schulmeiſter zum Schneider geweſt/ ich hette gerne fuͤr meine Her- ren ein paar Kleider gehabt. Kaͤthe. Wer ſind denn euere Herren? ſollen denn die Kleider ſchoͤn ſeyn? Pickelher. lacht. So ſchoͤn und ſtattlich als ſie werden koͤn- nen. Eines fuͤr den Juncker/ und das andere fuͤr einen reichen Fucker eines Kauffmanns Sohn/ das ſol noch ſtattlicher ſeyn. Kaͤthe. Warumb denn? Pickel-
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Buttermilch gaͤben oder ob ſie es nach der
Elle ausmaͤſſen. Saͤufft ſie aus/ nimbt
eine Hand voll Butter/ knetzſchet ſie durch
die Zaͤhne/ ſie wollen bezahlet ſeyn. Pickelh.
ſchmeiſt dem Bauer die Butter in die Augen/
ſchlagen ſich wieder: Pickelher. buͤſt ein/
weiſt ihnen endlich einen Beutel mit Gelde/
ſagt wenn ſie auff das nechſte Dorff kaͤhmen/
wolte er ſie bezahlen. Der Bauer iſt es zu-
frieden/ und gehen mit einander. Kaͤthe faͤhrt
weiter fort.
Aber/ was habt ihr in dem Dorffe zuſchicken?
Pickelhering.
Jch were gerne zum Schulmeiſter zum
Schneider geweſt/ ich hette gerne fuͤr meine Her-
ren ein paar Kleider gehabt.
Kaͤthe.
Wer ſind denn euere Herren? ſollen denn
die Kleider ſchoͤn ſeyn?
Pickelher. lacht.
So ſchoͤn und ſtattlich als ſie werden koͤn-
nen. Eines fuͤr den Juncker/ und das andere fuͤr
einen reichen Fucker eines Kauffmanns Sohn/
das ſol noch ſtattlicher ſeyn.
Kaͤthe.
Warumb denn?
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Zitationshilfe: | Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/60>, abgerufen am 16.02.2025. |