Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896. Christine. Oh Gott, ich hab' schon zu thun! -- Fritz. So im Haus -- wie? -- Christine. Ja. Und dann schreib' ich Noten ab, ziemlich viel. -- Theodor. Musiknoten? -- Christine. Freilich. Theodor. Das muß ja horrend bezahlt werden. (Wie die anderen lachen.) Na, ich würde das horrend bezahlen. Ich glaube, Noten schreiben muß eine fürchterliche Arbeit sein! -- Mizi. Es ist auch ein Unsinn, daß sie sich so plagt. (Zu Christine.) Wenn ich so viel Stimme hätte, wie Du, wär' ich längst beim Theater. Theodor. Du brauchtest nicht einmal Stimme ... Du thust natürlich den ganzen Tag gar nichts! was? Mizi. Na, sei so gut! Ich hab' ja zwei kleine Brüder, Chriſtine. Oh Gott, ich hab’ ſchon zu thun! — Fritz. So im Haus — wie? — Chriſtine. Ja. Und dann ſchreib’ ich Noten ab, ziemlich viel. — Theodor. Muſiknoten? — Chriſtine. Freilich. Theodor. Das muß ja horrend bezahlt werden. (Wie die anderen lachen.) Na, ich würde das horrend bezahlen. Ich glaube, Noten ſchreiben muß eine fürchterliche Arbeit ſein! — Mizi. Es iſt auch ein Unſinn, daß ſie ſich ſo plagt. (Zu Chriſtine.) Wenn ich ſo viel Stimme hätte, wie Du, wär’ ich längſt beim Theater. Theodor. Du brauchteſt nicht einmal Stimme … Du thuſt natürlich den ganzen Tag gar nichts! was? Mizi. Na, ſei ſo gut! Ich hab’ ja zwei kleine Brüder, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0051" n="45"/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Oh Gott, ich hab’ ſchon zu thun! —</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/> <p>So im Haus — wie? —</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja. Und dann ſchreib’ ich Noten ab, ziemlich<lb/> viel. —</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Muſiknoten? —</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Freilich.</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Das muß ja horrend bezahlt werden.</p> <stage>(Wie die<lb/> anderen lachen.)</stage> <p>Na, ich würde das horrend bezahlen.<lb/> Ich glaube, Noten ſchreiben muß eine fürchterliche<lb/> Arbeit ſein! —</p> </sp><lb/> <sp who="#MIZ"> <speaker><hi rendition="#g">Mizi</hi>.</speaker><lb/> <p>Es iſt auch ein Unſinn, daß ſie ſich ſo plagt.</p><lb/> <stage>(Zu Chriſtine.)</stage> <p>Wenn ich ſo viel Stimme hätte, wie<lb/> Du, wär’ ich längſt beim Theater.</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Du brauchteſt nicht einmal Stimme … Du<lb/> thuſt natürlich den ganzen Tag gar nichts! was?</p> </sp><lb/> <sp who="#MIZ"> <speaker><hi rendition="#g">Mizi</hi>.</speaker><lb/> <p>Na, ſei ſo gut! Ich hab’ ja zwei kleine Brüder,<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [45/0051]
Chriſtine.
Oh Gott, ich hab’ ſchon zu thun! —
Fritz.
So im Haus — wie? —
Chriſtine.
Ja. Und dann ſchreib’ ich Noten ab, ziemlich
viel. —
Theodor.
Muſiknoten? —
Chriſtine.
Freilich.
Theodor.
Das muß ja horrend bezahlt werden. (Wie die
anderen lachen.) Na, ich würde das horrend bezahlen.
Ich glaube, Noten ſchreiben muß eine fürchterliche
Arbeit ſein! —
Mizi.
Es iſt auch ein Unſinn, daß ſie ſich ſo plagt.
(Zu Chriſtine.) Wenn ich ſo viel Stimme hätte, wie
Du, wär’ ich längſt beim Theater.
Theodor.
Du brauchteſt nicht einmal Stimme … Du
thuſt natürlich den ganzen Tag gar nichts! was?
Mizi.
Na, ſei ſo gut! Ich hab’ ja zwei kleine Brüder,
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/51>, abgerufen am 05.07.2024. |