lebten, dahero es ja wider alles Völcker-Recht wäre, wenn sie uns attaqvirten. Allein der Kerl, welcher in Wahrheit einem Barbar weit ähnli- cher sahe, als eine Kuh einem Ochsen, gab zur Antwort: Sie fragten viel nach den Holländern, denn sie wären von vielen Jahren her Frey-Beu- ter, hätten ihre Pässe nicht allein von einer, son- dern von 3. Republiquen, und nähmen alles weg, was sie bezwingen könten, derowegen solten wir uns nur nicht lange weigern, sonsten würden wir in der Geschwindigkeit attaquirt, und Feuer auf uns gegeben werden. Aber ich und alle mein Volck, das eine unsägliche Courage hatte, be- zeigten kein Gehör darzu, sondern sagten, wir wolten uns wehren 2. gegen drey, weßwegen die 2. Abgeschickten wieder zurück nach ihren Schiffen fuhren, die ihnen mit gröster Force entgegen seegel- ten. Wenn uns der Wind nur in etwas günsti- ger gewesen wäre, so hätten wir noch die Hoffnung gehabt, ihnen zu entkommen, allein vor dißmahl meynete es der Wind nicht gar zu gut mit uns, derowegen sahen wir uns gezwungen zu laviren, erblickten aber vorige 2. Abgesandte mit ihrem Trompeter nochmahls, die so schnell, als sie nur immer konten, auf uns loß ruderten, der eine rief uns, da er noch eine ziemliche Weite von uns war, mit gräßlicher Stimme entgegen: Wollet ihr 3. Tonnen Goldes zahlen, so könnet ihr in Frie- de fahren, wohin ihr wollet, wo nicht, so geben wir Feuer. Jch hielt mit meinen Officiers auf dem Oberdeck Schiffs-Rath, und that ihnen den Vorschlag, daß ich den Barbarn 1. Tonnen
Gol-
lebten, dahero es ja wider alles Voͤlcker-Recht waͤre, wenn ſie uns attaqvirten. Allein der Kerl, welcher in Wahrheit einem Barbar weit aͤhnli- cher ſahe, als eine Kuh einem Ochſen, gab zur Antwort: Sie fragten viel nach den Hollaͤndern, denn ſie waͤren von vielen Jahren her Frey-Beu- ter, haͤtten ihre Paͤſſe nicht allein von einer, ſon- dern von 3. Republiquen, und naͤhmen alles weg, was ſie bezwingen koͤnten, derowegen ſolten wir uns nur nicht lange weigern, ſonſten wuͤrden wir in der Geſchwindigkeit attaquirt, und Feuer auf uns gegeben werden. Aber ich und alle mein Volck, das eine unſaͤgliche Courage hatte, be- zeigten kein Gehoͤr darzu, ſondern ſagten, wir wolten uns wehren 2. gegen drey, weßwegen die 2. Abgeſchickten wieder zuruͤck nach ihren Schiffen fuhren, die ihnen mit groͤſter Force entgegen ſeegel- ten. Wenn uns der Wind nur in etwas guͤnſti- ger geweſen waͤre, ſo haͤtten wir noch die Hoffnung gehabt, ihnen zu entkommen, allein vor dißmahl meynete es der Wind nicht gar zu gut mit uns, derowegen ſahen wir uns gezwungen zu laviren, erblickten aber vorige 2. Abgeſandte mit ihrem Trompeter nochmahls, die ſo ſchnell, als ſie nur immer konten, auf uns loß ruderten, der eine rief uns, da er noch eine ziemliche Weite von uns war, mit graͤßlicher Stimme entgegen: Wollet ihr 3. Tonnen Goldes zahlen, ſo koͤnnet ihr in Frie- de fahren, wohin ihr wollet, wo nicht, ſo geben wir Feuer. Jch hielt mit meinen Officiers auf dem Oberdeck Schiffs-Rath, und that ihnen den Vorſchlag, daß ich den Barbarn 1. Tonnen
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lebten, dahero es ja wider alles Voͤlcker-Recht
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Antwort: Sie fragten viel nach den Hollaͤndern,
denn ſie waͤren von vielen Jahren her Frey-Beu-
ter, haͤtten ihre Paͤſſe nicht allein von einer, ſon-
dern von 3. Republiquen, und naͤhmen alles weg,
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Volck, das eine unſaͤgliche Courage hatte, be-
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wolten uns wehren 2. gegen drey, weßwegen die
2. Abgeſchickten wieder zuruͤck nach ihren Schiffen
fuhren, die ihnen mit groͤſter Force entgegen ſeegel-
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meynete es der Wind nicht gar zu gut mit uns,
derowegen ſahen wir uns gezwungen zu laviren,
erblickten aber vorige 2. Abgeſandte mit ihrem
Trompeter nochmahls, die ſo ſchnell, als ſie nur
immer konten, auf uns loß ruderten, der eine rief
uns, da er noch eine ziemliche Weite von uns war,
mit graͤßlicher Stimme entgegen: Wollet ihr 3.
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/60>, abgerufen am 24.11.2024.
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