Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896.
auf ein paar Wochen verreiste, was möchtest Du da sagen? Christine (ängstlich). Wie? Du willst verreisen? Fritz. Nein... Immerhin wär' es aber möglich, daß ich einmal die Laune hätte, acht Tage ganz allein zu sein... Christine. Ja, warum denn? Fritz. Ich spreche ja nur von der Möglichkeit. Ich kenne mich, ich hab' solche Launen. Und Du könntest ja auch einmal Lust haben, mich ein paar Tage nicht zu sehn ... das werd' ich immer verstehn. Christine. Die Laune werd' ich nie haben, Fritz. Fritz. Das kann man nie wissen. Christine. Ich weiß es ... ich hab' Dich lieb. Fritz. Ich hab' Dich ja auch sehr lieb. 3*
auf ein paar Wochen verreiſte, was möchteſt Du da ſagen? Chriſtine (ängſtlich). Wie? Du willſt verreiſen? Fritz. Nein… Immerhin wär’ es aber möglich, daß ich einmal die Laune hätte, acht Tage ganz allein zu ſein… Chriſtine. Ja, warum denn? Fritz. Ich ſpreche ja nur von der Möglichkeit. Ich kenne mich, ich hab’ ſolche Launen. Und Du könnteſt ja auch einmal Luſt haben, mich ein paar Tage nicht zu ſehn … das werd’ ich immer verſtehn. Chriſtine. Die Laune werd’ ich nie haben, Fritz. Fritz. Das kann man nie wiſſen. Chriſtine. Ich weiß es … ich hab’ Dich lieb. Fritz. Ich hab’ Dich ja auch ſehr lieb. 3*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#FRI"> <p><pb facs="#f0041" n="35"/> auf ein paar Wochen verreiſte, was möchteſt Du da<lb/> ſagen?</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#g">Chriſtine</hi> </speaker><lb/> <stage>(ängſtlich).</stage> <p>Wie? Du willſt verreiſen?</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein… Immerhin wär’ es aber möglich, daß<lb/> ich einmal die Laune hätte, acht Tage ganz allein<lb/> zu ſein…</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, warum denn?</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich ſpreche ja nur von der Möglichkeit. Ich<lb/> kenne mich, ich hab’ ſolche Launen. Und Du könnteſt<lb/> ja auch einmal Luſt haben, mich ein paar Tage nicht<lb/> zu ſehn … das werd’ ich immer verſtehn.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Die Laune werd’ ich nie haben, Fritz.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/> <p>Das kann man nie wiſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich weiß es … ich hab’ Dich lieb.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich hab’ Dich ja auch ſehr lieb.</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="sig">3*</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [35/0041]
auf ein paar Wochen verreiſte, was möchteſt Du da
ſagen?
Chriſtine
(ängſtlich). Wie? Du willſt verreiſen?
Fritz.
Nein… Immerhin wär’ es aber möglich, daß
ich einmal die Laune hätte, acht Tage ganz allein
zu ſein…
Chriſtine.
Ja, warum denn?
Fritz.
Ich ſpreche ja nur von der Möglichkeit. Ich
kenne mich, ich hab’ ſolche Launen. Und Du könnteſt
ja auch einmal Luſt haben, mich ein paar Tage nicht
zu ſehn … das werd’ ich immer verſtehn.
Chriſtine.
Die Laune werd’ ich nie haben, Fritz.
Fritz.
Das kann man nie wiſſen.
Chriſtine.
Ich weiß es … ich hab’ Dich lieb.
Fritz.
Ich hab’ Dich ja auch ſehr lieb.
3*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/41 |
Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/41>, abgerufen am 16.02.2025. |