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Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

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Der eine streitende Studiosus liegt auffm
Theatro im Bette mit Hosen/ Wams und
Stiefeln. Es kommen 2. Studiosi vor die
Thür/ klopfen an/ der erwachet endlich/
stehet auff/ öffnet die Thür/
Die frembden 2. Studiosi gehen hinein
und sagen:
Mons. Wir haben ihm ein Wort zu sprechen.
Er wird sich zu entsinnen wissen/ was gestern
Abends auff dem Schmause passirt, und zwischen
Mons. de la Blanqve und ihm sey fürgelauffen.
Weil er ihn denn mit Worten und anders wegs zum
unhöffligsten angelassen/ als ist er gesinnet/ sol-
ches/ als einem redlichen Burschen zu stehet/ be-
stermassen zu revanchiren. Lest ihm hierbey durch
uns anmelden/ daß er sich innerhalb einer Stun-
de gefast halten/ und mit einem guten Hawdegen
vor dem Thore auff gewöhnlichen Platz erschei-
nen soll/ allda er seiner erwarten/ und ihm dar-
thun wil/ weß gestalt er seine Ehre und guten Na-
men allezeit bis auff den letzten Blutstropffen zu
schützen gesinnet/ würde er aussen bleiben/ so sol er
wissen/ daß er ihn nicht nur für den grösten Cujon,
so zu finden/ iederzeit halten werde/ sondern sol
auch gewertig seyn ihn auff freyer öffentlicher
Strassen zu attaquiren, und in allen Compa-
gnien
zu schimpffen; Mons. seine Erklärung dar-
über zu vernehmen/ seind wir allhier.

Stud.
G iij
Der eine ſtreitende Studioſus liegt auffm
Theatro im Bette mit Hoſen/ Wams und
Stiefeln. Es kommen 2. Studioſi vor die
Thuͤr/ klopfen an/ der erwachet endlich/
ſtehet auff/ oͤffnet die Thuͤr/
Die frembden 2. Studioſi gehen hinein
und ſagen:
Monſ. Wir haben ihm ein Wort zu ſprechen.
Er wird ſich zu entſinnen wiſſen/ was geſtern
Abends auff dem Schmauſe paſſirt, und zwiſchen
Monſ. de la Blanqve und ihm ſey fuͤrgelauffen.
Weil er ihn deñ mit Wortẽ und anders wegs zum
unhoͤffligſten angelaſſen/ als iſt er geſinnet/ ſol-
ches/ als einem redlichen Burſchen zu ſtehet/ be-
ſtermaſſen zu revanchiren. Leſt ihm hierbey durch
uns anmelden/ daß er ſich innerhalb einer Stun-
de gefaſt halten/ und mit einem guten Hawdegen
vor dem Thore auff gewoͤhnlichen Platz erſchei-
nen ſoll/ allda er ſeiner erwarten/ und ihm dar-
thun wil/ weß geſtalt er ſeine Ehre und guten Na-
men allezeit bis auff den letzten Blutstropffen zu
ſchuͤtzen geſinnet/ wuͤrde er auſſen bleiben/ ſo ſol er
wiſſen/ daß er ihn nicht nur fuͤr den groͤſten Cujon,
ſo zu finden/ iederzeit halten werde/ ſondern ſol
auch gewertig ſeyn ihn auff freyer oͤffentlicher
Straſſen zu attaquiren, und in allen Compa-
gnien
zu ſchimpffen; Monſ. ſeine Erklaͤrung dar-
uͤber zu vernehmen/ ſeind wir allhier.

Stud.
G iij
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[0103] Der eine ſtreitende Studioſus liegt auffm Theatro im Bette mit Hoſen/ Wams und Stiefeln. Es kommen 2. Studioſi vor die Thuͤr/ klopfen an/ der erwachet endlich/ ſtehet auff/ oͤffnet die Thuͤr/ Die frembden 2. Studioſi gehen hinein und ſagen: Monſ. Wir haben ihm ein Wort zu ſprechen. Er wird ſich zu entſinnen wiſſen/ was geſtern Abends auff dem Schmauſe paſſirt, und zwiſchen Monſ. de la Blanqve und ihm ſey fuͤrgelauffen. Weil er ihn deñ mit Wortẽ und anders wegs zum unhoͤffligſten angelaſſen/ als iſt er geſinnet/ ſol- ches/ als einem redlichen Burſchen zu ſtehet/ be- ſtermaſſen zu revanchiren. Leſt ihm hierbey durch uns anmelden/ daß er ſich innerhalb einer Stun- de gefaſt halten/ und mit einem guten Hawdegen vor dem Thore auff gewoͤhnlichen Platz erſchei- nen ſoll/ allda er ſeiner erwarten/ und ihm dar- thun wil/ weß geſtalt er ſeine Ehre und guten Na- men allezeit bis auff den letzten Blutstropffen zu ſchuͤtzen geſinnet/ wuͤrde er auſſen bleiben/ ſo ſol er wiſſen/ daß er ihn nicht nur fuͤr den groͤſten Cujon, ſo zu finden/ iederzeit halten werde/ ſondern ſol auch gewertig ſeyn ihn auff freyer oͤffentlicher Straſſen zu attaquiren, und in allen Compa- gnien zu ſchimpffen; Monſ. ſeine Erklaͤrung dar- uͤber zu vernehmen/ ſeind wir allhier. Stud. G iij

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Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/103>, abgerufen am 26.11.2024.