Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896.

Bild:
<< vorherige Seite
Da muß man halt warten, bis einer kommt, dem
man die ernsten Absichten gleich am Gesicht an-
kennt ...
Christine.
Mizi, ich kann solche Worte heute nicht vertragen,
sie thun mir weh. --
Mizi.
(gutmüthig). Na, geh --
Christine.
Laß mich lieber ... sei nicht bös ... laß mich
lieber allein!
Mizi.
Warum soll ich denn bös sein? Ich geh' schon.
Ich hab Dich nicht kränken wollen, Christin', wirklich ...

(Wie sie sich zum Gehen wendet). Ah, der Herr Fritz.
Vorige. Fritz (ist eingetreten).
Fritz.
Guten Abend!
Christine.
(aufjubelnd). Fritz, Fritz! (Ihm entgegen, in seine Arme).
Mizi.
(schleicht sich hinaus, mit einer Miene, die ausdrückt: Da
bin ich überflüssig).
7*
Da muß man halt warten, bis einer kommt, dem
man die ernſten Abſichten gleich am Geſicht an-
kennt …
Chriſtine.
Mizi, ich kann ſolche Worte heute nicht vertragen,
ſie thun mir weh. —
Mizi.
(gutmüthig). Na, geh —
Chriſtine.
Laß mich lieber … ſei nicht bös … laß mich
lieber allein!
Mizi.
Warum ſoll ich denn bös ſein? Ich geh’ ſchon.
Ich hab Dich nicht kränken wollen, Chriſtin’, wirklich …

(Wie ſie ſich zum Gehen wendet). Ah, der Herr Fritz.
Vorige. Fritz (iſt eingetreten).
Fritz.
Guten Abend!
Chriſtine.
(aufjubelnd). Fritz, Fritz! (Ihm entgegen, in ſeine Arme).
Mizi.
(ſchleicht ſich hinaus, mit einer Miene, die ausdrückt: Da
bin ich überflüſſig).
7*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <sp who="#MIZ">
          <p><pb facs="#f0105" n="99"/>
Da muß man halt warten, bis einer kommt, dem<lb/>
man die ern&#x017F;ten Ab&#x017F;ichten gleich am Ge&#x017F;icht an-<lb/>
kennt &#x2026;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#CHR">
          <speaker><hi rendition="#g">Chri&#x017F;tine</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Mizi, ich kann &#x017F;olche Worte heute nicht vertragen,<lb/>
&#x017F;ie thun mir weh. &#x2014;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MIZ">
          <speaker><hi rendition="#g">Mizi</hi>.</speaker><lb/>
          <stage>(gutmüthig).</stage>
          <p>Na, geh &#x2014;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#CHR">
          <speaker><hi rendition="#g">Chri&#x017F;tine</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Laß mich lieber &#x2026; &#x017F;ei nicht bös &#x2026; laß mich<lb/>
lieber allein!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MIZ">
          <speaker><hi rendition="#g">Mizi</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Warum &#x017F;oll ich denn bös &#x017F;ein? Ich geh&#x2019; &#x017F;chon.<lb/>
Ich hab Dich nicht kränken wollen, Chri&#x017F;tin&#x2019;, wirklich &#x2026;</p><lb/>
          <stage>(Wie &#x017F;ie &#x017F;ich zum Gehen wendet).</stage>
          <p>Ah, der Herr Fritz.</p><lb/>
          <stage><hi rendition="#b">Vorige. Fritz</hi> (i&#x017F;t eingetreten).</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#FRI">
          <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Guten Abend!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#CHR">
          <speaker><hi rendition="#g">Chri&#x017F;tine</hi>.</speaker><lb/>
          <stage>(aufjubelnd).</stage>
          <p>Fritz, Fritz!</p>
          <stage>(Ihm entgegen, in &#x017F;eine Arme).</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MIZ">
          <speaker><hi rendition="#g">Mizi</hi>.</speaker><lb/>
          <stage>(&#x017F;chleicht &#x017F;ich hinaus, mit einer Miene, die ausdrückt: Da<lb/>
bin ich überflü&#x017F;&#x017F;ig).</stage>
        </sp><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">7*</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0105] Da muß man halt warten, bis einer kommt, dem man die ernſten Abſichten gleich am Geſicht an- kennt … Chriſtine. Mizi, ich kann ſolche Worte heute nicht vertragen, ſie thun mir weh. — Mizi. (gutmüthig). Na, geh — Chriſtine. Laß mich lieber … ſei nicht bös … laß mich lieber allein! Mizi. Warum ſoll ich denn bös ſein? Ich geh’ ſchon. Ich hab Dich nicht kränken wollen, Chriſtin’, wirklich … (Wie ſie ſich zum Gehen wendet). Ah, der Herr Fritz. Vorige. Fritz (iſt eingetreten). Fritz. Guten Abend! Chriſtine. (aufjubelnd). Fritz, Fritz! (Ihm entgegen, in ſeine Arme). Mizi. (ſchleicht ſich hinaus, mit einer Miene, die ausdrückt: Da bin ich überflüſſig). 7*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/105
Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/105>, abgerufen am 05.07.2024.