Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903.
hingegeben, es wäre uns gegangen wie den Millionen von anderen Liebespaaren. Wir wären fertig miteinander. Die junge Frau. Ah .... so meinst du das? Der Gatte. Glaube mir -- Emma -- in den ersten Tagen unserer Ehe hatte ich Angst, daß es so kommen würde. Die junge Frau. Ich auch. Der Gatte. Siehst du? Hab' ich nicht recht gehabt? Darum ist es gut, immer wieder für einige Zeit nur in guter Freundschaft miteinander hinzuleben. Die junge Frau. Ach so. Der Gatte. Und so kommt es, daß wir immer wieder
hingegeben, es wäre uns gegangen wie den Millionen von anderen Liebespaaren. Wir wären fertig miteinander. Die junge Frau. Ah .... so meinst du das? Der Gatte. Glaube mir — Emma — in den ersten Tagen unserer Ehe hatte ich Angst, daß es so kommen würde. Die junge Frau. Ich auch. Der Gatte. Siehst du? Hab’ ich nicht recht gehabt? Darum ist es gut, immer wieder für einige Zeit nur in guter Freundschaft miteinander hinzuleben. Die junge Frau. Ach so. Der Gatte. Und so kommt es, daß wir immer wieder <TEI> <text> <body> <div n="2"> <sp who="#GATTE"> <p><pb facs="#f0096" n="88"/> hingegeben, es wäre uns gegangen wie den<lb/> Millionen von anderen Liebespaaren. Wir<lb/> wären fertig miteinander.</p> </sp><lb/> <sp who="#JFRAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/> <p>Ah .... so meinst du das?</p> </sp><lb/> <sp who="#GATTE"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/> <p>Glaube mir — Emma — in den ersten<lb/> Tagen unserer Ehe hatte ich Angst, daß<lb/> es so kommen würde.</p> </sp><lb/> <sp who="#JFRAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich auch.</p> </sp><lb/> <sp who="#GATTE"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/> <p>Siehst du? Hab’ ich nicht recht gehabt?<lb/> Darum ist es gut, immer wieder für einige<lb/> Zeit nur in guter Freundschaft miteinander<lb/> hinzuleben.</p> </sp><lb/> <sp who="#JFRAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/> <p>Ach so.</p> </sp><lb/> <sp who="#GATTE"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/> <p>Und so kommt es, daß wir immer wieder<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [88/0096]
hingegeben, es wäre uns gegangen wie den
Millionen von anderen Liebespaaren. Wir
wären fertig miteinander.
Die junge Frau.
Ah .... so meinst du das?
Der Gatte.
Glaube mir — Emma — in den ersten
Tagen unserer Ehe hatte ich Angst, daß
es so kommen würde.
Die junge Frau.
Ich auch.
Der Gatte.
Siehst du? Hab’ ich nicht recht gehabt?
Darum ist es gut, immer wieder für einige
Zeit nur in guter Freundschaft miteinander
hinzuleben.
Die junge Frau.
Ach so.
Der Gatte.
Und so kommt es, daß wir immer wieder
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/96>, abgerufen am 16.02.2025. |