Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite
Emerentia.
So hastu keinen nicht gesehen? Solte Er
denn ohne meinen Abschied von hinnen reisen?
Euphronie ihr habt euch nicht recht bemühet.
Euphron.
Traun/ meine Jungfer/ ich hette es nicht
fleißiger bestellen können/ die Anzeugung fast ga-
ben es/ die beyden Eltern sahen betrübt unnd
weineten noch.
Emerentia.
Aber wie ist den Sachen zu rathen.
Euphron.
Man kan ihm anders nicht thun/ sie müssen
mit der ersten Post nachgeschicket werden.

Beyde Söhne/ Pickelhering/ kommen
truncken und schärffend heraus

Juch! Juch! Sa! Sa! He Sa! Sa He! etc.
Floretto.
Wir hetten schier einen guten Tummel da-
von bekommen sollen. Jch habe mich ein wenig
wieder ergangen/ und habe ziemlich wieder aus-
genichtert.
Amandus.
Vnnd ich dergleichen/ die Compagnie
war gut/ sie satzten frisch auff uns los/ doch
seynd wir dennoch/ wiewohl kümmerlich Mei-
ster blieben. Was hilfft es/ es pfleget auff
Valet-
C v
Emerentia.
So haſtu keinen nicht geſehen? Solte Er
denn ohne meinen Abſchied von hinnen reiſen?
Euphronie ihr habt euch nicht recht bemuͤhet.
Euphron.
Traun/ meine Jungfer/ ich hette es nicht
fleißiger beſtellen koͤnnen/ die Anzeugung faſt ga-
ben es/ die beyden Eltern ſahen betruͤbt unnd
weineten noch.
Emerentia.
Aber wie iſt den Sachen zu rathen.
Euphron.
Man kan ihm anders nicht thun/ ſie muͤſſen
mit der erſten Poſt nachgeſchicket werden.

Beyde Soͤhne/ Pickelhering/ kommen
truncken und ſchaͤrffend heraus

Juch! Juch! Sa! Sa! He Sa! Sa He! ꝛc.
Floretto.
Wir hetten ſchier einen guten Tummel da-
von bekommen ſollen. Jch habe mich ein wenig
wieder ergangen/ und habe ziemlich wieder aus-
genichtert.
Amandus.
Vnnd ich dergleichen/ die Compagnie
war gut/ ſie ſatzten friſch auff uns los/ doch
ſeynd wir dennoch/ wiewohl kuͤmmerlich Mei-
ſter blieben. Was hilfft es/ es pfleget auff
Valet-
C v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0043"/>
          <sp who="#EME">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Emerentia.</hi> </speaker><lb/>
            <p>So ha&#x017F;tu keinen nicht ge&#x017F;ehen? Solte Er<lb/>
denn ohne meinen Ab&#x017F;chied von hinnen rei&#x017F;en?<lb/><hi rendition="#aq">Euphronie</hi> ihr habt euch nicht recht bemu&#x0364;het.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EUP">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Euphron.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Traun/ meine Jungfer/ ich hette es nicht<lb/>
fleißiger be&#x017F;tellen ko&#x0364;nnen/ die Anzeugung fa&#x017F;t ga-<lb/>
ben es/ die beyden Eltern &#x017F;ahen betru&#x0364;bt unnd<lb/>
weineten noch.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EME">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Emerentia.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Aber wie i&#x017F;t den Sachen zu rathen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EUP">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Euphron.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Man kan ihm anders nicht thun/ &#x017F;ie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
mit der er&#x017F;ten Po&#x017F;t nachge&#x017F;chicket werden.</p><lb/>
            <stage>Beyde So&#x0364;hne/ Pickelhering/ kommen<lb/>
truncken und &#x017F;cha&#x0364;rffend heraus</stage><lb/>
            <p>Juch! Juch! Sa! Sa! He Sa! Sa He! &#xA75B;c.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FLO">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Floretto.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wir hetten &#x017F;chier einen guten Tummel da-<lb/>
von bekommen &#x017F;ollen. Jch habe mich ein wenig<lb/>
wieder ergangen/ und habe ziemlich wieder aus-<lb/>
genichtert.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AMA">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Amandus.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Vnnd ich dergleichen/ die <hi rendition="#aq">Compagnie</hi><lb/>
war gut/ &#x017F;ie &#x017F;atzten fri&#x017F;ch auff uns los/ doch<lb/>
&#x017F;eynd wir dennoch/ wiewohl ku&#x0364;mmerlich Mei-<lb/>
&#x017F;ter blieben. Was hilfft es/ es pfleget auff<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C v</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Valet-</hi></fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0043] Emerentia. So haſtu keinen nicht geſehen? Solte Er denn ohne meinen Abſchied von hinnen reiſen? Euphronie ihr habt euch nicht recht bemuͤhet. Euphron. Traun/ meine Jungfer/ ich hette es nicht fleißiger beſtellen koͤnnen/ die Anzeugung faſt ga- ben es/ die beyden Eltern ſahen betruͤbt unnd weineten noch. Emerentia. Aber wie iſt den Sachen zu rathen. Euphron. Man kan ihm anders nicht thun/ ſie muͤſſen mit der erſten Poſt nachgeſchicket werden. Beyde Soͤhne/ Pickelhering/ kommen truncken und ſchaͤrffend heraus Juch! Juch! Sa! Sa! He Sa! Sa He! ꝛc. Floretto. Wir hetten ſchier einen guten Tummel da- von bekommen ſollen. Jch habe mich ein wenig wieder ergangen/ und habe ziemlich wieder aus- genichtert. Amandus. Vnnd ich dergleichen/ die Compagnie war gut/ ſie ſatzten friſch auff uns los/ doch ſeynd wir dennoch/ wiewohl kuͤmmerlich Mei- ſter blieben. Was hilfft es/ es pfleget auff Valet- C v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Ausgabe von 1658 stellt einen unveränderten N… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/43
Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/43>, abgerufen am 23.11.2024.