aufspielete, wornach die Barbaren ungemein de- sperat zu tantzen anfiengen, es hat diese Bombe, da sie crepirt, 9. Personen laedirt, 3. auf der Stel- le ins Reich der Todten geschickt, und 6. gefähr- lich blessirt, deren (wie wir nachhero erfahren,) noch 4. an ihren Wunden sterben müssen. Mit der andern Bombe aber gieng es meinem Bruder nicht so glücklich, denn sie fiel zu tieff gegen die äuserste Wand des Schiffs, hatte aber doch nicht allein die Wand starck beschädigt, sondern auch einen Barbar todt geschlagen, und 2. blessirt.
Mir wolte es mit meinen Bomben-spielen nicht recht wohl angehen, denn ohngeachtet mir mein Bruder alle Vortheile gewiesen, so spielete ich doch die 2. ersten zu hoch über die Barbarischen Schiffe hin, welche in der See crepirten, und den Feinden wenigen Schaden verursachten; mit der dritten aber war ich glücklicher, indem dieselbe in ein offenstehendes Pulver-Faß gefallen war, und vielen Lerm und Schaden verursacht, auch 6. ge- tödtet, und 4. blessirt hatte. Meines Bruders dritte Bombe aber war die beste, denn sie fiel auf das noch unbeschädigte Oberdeck des dritten feind- lichen Schiffes, und machte einen solchen Lermen darinn, daß die Barbaren nicht wusten, wo sie hin solten, denn es waren, wie wir nachhero er- fahren, 5. getödtet, und 8. von ihnen blessirt wor- den.
Uber diese Begebenheiten wolten die Barbaren rasend werden, rückten demnach unter beständi- gen canoniren mit völliger Force näher auf uns zu, wir aber blieben ihnen auch nichts schuldig,
son-
(d) 5
aufſpielete, wornach die Barbaren ungemein de- ſperat zu tantzen anfiengen, es hat dieſe Bombe, da ſie crepirt, 9. Perſonen lædirt, 3. auf der Stel- le ins Reich der Todten geſchickt, und 6. gefaͤhr- lich bleſſirt, deren (wie wir nachhero erfahren,) noch 4. an ihren Wunden ſterben muͤſſen. Mit der andern Bombe aber gieng es meinem Bruder nicht ſo gluͤcklich, denn ſie fiel zu tieff gegen die aͤuſerſte Wand des Schiffs, hatte aber doch nicht allein die Wand ſtarck beſchaͤdigt, ſondern auch einen Barbar todt geſchlagen, und 2. bleſſirt.
Mir wolte es mit meinen Bomben-ſpielen nicht recht wohl angehen, denn ohngeachtet mir mein Bruder alle Vortheile gewieſen, ſo ſpielete ich doch die 2. erſten zu hoch uͤber die Barbariſchen Schiffe hin, welche in der See crepirten, und den Feinden wenigen Schaden verurſachten; mit der dritten aber war ich gluͤcklicher, indem dieſelbe in ein offenſtehendes Pulver-Faß gefallen war, und vielen Lerm und Schaden verurſacht, auch 6. ge- toͤdtet, und 4. bleſſirt hatte. Meines Bruders dritte Bombe aber war die beſte, denn ſie fiel auf das noch unbeſchaͤdigte Oberdeck des dritten feind- lichen Schiffes, und machte einen ſolchen Lermen darinn, daß die Barbaren nicht wuſten, wo ſie hin ſolten, denn es waren, wie wir nachhero er- fahren, 5. getoͤdtet, und 8. von ihnen bleſſirt wor- den.
