Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903. Der Gatte. Es interessiert mich halt. Und was ist denn der andere Bruder? Das süße Mädel. Der geht noch in die Schul'. Der will ein Lehrer werden. Nein. . . . so 'was! Der Gatte. Und dann hast du noch eine kleine Schwester? Das süße Mädel. Ja, die ist noch ein Fratz, aber auf die muß man schon heut' so aufpassen. Hast du denn eine Idee, wie die Mädeln in der Schule verdorben werden! Was glaubst! Neulich hab' ich sie bei einem Rendezvous erwischt. Der Gatte. Was? Das süße Mädel. Ja! mit einem Buben von der Schul vis-a-vis ist sie Abends um halber acht in der Strozzi- gasse spazieren gegangen. So ein Fratz! Der Gatte. Es interessiert mich halt. Und was ist denn der andere Bruder? Das süße Mädel. Der geht noch in die Schul’. Der will ein Lehrer werden. Nein. . . . so ’was! Der Gatte. Und dann hast du noch eine kleine Schwester? Das süße Mädel. Ja, die ist noch ein Fratz, aber auf die muß man schon heut’ so aufpassen. Hast du denn eine Idee, wie die Mädeln in der Schule verdorben werden! Was glaubst! Neulich hab’ ich sie bei einem Rendezvous erwischt. Der Gatte. Was? Das süße Mädel. Ja! mit einem Buben von der Schul vis-à-vis ist sie Abends um halber acht in der Strozzi- gasse spazieren gegangen. So ein Fratz! <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0134" n="126"/> <sp who="#GATTE"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/> <p>Es interessiert mich halt. Und was ist denn<lb/> der andere Bruder?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/> <p>Der geht noch in die Schul’. Der will ein<lb/> Lehrer werden. Nein. . . . so ’was!</p> </sp><lb/> <sp who="#GATTE"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/> <p>Und dann hast du noch eine kleine Schwester?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja, die ist noch ein Fratz, aber auf die muß<lb/> man schon heut’ so aufpassen. Hast du denn<lb/> eine Idee, wie die Mädeln in der Schule<lb/> verdorben werden! Was glaubst! Neulich<lb/> hab’ ich sie bei einem Rendezvous erwischt.</p> </sp><lb/> <sp who="#GATTE"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/> <p>Was?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja! mit einem Buben von der Schul vis-à-vis<lb/> ist sie Abends um halber acht in der Strozzi-<lb/> gasse spazieren gegangen. So ein Fratz!</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [126/0134]
Der Gatte.
Es interessiert mich halt. Und was ist denn
der andere Bruder?
Das süße Mädel.
Der geht noch in die Schul’. Der will ein
Lehrer werden. Nein. . . . so ’was!
Der Gatte.
Und dann hast du noch eine kleine Schwester?
Das süße Mädel.
Ja, die ist noch ein Fratz, aber auf die muß
man schon heut’ so aufpassen. Hast du denn
eine Idee, wie die Mädeln in der Schule
verdorben werden! Was glaubst! Neulich
hab’ ich sie bei einem Rendezvous erwischt.
Der Gatte.
Was?
Das süße Mädel.
Ja! mit einem Buben von der Schul vis-à-vis
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/134>, abgerufen am 17.02.2025. |