Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896. Christine. Danke sehr, Frau Binder . . . . ich kann heut nicht ... ein anders Mal, ja? -- Aber Sie sind nicht bös? Katharina. Keine Spur ... warum denn? Sie werden sich schon besser unterhalten können als mit uns. Christine (Blick). Katharina. Der Vater ist schon im Theater? ... Christine. O nein; er kommt noch früher nach Haus. Jetzt fangts ja erst um halb acht an! Katharina. Richtig, das vergess' ich alleweil. Da werd' ich gleich auf ihn warten, weil ich ihn schon lang bitten möcht wegen Freikarten zu dem neuen Stück ... Jetzt wird man's doch schon kriegen? ... Christine. Freilich ... es geht ja jetzt keiner mehr hinein, wenn einmal die Abende so schön werden. Katharina. Unsereins kommt ja sonst gar nicht dazu ... wenn man nicht zufällig Bekannte bei einem Theater Chriſtine. Danke ſehr, Frau Binder . . . . ich kann heut nicht … ein anders Mal, ja? — Aber Sie ſind nicht bös? Katharina. Keine Spur … warum denn? Sie werden ſich ſchon beſſer unterhalten können als mit uns. Chriſtine (Blick). Katharina. Der Vater iſt ſchon im Theater? … Chriſtine. O nein; er kommt noch früher nach Haus. Jetzt fangts ja erſt um halb acht an! Katharina. Richtig, das vergeſſ’ ich alleweil. Da werd’ ich gleich auf ihn warten, weil ich ihn ſchon lang bitten möcht wegen Freikarten zu dem neuen Stück … Jetzt wird man’s doch ſchon kriegen? … Chriſtine. Freilich … es geht ja jetzt keiner mehr hinein, wenn einmal die Abende ſo ſchön werden. Katharina. Unſereins kommt ja ſonſt gar nicht dazu … wenn man nicht zufällig Bekannte bei einem Theater <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0084" n="78"/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Danke ſehr, Frau Binder . . . . ich kann heut<lb/> nicht … ein anders Mal, ja? — Aber Sie ſind<lb/> nicht bös?</p> </sp><lb/> <sp who="#KAT"> <speaker><hi rendition="#g">Katharina</hi>.</speaker><lb/> <p>Keine Spur … warum denn? Sie werden ſich<lb/> ſchon beſſer unterhalten können als mit uns.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#g">Chriſtine</hi> </speaker> <stage>(Blick).</stage> </sp><lb/> <sp who="#KAT"> <speaker><hi rendition="#g">Katharina</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Vater iſt ſchon im Theater? …</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>O nein; er kommt noch früher nach Haus. Jetzt<lb/> fangts ja erſt um halb acht an!</p> </sp><lb/> <sp who="#KAT"> <speaker><hi rendition="#g">Katharina</hi>.</speaker><lb/> <p>Richtig, das vergeſſ’ ich alleweil. Da werd’ ich<lb/> gleich auf ihn warten, weil ich ihn ſchon lang bitten<lb/> möcht wegen Freikarten zu dem neuen Stück …<lb/> Jetzt wird man’s doch ſchon kriegen? …</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Freilich … es geht ja jetzt keiner mehr hinein,<lb/> wenn einmal die Abende ſo ſchön werden.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAT"> <speaker><hi rendition="#g">Katharina</hi>.</speaker><lb/> <p>Unſereins kommt ja ſonſt gar nicht dazu …<lb/> wenn man nicht zufällig Bekannte bei einem Theater<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [78/0084]
Chriſtine.
Danke ſehr, Frau Binder . . . . ich kann heut
nicht … ein anders Mal, ja? — Aber Sie ſind
nicht bös?
Katharina.
Keine Spur … warum denn? Sie werden ſich
ſchon beſſer unterhalten können als mit uns.
Chriſtine (Blick).
Katharina.
Der Vater iſt ſchon im Theater? …
Chriſtine.
O nein; er kommt noch früher nach Haus. Jetzt
fangts ja erſt um halb acht an!
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Richtig, das vergeſſ’ ich alleweil. Da werd’ ich
gleich auf ihn warten, weil ich ihn ſchon lang bitten
möcht wegen Freikarten zu dem neuen Stück …
Jetzt wird man’s doch ſchon kriegen? …
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/84>, abgerufen am 16.02.2025. |