Uber dieſe Begebenheiten wolten die Barbaren raſend werden, ruͤckten demnach unter beſtaͤndi- gen canoniren mit voͤlliger Force naͤher auf uns zu, wir aber blieben ihnen auch nichts ſchuldig,
ſon-
(d) 5
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0067"n="57"/>
aufſpielete, wornach die Barbaren ungemein <hirendition="#aq">de-<lb/>ſperat</hi> zu tantzen anfiengen, es hat dieſe <hirendition="#aq">Bombe,</hi><lb/>
da ſie <hirendition="#aq">crepirt,</hi> 9. Perſonen <hirendition="#aq">lædirt,</hi> 3. auf der Stel-<lb/>
le ins Reich der Todten geſchickt, und 6. gefaͤhr-<lb/>
lich <hirendition="#aq">bleſſirt,</hi> deren (wie wir nachhero erfahren,)<lb/>
noch 4. an ihren Wunden ſterben muͤſſen. Mit<lb/>
der andern <hirendition="#aq">Bombe</hi> aber gieng es meinem Bruder<lb/>
nicht ſo gluͤcklich, denn ſie fiel zu tieff gegen die<lb/>
aͤuſerſte Wand des Schiffs, hatte aber doch nicht<lb/>
allein die Wand ſtarck beſchaͤdigt, ſondern auch<lb/>
einen Barbar todt geſchlagen, und 2. <hirendition="#aq">bleſſirt.</hi></p><lb/><p>Mir wolte es mit meinen <hirendition="#aq">Bomben-</hi>ſpielen<lb/>
nicht recht wohl angehen, denn ohngeachtet mir<lb/>
mein Bruder alle Vortheile gewieſen, ſo ſpielete<lb/>
ich doch die 2. erſten zu hoch uͤber die Barbariſchen<lb/>
Schiffe hin, welche in der See <hirendition="#aq">crepirt</hi>en, und den<lb/>
Feinden wenigen Schaden verurſachten; mit der<lb/>
dritten aber war ich gluͤcklicher, indem dieſelbe in<lb/>
ein offenſtehendes Pulver-Faß gefallen war, und<lb/>
vielen Lerm und Schaden verurſacht, auch 6. ge-<lb/>
toͤdtet, und 4. <hirendition="#aq">bleſſirt</hi> hatte. Meines Bruders<lb/>
dritte <hirendition="#aq">Bombe</hi> aber war die beſte, denn ſie fiel auf<lb/>
das noch unbeſchaͤdigte Oberdeck des dritten feind-<lb/>
lichen Schiffes, und machte einen ſolchen Lermen<lb/>
darinn, daß die Barbaren nicht wuſten, wo ſie<lb/>
hin ſolten, denn es waren, wie wir nachhero er-<lb/>
fahren, 5. getoͤdtet, und 8. von ihnen <hirendition="#aq">bleſſirt</hi> wor-<lb/>
den.</p><lb/><p>Uber dieſe Begebenheiten wolten die Barbaren<lb/>
raſend werden, ruͤckten demnach unter beſtaͤndi-<lb/>
gen <hirendition="#aq">canoni</hi>ren mit voͤlliger <hirendition="#aq">Force</hi> naͤher auf uns<lb/>
zu, wir aber blieben ihnen auch nichts ſchuldig,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">(d) 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſon-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[57/0067]
aufſpielete, wornach die Barbaren ungemein de-
ſperat zu tantzen anfiengen, es hat dieſe Bombe,
da ſie crepirt, 9. Perſonen lædirt, 3. auf der Stel-
le ins Reich der Todten geſchickt, und 6. gefaͤhr-
lich bleſſirt, deren (wie wir nachhero erfahren,)
noch 4. an ihren Wunden ſterben muͤſſen. Mit
der andern Bombe aber gieng es meinem Bruder
nicht ſo gluͤcklich, denn ſie fiel zu tieff gegen die
aͤuſerſte Wand des Schiffs, hatte aber doch nicht
allein die Wand ſtarck beſchaͤdigt, ſondern auch
einen Barbar todt geſchlagen, und 2. bleſſirt.
Mir wolte es mit meinen Bomben-ſpielen
nicht recht wohl angehen, denn ohngeachtet mir
mein Bruder alle Vortheile gewieſen, ſo ſpielete
ich doch die 2. erſten zu hoch uͤber die Barbariſchen
Schiffe hin, welche in der See crepirten, und den
Feinden wenigen Schaden verurſachten; mit der
dritten aber war ich gluͤcklicher, indem dieſelbe in
ein offenſtehendes Pulver-Faß gefallen war, und
vielen Lerm und Schaden verurſacht, auch 6. ge-
toͤdtet, und 4. bleſſirt hatte. Meines Bruders
dritte Bombe aber war die beſte, denn ſie fiel auf
das noch unbeſchaͤdigte Oberdeck des dritten feind-
lichen Schiffes, und machte einen ſolchen Lermen
darinn, daß die Barbaren nicht wuſten, wo ſie
hin ſolten, denn es waren, wie wir nachhero er-
fahren, 5. getoͤdtet, und 8. von ihnen bleſſirt wor-
den.
Uber dieſe Begebenheiten wolten die Barbaren
raſend werden, ruͤckten demnach unter beſtaͤndi-
gen canoniren mit voͤlliger Force naͤher auf uns
zu, wir aber blieben ihnen auch nichts ſchuldig,
ſon-
(d) 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/67>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.