Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896. Fritz (am Klavier, weiterspielend). Ist schon wieder neu- gierig! Christine. Ich bitt' Dich, Fritz, sag's mir. Fritz. Schatz, ich kann's Dir nicht sagen, es handelt sich wirklich um Leute, die Du gar nicht kennst. Christine (schmeichelnd). Geh', Fritz, sag' mir die Wahrheit! Theodor. Sie läßt Dich natürlich nicht in Ruh ... Daß Du ihr nichts sagst! Du hast's ihm versprochen! Mizi. Geh', sei doch nicht so fad, Christin', laß ihnen die Freud'! Sie machen sich eh' nur wichtig! Theodor. Ich muß den Walzer mit Fräulein Mizi zu Ende tanzen. (Mit der Betonung eines Clowns.) Bitte, Herr Kapellmeister -- eine kleine Musik. Fritz (spielt). (Theodor und Mizi tanzen; nach wenig Takten:) Mizi. Ich kann nicht! (Sie fällt in einen Fauteuil zurück.) Fritz (am Klavier, weiterſpielend). Iſt ſchon wieder neu- gierig! Chriſtine. Ich bitt’ Dich, Fritz, ſag’s mir. Fritz. Schatz, ich kann’s Dir nicht ſagen, es handelt ſich wirklich um Leute, die Du gar nicht kennſt. Chriſtine (ſchmeichelnd). Geh’, Fritz, ſag’ mir die Wahrheit! Theodor. Sie läßt Dich natürlich nicht in Ruh … Daß Du ihr nichts ſagſt! Du haſt’s ihm verſprochen! Mizi. Geh’, ſei doch nicht ſo fad, Chriſtin’, laß ihnen die Freud’! Sie machen ſich eh’ nur wichtig! Theodor. Ich muß den Walzer mit Fräulein Mizi zu Ende tanzen. (Mit der Betonung eines Clowns.) Bitte, Herr Kapellmeiſter — eine kleine Muſik. Fritz (ſpielt). (Theodor und Mizi tanzen; nach wenig Takten:) Mizi. Ich kann nicht! (Sie fällt in einen Fauteuil zurück.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0072" n="66"/> <sp who="#FRI"> <speaker> <hi rendition="#g">Fritz</hi> </speaker><lb/> <stage>(am Klavier, weiterſpielend).</stage> <p>Iſt ſchon wieder neu-<lb/> gierig!</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich bitt’ Dich, Fritz, ſag’s mir.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/> <p>Schatz, ich kann’s Dir nicht ſagen, es handelt<lb/> ſich wirklich um Leute, <choice><sic>bie</sic><corr>die</corr></choice> Du gar nicht kennſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#g">Chriſtine</hi> </speaker><lb/> <stage>(ſchmeichelnd).</stage> <p>Geh’, Fritz, ſag’ mir die Wahrheit!</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie läßt Dich natürlich nicht in Ruh … Daß<lb/> Du ihr nichts ſagſt! Du haſt’s ihm verſprochen!</p> </sp><lb/> <sp who="#MIZ"> <speaker><hi rendition="#g">Mizi</hi>.</speaker><lb/> <p>Geh’, ſei doch nicht ſo <choice><sic>fab</sic><corr>fad</corr></choice>, Chriſtin’, laß ihnen<lb/> die Freud’! Sie machen ſich eh’ nur wichtig!</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich muß den Walzer mit Fräulein Mizi zu Ende<lb/> tanzen.</p> <stage>(Mit der Betonung eines Clowns.)</stage> <p>Bitte, Herr<lb/> Kapellmeiſter — eine kleine Muſik.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker> <hi rendition="#g">Fritz</hi> </speaker> <stage>(ſpielt).</stage><lb/> <stage>(Theodor und Mizi tanzen; nach wenig Takten:)</stage> </sp><lb/> <sp who="#MIZ"> <speaker><hi rendition="#g">Mizi</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich kann nicht!</p> <stage>(Sie fällt in einen Fauteuil zurück.)</stage> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [66/0072]
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(ſchmeichelnd). Geh’, Fritz, ſag’ mir die Wahrheit!
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Sie läßt Dich natürlich nicht in Ruh … Daß
Du ihr nichts ſagſt! Du haſt’s ihm verſprochen!
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die Freud’! Sie machen ſich eh’ nur wichtig!
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/72>, abgerufen am 05.07.2024. |