Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.
Cordubanisch Angesichte/ und sihet so schön Leibe farben aus wie mein Binckeltopff. Aber Bothe/ wir wollen mit einander hinein schlundern/ und wollen sehen/ wie es nunmehr umb das Abend- Brodt stehet. Wir müssen uns ein fein Christ- lich Räuschgen mit einander trincken/ haben doch meine Herren Geld gnug bekommen. (Ge- hen ab.) Der Dritten Handlung Achter Auffzug. Drey Stud. Floretto, Amandus, Pickelhering/ Jäckel des Bauern Sohn/ Studenten-Junge. Es gehen drey Landsleute nebst einem Stu- denten-Jungen ein/ der eine hat einen Zettel/ gibt ihn dem Jungen und spricht: Gehe hin zu den Penälen/ wie du sie hier wirst (Junge gehet ab.) Sie discurriren wegen der Absolution der beyden Penäle/ und berathschlagen sich/ weil es reicher Leute Kinder weren/ es sol ein ieder 20. Thaler geben/ discurriren pro & contra dar- von/ absonderlich wie sie es in geheim anstellen möchten/ damit es die Professores nicht erführen/ weil es all zu hart von neuen verboten. Floret-
Cordubaniſch Angeſichte/ und ſihet ſo ſchoͤn Leibe farben aus wie mein Binckeltopff. Aber Bothe/ wir wollen mit einander hinein ſchlundern/ und wollen ſehen/ wie es nunmehr umb das Abend- Brodt ſtehet. Wir muͤſſen uns ein fein Chriſt- lich Raͤuſchgen mit einander trincken/ haben doch meine Herren Geld gnug bekommen. (Ge- hen ab.) Der Dritten Handlung Achter Auffzug. Drey Stud. Floretto, Amandus, Pickelhering/ Jaͤckel des Bauern Sohn/ Studenten-Junge. Es gehen drey Landsleute nebſt einem Stu- denten-Jungen ein/ der eine hat einen Zettel/ gibt ihn dem Jungen und ſpricht: Gehe hin zu den Penaͤlen/ wie du ſie hier wirſt (Junge gehet ab.) Sie diſcurriren wegen der Abſolution der beyden Penaͤle/ und berathſchlagen ſich/ weil es reicher Leute Kinder weren/ es ſol ein ieder 20. Thaler geben/ diſcurriren pro & contra dar- von/ abſonderlich wie ſie es in geheim anſtellen moͤchten/ damit es die Profeſſores nicht erfuͤhren/ weil es all zu hart von neuen verboten. Floret-
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Cordubaniſch Angeſichte/ und ſihet ſo ſchoͤn Leibe
farben aus wie mein Binckeltopff. Aber Bothe/
wir wollen mit einander hinein ſchlundern/ und
wollen ſehen/ wie es nunmehr umb das Abend-
Brodt ſtehet. Wir muͤſſen uns ein fein Chriſt-
lich Raͤuſchgen mit einander trincken/ haben
doch meine Herren Geld gnug bekommen. (Ge-
hen ab.)
Der Dritten Handlung
Achter Auffzug.
Drey Stud. Floretto, Amandus,
Pickelhering/ Jaͤckel des Bauern Sohn/
Studenten-Junge.
Es gehen drey Landsleute nebſt einem Stu-
denten-Jungen ein/ der eine hat einen Zettel/
gibt ihn dem Jungen und ſpricht:
Gehe hin zu den Penaͤlen/ wie du ſie hier wirſt
auffgeſchrieben finden/ und ſage ſie ſollen eilends
allhier erſcheinen.
(Junge gehet ab.)
Sie diſcurriren wegen der Abſolution der
beyden Penaͤle/ und berathſchlagen ſich/
weil es reicher Leute Kinder weren/ es ſol ein ieder
20. Thaler geben/ diſcurriren pro & contra dar-
von/ abſonderlich wie ſie es in geheim anſtellen
moͤchten/ damit es die Profeſſores nicht erfuͤhren/
weil es all zu hart von neuen verboten.
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Zitationshilfe: | Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/120>, abgerufen am 06.07.2024. |